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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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in die offene Hand. »Ich wusste es!« Mein Instinkt hat mich nicht getäuscht. »Und ihre Mutter hatte was dagegen?«
    Riley nickt.
    Ich möchte Riley lieber nicht danach fragen, was an diesem Abend los war, als Samantha ihr die Haare gefärbt hat. Ich meine: Teenager und Hormone und keine Erwachsenen in der Nähe. Der Fall dürfte klar sein. Nur hoffe ich, dass Riley nicht darin verwickelt war. »Was noch?«, sage ich stattdessen.
    Riley nimmt einen Schluck Wasser aus ihrer Trinkflasche.
    Â»Die beiden waren auch schon während der Wissenschaftsolympiade zusammen, stimmt’s?«
    Sie ist überrascht.
    Ich lächle. »Ich weiß. Mir entgeht nur selten was.«
    Riley seufzt. »Samantha hilft ihm oft. Er ist nicht blöd, aber faul.« Sie spielt an ihrem Gurt herum. »Sie glaubt, dass sie ihn liebt und ihm deshalb helfen muss.«
    Mir wird ganz übel. »Sind die beiden denn immer noch ein Paar?«
    Â»Ich glaube nicht.« Sie starrt ihre Knie an.
    Â»Aber du weißt es nicht genau?«, frage ich leise.
    Sie schüttelt den Kopf. »Nur was sie mir erzählt hat.«
    Wir sind bei der Gärtnerei. Ich parke auf dem unbefestigten Platz, was reichlich Staub aufwirbelt. Zoe winkt im Vorübergehen, und wir winken beide zurück.
    Ich hole tief Luft. Ich wünschte, Riley hätte gleich etwas gesagt. Aber woher sollte sie das wissen? Nach all den Jahren, in denen sie die Geheimnisse ihrer Mutter bewahren musste? Wieso sollte sie Samantha verraten, oder gar Brad? Riley starrt aus dem Fenster. Ich lege meine Hand auf ihre Schulter. »Danke, dass du es mir gesagt hast, Riley.«
    Sie sieht mich an. »Wird Samantha mich dafür hassen?«
    Ich sage ihr die Wahrheit. »Anfangs ja.« Ich drücke sie an mich. »Am Ende nicht, Liebes.«
    Ich rufe Dara an, bevor ich vom Parkplatz fahre. Keiner da.
    Dr. O’Malley besucht seine Tochter in Oregon. Der kann mir auch nicht helfen.
    Ich fahre zu George nach Hause. Ich muss mit einem Erwachsenen sprechen. Einem Lehrer. »Sei da, sei da«, bete ich leise.
    Ist er. Ich finde ihn draußen, hinter dem Haus, wo er an seinem Hühnerstall arbeitet. Es ist ein mehrstöckiger Bau, der Rahmen schon mit Maschendraht bespannt. Er sitzt obendrauf und nagelt Dachpappe fest.
    Â»George!« Ich winke zu ihm hinauf.
    Er klettert herunter, derart verschwitzt, dass ich fürchte, er könnte abrutschen. Heute trägt er kein Hemd, aber einen Hut und Shorts. Mir fällt auf, dass er sich für einen naturwissenschaftlich interessierten Menschen ausgesprochen häufig körperlich betätigt.
    Â»Wir haben ein Problem.«
    Er hört aufmerksam zu, eine Hand an der Hüfte. Ich meide jeden Blick unterhalb seines Kinns.
    Â»Also steht es Riley gegen Samantha und Brad?«
    Ich nicke bedrückt.
    Â»Aber sie hat es nicht selbst gesehen.«
    Â»Sie war auch nicht im selben Biologiekurs.«
    Er atmet tief ein und setzt sich an einen weißen Plastiktisch. »So zieht man sich Wirtschaftskriminelle heran.«
    Â»Was können wir tun? Seinen Abschluss für ungültig erklären lassen? Sein College anrufen?« Jetzt verstehe ich auch, wieso Brad den Kontakt zu mir so abrupt abgebrochen hat. George nimmt ein Tuch vom Tisch und wischt sich damit die Stirn. »Nein. Wir können nichts machen.«
    Ich blinzle.
    Â»Es gibt keinen Beweis«, sagt er sanft. »Wir haben nur Rileys Aussage darüber, was Samantha gesagt hat. Und ich glaube ihr. Dieser Junge hat für einen einzelnen Menschen zu viel geleistet. Arbeit, Sport, das volle Kursprogramm.«
    Â»Aber es bedeutet, dass er dieses Stipendium nicht verdient hat.« Ich stapfe im Garten herum. »Es wurde einem anderen Kind unfairerweise vorenthalten.«
    Â»Ich weiß.«
    Â»Das ist nicht gerecht.« Meine Stimme wird lauter.
    Â»Nein, das stimmt.« Er steht auf und nimmt mich bei den Schultern, sodass ich stehen bleibe. Ich bin mit seiner Brust auf Augenhöhe und blicke zu ihm auf.
    Â»Gal. Sie sind eine gute Lehrerin. Es geht nicht darum, dass Sie es nicht gemerkt haben.«
    Â»Das weiß ich.« Ärgerlich weiche ich zurück. »Glauben Sie, ich hätte es merken können? Ich lasse diese Kinder bei den Tests nicht aus den Augen. Ich wüsste nicht, was ich noch hätte tun können.«
    Â»Manchmal kann man eben nichts tun.«
    Â»Was hätten Sie denn gemacht?« Ich fordere ihn heraus.
    Er

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