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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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seit wir letzte Woche im Kino waren.« Er schüttelt den Kopf und steht auf. »Ich bin weder bereit, mein früheres noch mein aktuelles Liebesleben mit irgendjemand anderem als den unmittelbar Beteiligten zu erörtern.«
    Ich spreize meine Hände. »Hey, ich versuche nur rauszufinden, ob Sie ein Miststück sind oder nicht.«
    Er lacht. Schiebt seine Hände in die Hosentaschen und starrt seine braunen Slipper an. »Bin ich nicht.«
    Ich stelle mir seine kleine Tochter vor, allein mit ihrer Mutter in einer anderen Stadt. Genau wie bei Riley und Becky und ihrem Vater. »Sehen Sie sie manchmal?«, frage ich. »Ist sie noch in San Luis Obispo? Das ist nicht weit.«
    Er schluckt. »Ich sehe sie nicht so oft, wie ich es gern hätte.«
    Ich möchte ihn fragen, wieso. Hat er seine Familie verlassen? Drogen genommen? Bevor mir eine taktvollere Formulierung dieser Frage einfällt, stellt er mir eine.
    Â»Und Sie?«
    Â»Ich?« Ich zerknülle meine Essenstüte.
    Â»Ja, Sie. Sind Sie ein Miststück oder nicht?«
    Ich blinzle ihn an. Noch nie hat mich jemand beschuldigt, ein Miststück zu sein. Zumindest nicht öffentlich.
    Er nickt zur chinesischen Flamme. »Sie sind so stachlig wie dieser Baum. Sie haben richtig Spaß daran. Aber darunter …«, er schüttelt den Kopf. »Ich weiß noch nicht.«
    Ich sehe mich nicht als stachlig. »Korrekt« wäre die bessere Formulierung. Behütend. »Vielleicht werden Sie es nie erfahren.« Ich erinnere mich an den Tag, als er zu uns kam, um die Blide zu bauen, und wie gut wir miteinander ausgekommen waren. Irgendwie wünschte ich, es könnte wieder so sein. Aber seit er mich mit Riley hintergangen hat, habe ich an ihm nur das Schlechte gesucht. Vielleicht übersehe ich etwas. Bei mir jedenfalls übersieht er was.
    Â»Hören Sie, es tut mir leid, dass ich davon angefangen habe«, sage ich leise. »Es geht nur Dara und Sie und Ihre Ex-frau etwas an.«
    Â»Sie wollen ja nur auf sie aufpassen.« Er lächelt knapp. »Keine Sorge. Ich bin kein Miststück. Glaub ich jedenfalls.« Er fährt sich mit der Hand durch die Haare. »Ich bin ein eher zurückhaltender Mensch, Miss Garner. Ich spreche nicht gern über mein Privatleben.«
    Â»Ich wette, es treibt Ihre Mutter in den Wahnsinn.« Mir fällt auf, dass er mich wieder Miss Garner nennt. Um Distanz zu schaffen.
    Soll mir recht sein. Möglicherweise bleibt er sowieso nicht hier. Ich gehe davon aus, dass er wieder in die Stadt ziehen will.
    Riley kommt angerannt, mit leuchtenden Augen. »Fertig, Tante Gal? Alle anderen sind abgeholt worden.«
    Mit einem Nicken steht Mr Morton auf. »Ich werde mich auch mal auf den Weg machen.«
    Ich schlucke. »Wir sehen uns.«
    Â»Jep.« Er winkt.
    Wir gehen in entgegengesetzte Richtungen und steigen in unsere Autos.
    Am selben Abend höre ich, wie Riley mit ihrer Mutter telefoniert. Ihr den Wettkampf beschreibt, ihren Triumph. Und verständlicherweise die Bazillenjäger übergeht.
    Â»Deine Tochter war die Heldin des Tages«, rufe ich vom anderen Ende des Zimmers.
    Â»Schscht, Tante Gal!« Riley lacht. Es ist schön, sie lachen zu hören.
    Dann wendet sich das Gespräch anderen Themen zu. Ich versuche, nicht zuzuhören, aber wie könnte ich in einem so kleinen Haus nicht zuhören?
    Â»Der letzte Schultag ist in der dritten Juniwoche, Mom.« Riley lauscht. »Sie möchte dich sprechen, Tante Gal.«
    Mir fällt auf, dass Riley mich eher »Tante« nennt, wenn sie mit Becky spricht. »Becky. Was macht Asien?«
    Das ignoriert sie. Die Verbindung ist so schlecht, dass es klingt, als telefonierten wir 1911, nicht 2011. »Gal, ich weiß, ich hab gesagt, dass ich diesen Sommer nach Hause komme.«
    Ich mache mich bereit. »Und wann kommst du nun nach Hause?«
    Riley spitzt neben mir auf der Couch die Ohren. Ich stehe auf und gehe ins Schlafzimmer. Ich möchte nicht, dass sie zuhört, was auch kommen mag. Ich ahne, dass es nichts Gutes sein wird.
    Â»Die wollen, dass ich den Job noch über den Sommer mache. Ich soll von hier aus nach China und Japan.« Beckys Stimme klingt heiser. So schlimm klinge ich nur, wenn ich eine Grippe habe.
    Â»Bist du drauf?«, fauche ich ins Telefon.
    Â»Wie kommst du dazu, mich das zu fragen?«, sagt sie wütend.
    Â»Ich glaube, du bist es. Du klingst schrecklich.«
    Â»Ich

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