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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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zu schaffen. Ich versuche, etwas zu sagen, habe aber einen Frosch im Hals, also nehme ich einen kleinen Schluck von meiner Tagesration Wasser. Die Schüler kichern, diese Kinder, die keine größeren Sorgen haben, als sich jeden Morgen entscheiden zu müssen, welche Zuckerflakes sie frühstücken wollen. Ich weiß, es ginge zu weit, aber am liebsten würde ich meinen Tisch umstoßen. »Zurück an die Arbeit, alle miteinander!« Meine Stimme hallt in diesem Raum, ohne jede Milde, und tut mir in den Ohren weh. Glücklicherweise fügen sie sich und lassen mich in Ruhe.
    Zu Hause. Eine einfache Mahlzeit, ein Hamburger, natriumarm zubereitet. Heute Abend habe ich Dialyse. Meine Tasche steht schon bereit, mit der Extrazahnbürste und flauschigen Pantoffeln, und meine Unterrichtstasche mit den unzensierten Arbeiten liegt obendrauf. Die Krankenhaustasche ist immer gepackt, wie bei einer permanent schwangeren Hausfrau.
    Draußen schlendere ich durch meinen Rosengarten, trete immer wieder vom Weg auf die Beete, mit einer roten, blechernen Kinderkarre für das Gestrüpp im Schlepptau. Ich trage meine Gartenhandschuhe und habe meine Rosenschere dabei, um verirrte Ranken abzuschneiden, die mir zur Stolperfalle werden könnten. Brad hat sich um die meisten Irrläufer gekümmert. Es gehört zu seinen Aufgaben. Kinderleicht. Am liebsten würde ich mich im Gewächshaus mit der Rose für den Wettbewerb beschäftigen, aber momentan kann ich eigentlich nichts anderes tun, als abzuwarten, bis sie Knospen treibt. Es ist, als würde man darauf warten, dass ein Küken schlüpft.
    Neben einer roten American Beauty ragt ein Trieb aus dem Mulch. Noch kann ich nicht erkennen, ob es eine Rose oder Unkraut ist. Bisher sieht man nur einen grünen Trieb. Falls es eine Rose sein sollte, dann habe ich sie nicht gepflanzt. Dann ist sie ein unerwünschtes Missgeschick, das meinen echten Rosen die Nährstoffe stiehlt und die Wurzeln der Schönheit erstickt. Was mehr oder weniger die Definition von Unkraut ist. Ich könnte den Trieb in einen eigenen Topf geben, aber wer hat die Zeit dafür? Wenn ich das bei jeder möglichen Rose täte, hätte ich bald keine Töpfe mehr. Ich reiße ihn heraus, werfe ihn auf den Haufen in der Karre und gehe weiter.
    Ich nehme mein Rosen-Fotoalbum mit zur Dialyse und sehe mir im Wartezimmer die Bilder an. Es enthält alle Rosen der letzten zehn Jahre, seit ich mein Hobby ernsthaft betreibe. Die Hulthemias reichen etwa sechs Jahre zurück. Damals habe ich sie entdeckt.
    Eine meiner liebsten ist rosa, mit fast kastanienbraunem Fleck. Das ist meine erste Kreuzung. Ich habe sie G21 genannt. Nichts Besonderes eigentlich und ohne Duft. Es war einfach nur die erste Hulthemia, die ich selbst gezüchtet habe.
    Â»Wenn das keine hübschen Rosen sind.«
    Ich erstarre. Walters späht mir über die Schulter, so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Kopfhaut spüren kann. Abrupt klappe ich das Album zu.
    Â»Eigentlich hatte ich es nett gemeint.« Er schlendert weiter und zwinkert mir auf dem Weg hinaus zu.
    Â»Gal«, höre ich meinen Namen.
    Auf dem Weg zu meinem Zimmer komme ich an dem von Walters vorbei, dem Mistkerl, der nicht mal auf der Liste stehen dürfte. Er flirtet wie üblich mit Schwester Gwen. Was hat er nur an sich, dass diese Frauen ihn anhimmeln? Ich begreife es nicht. Er winkt mir fröhlich zu, und ich widerstehe der Versuchung, ihm meine beiden Mittelfinger zu zeigen.
    Und schon liege ich im Bett. Schwester Gwen schiebt die Nadel in die Plastikfistel in meinem Bein. Nachdem sich der Shunt in meinem Arm endgültig verschlossen hatte, war man zum Bein übergegangen, und als das verstopfte, haben sie eine Weile meine Drosselvene benutzt. Ein Schlauch geht in die Maschine, ein Schlauch kommt aus der Maschine, mit dem sauberen Blut. Es klingt schrecklich, eine Nadel im Hals zu haben, aber nach so vielen Jahren ist es nicht mehr so schlimm. Bestimmt ist das Gewebe längst hart und vernarbt.
    Â»Haben Sie es bequem?«, fragt Schwester Gwen. Sie erinnert mich an Flo von Mel’s Diner, messingblond, mit pinkem Lippenstift. Ihre Hände riechen nach Zigaretten und Babypuder.
    Statt zu sprechen, halte ich einen Daumen hoch. Sie verdunkelt den Raum.
    Diese Krankenhausbetten sind mir so vertraut wie mein eigenes. Der medizinische Geruch vom Bettzeug, der grobe Stoff, die Plastikgitter an den Seiten. Ich habe es

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