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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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leer. Ich möchte Riley nicht über Nacht allein lassen, ohne mich, fern der Heimat. Das muss ich schon übermorgen und dann immer wieder, alle zwei Tage, bis in alle Ewigkeit, ob Ferien oder Schulzeit, und ich werde mir dabei Infektionen einfangen wie schwarze Pullis Flusen.
    Ich weiß nicht, wie lange ich so weitermachen kann, weitermachen werde . Die Belastungsfähigkeit des menschlichen Körpers ist begrenzt.
    Ich merke, dass ich mich nicht aufraffen kann. Von den Leuten, die an mir vorübergehen, fragt keiner, ob ich Hilfe brauche. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Alle sind mit ihren Rosen beschäftigt, ihrer eigenen Bewertung.
    Â»Hey.« Riley schüttelt mein Knie. »Tante Gal.«
    Ich hebe den Kopf und sehe sie an. Das arme Mädchen verzieht das Gesicht vor Sorge. Ich werde schuld sein, wenn sie vorzeitig altert. »Entschuldige, Riley.« Ich hebe meine Hand. Sie zieht mich hoch. »Ich musste mich nur kurz setzen.«
    Sie überlegt, ob sie mir glauben soll oder nicht. Ich mache mich auf den Weg zum Tisch. »Ist irgendwas passiert, während ich weg war?«
    Â»Die Juroren haben deine Rose mitgenommen«, antwortet Riley, überholt mich und läuft rückwärts durch die dichte Menge.
    Ich verstehe nicht. »Wie meinst du das?«
    Â»Sie haben sie mitgenommen. Der Mann mit dem Bart.« Sie reicht mir einen Beleg. »Du musst sie dir später abholen.«
    Ich knülle den Beleg zusammen und stecke ihn in meine Tasche.
    Â»Was hat das zu bedeuten?«, fragt Riley.
    Â»Ich weiß nicht. Das ist mir noch nie passiert.« Unser Tisch ist tatsächlich leer, abgesehen von der Nummer 110. Groß und leer und traurig sieht er aus. Ich stehe da und glotze.
    Riley nimmt meine Hand. Früher war sie kleiner als meine, jetzt ist sie größer. Sie zieht mich langsam mit. »Komm, wir machen eine kleine Pause, Tante Gal.«
    Sie sollte mich nicht führen müssen, dieses Kind in einem erwachsenen Körper. Das möchte ich ihr sagen.
    Aber ich bin zu müde.
    Ich folge ihr aus dem Saal hinaus.
    Ich gebe mir Mühe, mich aus meinem dunklen Loch zu befreien, aber ich muss immer wieder an Georges Nachricht denken. Ich rufe meine Mutter an.
    Â»Bin schon unterwegs«, sagt sie sofort.
    Â»Nein, Mutter.«
    Â»Gal, lass mich wenigstens das für dich tun. Ich bleibe heute Abend bei Riley, damit du dir keine Sorgen machen musst.« Ich höre eine Tür klappen. »Ich sitz schon im Auto. Es sind nur zwei Stunden bis zu euch. Da kannst du gar nichts machen.«
    Â»Dann solltest du lieber auflegen.«

41
    Die Siegerehrung findet in einem anderen Ballsaal statt. Danach soll es ein Bankett geben, das ich verpassen werde. Ich hoffe, meine Mutter kommt rechtzeitig, damit ich ihr meine Eintrittskarte geben kann. Schließlich ist das alles im Preis mit inbegriffen.
    Als Riley und ich dort eintreffen, sind die meisten Plätze schon besetzt. Im Grunde finde ich das Ganze sinnlos und könnte ebenso gut schon früher zur Dialyse fahren. Nur Riley hält mich hier. Sie grinst von einem Ohr zum anderen. »Ich glaub, heut ist der Tag der Riley!«, singt sie.
    Ich ringe mir ein Lächeln ab. »Schön wär’s.«
    Miss Lansing steht auf und tritt ans Mikrofon. Wieso moderiert sie eigentlich immer diese Veranstaltungen? Kein Wunder, dass ich nie gewinne. Von hier hinten kann ich nur ihre Frisur sehen.
    Â»Willkommen zu unserer Preisverleihung«, sagt sie warmherzig, was lauten Applaus hervorruft. Das Licht wird gedimmt, und auf einer Leinwand hinter ihr erscheint ein Rosenarrangement, eine Palette. »Bitte sparen Sie sich Ihren Applaus bis zum Ende auf, wenn alle Gewinner hier oben stehen. Dritter Preis bei den Paletten, Mrs Cynthia Aguirre!« Sie fährt fort bis zum Ersten in dieser Kategorie, und als alle drei Gewinner oben stehen, klatschen wir.
    Jemand klopft mir vorsichtig auf den Rücken. Es ist Winslow Blythe, der Meister unter den Düngerexperten. »Habe Ihre Rose gesehen. Eine wahre Schönheit!«
    Â»Ich habe mich an Ihr Düngerrezept gehalten«, sage ich. »Vielen Dank.«
    Â»Nicht der Rede wert.« Er verscheucht meinen Dank wie eine verirrte Biene.
    Â»Sind Sie einer der Juroren?«
    Er schüttelt den Kopf. »Das macht doch den ganzen Spaß kaputt. Ich nehme am Wettbewerb teil. Habe ich schon immer getan und werde ich auch immer tun. Die können mich im Rollstuhl hier

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