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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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Jäckchen hat sie über einen Stuhl gehängt und eine große, weiße Schürze angezogen. Ich trage meine dunkelblaue Hose und einen pinken Pulli. Ich spare mir die Mühe, eine Schürze anzulegen.
    Dara tritt zurück und betrachtet das erste Tablett, das wir fertig haben. »Sieht gut aus.«
    Â»Viel Arbeit für etwas, das in null Komma nichts weg sein wird.«
    Sie lacht. »Nachdem ich mit der Abschlussausstellung durch bin, kann ich endlich wieder freier atmen.«
    Â»Hast du dich deswegen versteckt?« Ich meine es eher im Scherz.
    Â»Nein.« Sie setzt sich auf einen Hocker. »Nein, deshalb nicht. Und außerdem hast du dich auch vor mir versteckt.«
    Â»Nicht absichtlich.« Das ist nicht die ganze Wahrheit. Ich schneide noch mehr Kirschtomaten, dann lasse ich das Messer sinken und wische meine Hände an einem Papiertuch ab. Warum noch weiter um den heißen Brei herumreden? »Dara, was ist eigentlich los?«
    Der Ofen plingt. Sie holt den neuen Toast heraus, lässt das Backblech auf den Tresen fallen, dann sieht sie mich an. »Gal, weißt du, warum ich gezögert habe, dir zu sagen, dass ich nicht mit zur Rosenschau kommen konnte?«
    Ich schneide den Mozzarella. »Offen gesagt nein.«
    Sie lacht kurz auf. »Manchmal hörst du mir gar nicht zu. Du wirst so böse, wenn Leute nicht tun, was du willst.« Sie blickt zu Boden. »Ich hatte Angst davor, wie du reagieren würdest.«
    Es war, als hätte sie mich im Ofen verbrannt. »Ich werde nicht böse.«
    Sie hebt eine Augenbraue. »Nachdem ich dir gesagt hatte, dass ich nicht mitkommen konnte, hast du nie wieder angerufen.«
    Ich lege das Käsemesser hin. »Ich habe darauf gewartet, dass du mich anrufst!«
    Â»Ich dachte, du wärst mir immer noch böse.« Dara kommen die Tränen. »Vielleicht bist du dir gar nicht darüber im Klaren, aber du rufst nur an, wenn ich was für dich tun soll, Gal. Ich fahre dich zu deinen Behandlungen und helfe dir, wenn du krank bist. Und ich tu es gern, weil du fast so etwas wie eine Schwester für mich bist.« Sie wischt sich mit dem Handrücken über die Nase. »Aber ich hatte das Gefühl, ich gebe und gebe, und je mehr ich gegeben habe, desto mehr wolltest du haben. Ich möchte, dass du auch ein bisschen gibst.«
    Ich trete einen Schritt zurück. Mir ist, als würde ich ersticken. »Ich muss mal an die Luft.«
    Â»Lauf nicht weg vor der Auseinandersetzung. Immer läufst du weg.« Sie wird lauter.
    Â»Tu ich nicht.« Ich setze mich auf einen anderen Hocker. Inzwischen weint Dara, und Tränen tropfen auf den Toast. Ich möchte ihr sagen, dass alles okay ist, aber das ist es nicht.
    Ich nehme immer nur. Und was habe ich zu geben? Meine schlauen Sprüche. Ich mache ihr das Leben schwer.
    Wann habe ich Dara zuletzt einen Gefallen getan?
    Ich kann mich nicht erinnern.
    Â»Es tut mir leid, Dara.« Ich meine es ehrlich. Ich atme so tief ein, dass mir die Rippen wehtun. »Ich möchte dir eine bessere Freundin sein.«
    Sie lächelt. »Ich weiß, Gal.« Sie wischt ihre Haare aus der Stirn. Dann pustet sie Luft aus. »Puh.«
    Endlich weiß ich, was ich tun muss. Ich breite die Arme aus und drücke Dara unbeholfen an mich. Sie erwidert die Umarmung, und ihre Tränen wärmen meine Schulter.
    Ich gebe es zu. Ich hatte Angst davor, ihr gegenüberzutreten. Ich wollte, dass Dara zu mir kam, nicht umgekehrt. Dabei war es gar nicht so schwer, diesen Schritt zu tun. Ich bin dankbar, dass Dara mit mir über das Problem gesprochen hat und mir Gelegenheit gibt, es aus der Welt zu schaffen, statt sich einfach von mir abzuwenden. Es zu ignorieren, wie ich es immer versuche.
    Ich löse mich von ihr. »Du solltest dir lieber die Nase putzen und das Gesicht waschen, bevor wir weitermachen. Du bist die reinste Bazillenschleuder.«
    Sie lacht, tritt an die Spüle und schüttet sich Wasser ins Gesicht. »Gut, dass ich wasserfestes Mascara genommen habe.«
    Ich betrachte sie einen Augenblick und denke daran, was Mr Morton nach der Wissenschaftsolympiade sagte. »Triffst du dich nicht mehr mit George?«
    Sie zuckt mit den Achseln. »Nein. Das hat nicht funktioniert.«
    Ich verteile etwas zu viel Öl auf dem Toast. Ich sollte es ihr trotzdem sagen. »Es lag aber nicht an seiner Tochter, oder?«
    Sie trocknet Hände und Gesicht mit braunen Papierhandtüchern.

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