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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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alle Fächer sind verwandt, meinen Sie nicht?« Ich deute auf Dara. »Sie entwickelt gerade ein kombiniertes Kursprogramm. Naturwissenschaft und Kunst.«
    Â»Ach so?« Er wendet sich Dara zu, die nickt und mir kurz einen bösen Blick zuwirft. Die übergriffige Gal. Aber, hey, sie wird auch nicht jünger, und sie muss sich ranhalten, bevor Miss Schilling aus der Mathematik ihn sich schnappt, mit ihren roten Haaren und den engen Hosenanzügen. Sie hat schon ein Auge auf ihn geworfen. Und sie ist klein genug, Interesse zu zeigen.
    Ich frage mich, was ihn ausgerechnet in diese winzige Schule mitten in der Pampa geführt hat. Wieso er seine alte und vermutlich gut bezahlte Stelle in der Forschung aufgegeben hat. Aber vielleicht fühlt er sich zum Lehrer berufen. Manche sind das.
    Er isst ein eingewickeltes Sandwich aus der Cafeteria, was mich daran erinnert, dass ich mal nachsehen sollte, was Riley so treibt. Avocado mit Truthahn. Die Avocado ist etwas braun.
    Â»Die Pizza ist das Beste auf der Speisekarte.« Ich werfe meinen Müll in meine Tüte. »Die lassen sie liefern.«
    Er lacht, und es klingt hübsch. Gott sei Dank. Ich hasse wieherndes Gelächter. »Danke für den Tipp.«
    Â»Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie irgendwelches Lehrmaterial brauchen. Dafür bin ich zuständig.« Ich stehe auf. »Mr Morton, es war nett, Sie kennenzulernen.«
    Â»Nennen Sie mich George.«
    Â»Wir kennen uns doch kaum.«
    Â»Gal ist altmodisch. Am liebsten würde sie im 19. Jahrhundert leben«, sagt Dara.
    Â»Einer meiner zahllosen Reize.« Ich zwinkere ihnen zu. »Lasst es euch schmecken, Kinder.«
    Ich gehe, lasse die beiden reden. Als ich die Tür mit dem Rücken aufdrücke, sehe ich mich um. Sie unterhalten sich. Daras Hand zwirbelt und streichelt an ihren Haaren herum. Das sicherste Zeichen dafür, dass sie flirtet. Aus unerfindlichem Grund trifft es mich. Aber es ist nur wie mit dem Kaffee. Er tut mir nicht gut. Also meide ich ihn.
    Ich entdecke Samantha mit ihren üblichen Verdächtigen. Den Kindern aus dem Matheteam, dem Debattierklub, dem Klub der Sozialdienstler. All den Klubs, die dafür gedacht sind, diesen Schülern aufs College zu helfen. Bei denen auch Riley sitzen sollte.
    Schließlich entdecke ich Riley an einem Tisch in der hintersten Ecke. Sie isst mit Dr. O’Malley. Ihr Skizzenbuch liegt aufgeschlagen vor ihnen. Er lacht über etwas, das Riley sagt.
    Kaum zwei Minuten ist sie an der Schule, und schon hat sie meinen Chef bezirzt. Ich weiß nicht, ob ich neidisch sein oder mich bei ihr bedanken soll. »Ich wusste doch, dass du in schlechte Gesellschaft gerätst, sobald ich dich allein lasse.« Ich setze mich.
    Â»Hi, Tante Gal.« Riley winkt. Sie sieht glücklich aus. Nein. Mehr als glücklich. Sie strahlt. Viel glücklicher als heute Morgen.
    Â»Riley hat mir gerade von Ihren Rosen erzählt«, sagt Dr. O’Malley. »Ich wusste gar nicht, dass Sie welche züchten. Ich dachte, Sie ziehen sie nur.«
    Â»Tante Gal hat sich ein paar ganz neue Rosen ausgedacht«, sagt Riley.
    Â»Sie sollten in Ihrem Biologiekurs mal ein Rosenprojekt machen.« Dr. O’Malley beugt sich zu mir. Noch nie hat der Mann solches Interesse an irgendwas gezeigt, was ich so mache. Zu den anderen Lehrern ist er immer offen und freundlich. Dara war sogar schon mal an Heiligabend zum Essen bei ihm zu Hause. Hat seiner Frau beim Keksebacken geholfen. Er lädt die Schüler des Monats auf einen Frozen Yoghurt ein und lässt sich beim jährlichen Karneval Torte ins Gesicht werfen (dafür kaufe ich jedes Mal viele Tickets). Aber mir gegenüber bleibt er stets förmlich und geschäftsmäßig. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass ich ihm eine Bürde bin. Eine Sorge.
    Ich nicke dem Doc zu. »Das wäre unmöglich. Es ist nicht Teil des Lehrplans. Und an den muss ich mich halten.« Meine Stimme zittert vor Ärger. Er weiß es genau. Ich kann im Unterricht nicht machen, was ich will.
    Â»Stimmt, stimmt. Darauf habe ich leider keinen Einfluss.« Dr. O’Malley sieht um einiges fröhlicher aus als gestern. Er klopft Riley auf die Schulter. »Nettes Mädchen, Gal. Und künstlerisch hochbegabt. Miss Westley wird ihre reine Freude an ihr haben.«
    Ich habe kein Lob für Riley verdient. Aber ich nicke und danke ihm.
    Â»Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Hilfe wegen der Vormundschaft

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