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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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auf Rileys Arm. O Gott, er ist so dünn, dass ich ihn zerbrechen könnte wie ein Stück Kreide. Sie ist schmächtiger als ich. Was hat meine Schwester ihr angetan? Sie sollte Knochenmasse aufbauen, um gegen Osteoporose gefeit zu sein. Sie braucht Kalzium und Vitamin D. »Das kriegen wir schon hin. Ich kümmere mich darum.«
    Â»Für heute sollten Sie lieber nach Hause gehen.« Dr. O’Malley steht auf. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Gal?« Ich weiß, was er denkt. In Gals Familie geht es drunter und drüber. Sollte er die Polizei rufen? Ist Gal dem Problem gewachsen? Das Mitleid steht ihm ins Gesicht geschrieben wie einem traurigen Basset. Unerträglich.
    Riley steht auf. Sie ist groß, größer als ihre Mutter, mindestens eins fünfundsiebzig. In diesen Kleidern, mit diesen Haaren sieht sie aus wie eine verwöhnte Vampirjägerin. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Sir.« Sie reicht dem Direktor die Hand und schüttelt sie mit festem Griff. Sie macht den Rücken gerade und presst die nicht mehr ganz dunkelroten Lippen zusammen. »Danke, Tante Gal.«
    Â»Gern geschehen.« Ihre Höflichkeit überrascht mich. Bei einem Mädchen, das sich so kleidet wie sie, erwartet man eher, dass sie mürrisch und distanziert ist. Vielleicht sollte ich diejenige sein, die sich so anzieht. Mir ein paar Tattoos zulegen. Kurz überlege ich, ob sie wohl welche hat, und komme zu dem Schluss, dass jetzt nicht der richtige Moment ist, um danach zu fragen.
    Mit meinem Anruf bei Becky warte ich, bis wir zu Hause sind. Ich hoffe, die Zeit reicht aus, mich so weit zu beruhigen, dass ich meine Schwester nicht nur anschreie. Ich bin so wütend, dass es in meinen Ohren rauscht. Ich beschließe, eine Liste von alldem zu erstellen, was ich ihr sagen will, damit ich nichts vergesse.
    Riley sieht sich kurz in meinem Wohnzimmer um. Ich weiß, dass es schäbiger ist als das, was sie gewohnt ist. »Das Gästezimmer hat ein großes Doppelbett.« Ich hänge meinen Schlüssel an den Haken neben der Tür. »Fühl dich wie zu Hause.«
    Sie nickt, noch immer in sich gekehrt, und rollt sich auf der Wohnzimmercouch zusammen.
    Ich gehe in mein Schlafzimmer, schließe die Tür hinter mir und wähle Beckys Nummer. Es klingelt zweimal, bevor sie rangeht. »Hey, ist mein kleines Mädchen gut angekommen?«
    Einen Moment denke ich, ich höre nicht richtig, weil meine Schwester so entspannt und selbstbewusst klingt. »Becky, warum um alles in der Welt steht Riley hier plötzlich allein vor meiner Tür?« So. Nicht gerade laut, aber auch nicht kleinlaut.
    Â»Becca. Ich heiße jetzt Becca.« Sie spricht leiser. »Ich verstehe nicht.«
    Das überhöre ich. »Becky, ich wusste nichts davon, dass Riley herkommt. Wir haben nie darüber gesprochen.«
    Â»Mom meinte …«
    Â»Es ist mir egal, was Mom meinte. Mom ist nicht unsere Vermittlerin. Nimm den Hörer in die Hand und ruf mich an, wenn du mir was sagen möchtest.« Keine Sekunde glaube ich, dass meine Mutter eingewilligt hat. Es passt einfach nicht zu ihr. Im Grunde kann ich mir nur vorstellen, dass meine Mutter vom Kofferpacken abgelenkt war, als sie mit Becky gesprochen hat, und wie üblich hat Becky ein paar voreilige Schlüsse gezogen.
    Sie schnauft laut in den Hörer. »Es gibt da nur ein kleines Problem. Ich sitze bald in einer Maschine nach Hongkong.«
    Ich schüttle den Kopf. »Aber sie ist deine Tochter. Du kannst sie doch nicht einfach irgendwo abladen.«
    Â»Ich lade sie nirgendwo ab. Wenn ich nicht nach Hongkong fliege, verliere ich meinen Job.« Becky holt Luft. »Hör zu, wenn du willst, ruf Mom an. Sie kommt bestimmt aus Frankreich zurück und holt sie ab.«
    Â»Zwing Mom nicht dauernd, deinen Scheiß zu regeln. Das ist nicht fair.«
    Â»Deinen Scheiß regelt sie doch auch immer.« Ihre Stimme wird lauter. »Du musst nur mit den Fingern schnippen, schon steht sie dir zur Seite. Mir nicht.«
    Ich hole selbst tief Luft. Ich denke an Riley, die draußen auf der Couch sitzt und wahrscheinlich alles mit anhört. Dass niemand sie haben will. Das kann für ein Kind nicht gut sein. »Hast du mit ihrem Vater gesprochen?«
    Becky schnaubt. »Sehr witzig. Das würde nichts bringen. Außerdem ist es erheblich besser, wenn sie bei dir in Kalifornien lebt als bei ihrer bösen Stiefmutter in Boston.«
    Ich kann

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