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Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Titel: Die Liebe kommt auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Folk
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Kästen mit allerlei Blumen, Bäumchen und anderen Pflanzen. Karen ging zwischen dem ganzen Grünzeug hindurch und fand einen leuchtend roten Zettel an einem Bäumchen hängen. Sie konnte kaum glauben, was sie darauf las: „Ich habe Dich leider nicht angetroffen. Bitte gib ihnen ordentlich Wasser. Sie haben eine lange Reise hinter sich. Und wenn Du sie behalten willst, melde Dich bitte bei mir. Sarah.“ Karen starrte auf die Handynummer, die mit auf dem Zettel stand. Sofort kamen wieder die Bilder in ihr hoch, wie sie mit Sarah eng umschlungen heiße Küsse austauschte. Sie musste sich erst einmal auf die Stufen vor ihrem Haus setzen und schaute immer abwechselnd zu den Blumen und dem Zettel in ihrer Hand. Nach einer Weile ging sie ins Haus und lief unentschlossen hin und her. Am liebsten hätte sie Sarah sofort eine SMS geschrieben, dass sie ihren Scheiß wieder abholen und sich nie wieder blicken lassen soll. Was bildete sich diese blöde Kuh eigentlich ein? Erst verschwand sie ohne jeden Grund und jetzt tauchte sie genauso plötzlich wieder auf und tat so, als wenn nichts gewesen wäre. Aber es gab ihr auch einen kleinen Stich ins Herz und ein winziger Teil in ihr hoffte, dass Sarah für alles eine gute Erklärung haben würde.
    Nach einer Weile griff sie zum Telefon und rief Anita an, um die Lesung am Abend abzusagen.
    „Das kommt überhaupt nicht in Frage“, protestierte Anita, „ich hole Dich nachher ab und damit basta.“
    „Mir ist aber wirklich nicht nach raus gehen, heute Abend.“
    „Wieso? Badest Du mal wieder im Selbstmitleid und kommst nicht mehr aus der Wanne raus?“
    „Nein, Sarah hat sich gemeldet.“
    „Und was wollte sie?“, fragte Anita, nachdem sie einen Moment sprachlos war.
    „Na ja, man könnte sagen, sie hat mir Blumen geschickt. Einen ganzen Hof voll.“
    „Um sich zu entschuldigen?“
    „Das weiß ich nicht. Ich soll sie gießen und mich bei ihr melden, wenn ich das Grünzeug behalten will.“
    „In dem Fall werde ich gleich vorbei kommen. Das muss ich mir mit eigenen Augen ansehen“, entschied Anita. Karen wurde gar nicht gefragt und schon eine viertel Stunde später stand Anita in Karens Vorgarten und bewunderte die vielen Pflanzen. „Puh, da hat sie aber tief in die Tasche gegriffen“, stellte sie bei deren Anblick fest.
    „Ach, was weiß ich“, knurrte Karen, „das sind wahrscheinlich lauter Sachen, die sie mal zuviel bestellt hat und jetzt weiß sie nicht, wohin damit.“
    „So sieht mir das aber nicht aus. Hast Du Dich denn schon bei ihr gemeldet?“
    „Um Gottes Willen, nein. Wenn sie schon nicht den Mut hat, mich persönlich zu fragen, dann braucht sie nicht denken, dass ich ihr hinterher renne. Und wenn sie das Grünzeug nicht bald wieder abholt, dann vertrocknet es eben.“
    „Das würdest Du nicht übers Herz bringen“, sagte Anita entrüstet. „Guck doch mal hier“, sie zeigte auf eine kleine Blume und kniete sich daneben. „Wasser, gib mir Wasser“, hauchte sie mit hoher Stimme, „ich habe solchen Durst.“
    „Du bist blöd“, sagte Karen, die jetzt aber selbst ein wenig lachen musste. „Also gut, bringen wir es hinter uns. Aber Du hilfst mit.“ Karen ging hinter das Haus und kam mit zwei Gießkannen voll Wasser zurück.
    Während sie nach bestem Wissen und Gewissen überall Wasser verteilten, blickte Anita immer wieder zu Karens Haus. „Sag mal, wo sind denn Deine Verkaufsschilder hin?“
    „Das hat sich erledigt.“
    „Inwiefern?“
    „Das erzähle ich Dir unterwegs.“
    „Du kommst also doch mit?“
    „Ja. Wird wohl besser sein. Sonst dünge ich die Pflanzen versehentlich noch mit Unkrautvernichtungsmittel.“
    Karen berichtete Anita während der Fahrt von ihrer seltsamen Begegnung mit der angeblichen Kaufinteressentin, besser gesagt, deren Strohfrau. Anita stimmte ihr zu, dass sich die ganze Geschichte etwas komisch anhörte.
    „Und was machst Du jetzt mit Deinem zu großen Haus?“
    „Ganz einfach, ich werde mir Mitbewohner suchen.“
    „Du willst eine WG aufmachen?“, fragte Anita entsetzt.
    „So ähnlich. Ich würde mir gerne zwei Katzen holen.“
    „Da bin ich aber beruhigt. Ich dachte schon, Du willst Dir irgendwelche Studenten oder so ins Haus holen.“
    „Nein, nur Katzen. Aber ich wollte vorher mit Dir reden, denn wenn ich mal ein paar Tage weg bin, brauche ich jemanden, der nach ihnen schaut. Würdest Du das machen?“
    „Natürlich mache ich das. Aber dann möchte ich auch dabei sein, wenn Du Dir die Kleinen

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