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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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Obispo, es gibt viel mehr Kategorien, auch ausgefallene Gestecke in speziell dafür angefertigten Blumenkästen. Das erkläre ich Riley, als wir hineingehen. »Allein schon dafür lohnt sich diese Show«, sage ich. »Nur um durch die Gänge zu schlendern.«
    Â»Und die Konkurrenz auszuspionieren.« Riley lächelt. »Das macht bestimmt noch mehr Spaß als die Wissenschaftsolympiade.«
    Wir melden uns an. Ich sehe Miss Lansing weit hinten an einem Tisch. Wir winken uns zu, aber sie kommt nicht herüber, Gott sei Dank. Ich finde meinen Tisch, Nummer 20, was ich als gutes Omen ansehe, und stelle meine Kühltasche ab.
    Ich werde sie bis zur Beurteilung durch die Jury in der Tasche lassen. Erstens will ich nicht, dass alle Leute meine Rose angaffen, und außerdem soll sie eine Überraschung werden. Ich habe sie in der Kategorie »Neue Rosen« angemeldet.
    Ich setze mich auf den Klappstuhl und wackle mit den Zehen. »Ich habe so eine Ahnung, dass es heute gut laufen wird«, sage ich und grinse.
    Riley setzt sich auf den Tisch, sodass er kippelt. Sie hüpft herunter.
    Â»Vorsicht, Riley.«
    Â»Ich hatte auch schon solche Ahnungen.« Riley lässt sich auf dem Stuhl neben mir nieder. »Manchmal weiß ich, welcher Song im Radio läuft, bevor ich es anstelle.«
    Â»Vielleicht liegt es in der Familie.« Ich lächle einen älteren Mann an, der seinen Rollator vorbeischiebt. Ich hoffe, ich werde auch mal so alt.
    Â»Manchmal habe ich so ein Gefühl, dass mein Dad kommt und mich holt. Aber es passiert nie.« Riley zuckt mit den Schultern. »Man kann wohl nicht immer richtigliegen.«
    Sie sackt auf ihrem Stuhl zusammen, bis ihr Kopf auf der klapprigen Lehne liegt. Ich lege ihr meine Hand auf die Schulter und drücke sie tröstend. »Er weiß nicht, was ihm entgeht.«
    Sie lächelt.
    Ich räuspere mich, greife nach meinem Portemonnaie, wühle darin herum und hole etwas Geld heraus. »Das ist für dich.«
    Â»Wofür?« Sie starrt die beiden Zwanziger an wie einen Schatz.
    Â»Für alles, was du willst. Essen, Souvenirs. Hey, du könntest dir sogar deine eigene Rose kaufen.« Ich drücke ihr das Geld in die Hand.
    Sie klappt eine kleine Tasche mit goldener Kette auf, zieht eine winzige Geldbörse heraus, die mit einem kleinen Kätzchen bestickt ist.
    Â»Verlier es nicht.«
    Â»Ich pass schon auf.« Riley grinst. »Ich lauf ein bisschen rum, okay?«
    Â»Denk dran. Tisch 20.« Ich winke, als sie davonstolziert. »Frag einfach jemanden, falls du dich verläufst, ja?«
    Â»Ich bin doch kein kleines Kind mehr«, ruft sie zurück, noch immer stolzierend.
    Ich schüttle den Kopf.
    Â»Teenager. Ich beneide Sie nicht«, sagt die Frau am Nachbartisch. Sie ist ungefähr in meinem Alter, nehme ich an, und ihr Tisch quillt über vor Rosen. Sie hat vier Zwerge, zwei Sträuße mit Teehybriden und drei Arrangements mit Alten Rosen. Ich kann sie dahinter kaum erkennen. Sie steht auf und zupft an ihrem maßgeschneiderten Blazer.
    Â»Haben Sie Kinder?«, frage ich, um Konversation zu treiben.
    Sie grinst. »Dann hätte ich keine Zeit mehr für das alles hier.«
    Ich nicke nur.
    Â»Ich muss sagen, ich finde Teenager eigentlich ganz in Ordnung.« Ich rolle meine Kühltasche unter den Tisch, im Vertrauen darauf, dass ich sie bei einer Rosenschau wie dieser unbewacht lassen kann. Dann mache ich mich auf die Suche nach einem Imbiss.
    Im Saal ist ordentlich was los. Überall um mich herum begrüßen sich die Leute, umarmen sich, klopfen einander auf die Schultern. Ich knüpfe nicht viele Kontakte bei solchen Veranstaltungen, aber ich beneide die Menschen um ihre Begeisterung.
    Wieso rede ich nicht öfter mit Leuten? Ich könnte etwas lernen, wie von Winslow Blythe, der mir sein Düngerrezept verraten hat. Klar, ich sage Hallo zu Fremden, mache ihnen Komplimente für ihre Rosen, aber wann habe ich jemals versucht, einen Kontakt herzustellen?
    Nur bei Byron. Und der hat mich angesprochen.
    Ich finde die Snackbar, aber nichts, was ich essen möchte oder darf. Ich drehe eine Runde, schlendere jeden Gang einmal auf und ab. Der Saal ist so groß wie ein kleines Stadion, und das Stimmengewirr steigt zu den Rohren und den kristallenen Kronleuchtern an der Decke auf und verklingt.
    Schließlich komme ich wieder in meinen Gang. Ich sehe ein paar Damen um einen Tisch versammelt

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