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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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auch nicht, weil meine Nichte plötzlich neben ihm auftaucht. »Sie wollten es ihr doch sagen«, schimpft sie. »Sie ist total ausgerastet.«
    Teenager leben definitiv in einer anderen Wirklichkeit als ich. »Riley. Du warst noch nie dabei, wenn ich ausraste.«
    Mr Morton hebt die Hände. »Hey, hey. Friede! Ich baue die Blide, und ich kann als Ersatz nehmen, wen ich will.«
    Dass er nicht nur meine Autorität als Lehrerin, sondern auch meine Autorität als Erziehungsberechtigte untergräbt, versetzt mir einen Stich. »Ich dachte, wir kümmern uns gemeinsam um die Blide«, sage ich. Schließlich hat mein Vater die Vorlage gebaut.
    Er schüttelt den Kopf. »Auf dem Formular steht mein Name als Berater. Pro Wettkampf braucht man nur einen Coach.«
    Â»Und Mom hat mein Formular unterschrieben«, wirft Riley ein.
    Â»Deshalb habe ich sie ins Team aufgenommen.«
    Â»Sie haben es vor mir geheim gehalten!« Ich kann es nicht fassen.
    Â»Es hat sich so ergeben.« Mr Morton macht es offensichtlich zu seinem persönlichen Anliegen. Mir fällt auf, dass er sich in Stellung bringt und auf einen langen Kampf einrichtet.
    Â»Wie?« Ich bin mir sicher, dass Riley die Unterschrift gefälscht hat. »Zeigen Sie mir die Erlaubnis.«
    Mit großer Geste blättert Mr Morton in seiner Kartei herum.
    Riley steht entschlossen da, die Fäuste in die Hüften gestemmt. Dieses Team ist ihr wichtig, obwohl sie nur die Reserve ist und nicht mal ein Maßband ablesen kann. Ich vermute, dass es ihr nur deshalb wichtig ist, weil ich gesagt habe, dass sie nicht mitmachen darf. Ihre Wangen sind puterrot, sodass die Sommersprossen auf ihrer Nase leuchten. »Sie hat gesagt, ich darf die Erlaubnis in ihrem Namen unterschreiben.«
    Â»Urkundenfälschung. Na, prima.« Ich setze mich an einen leeren Tisch gegenüber von Mr Morton. Er verzieht den Mund, als wäre er in Sorge.
    Riley hockt sich neben mich. »Wenn du sie anrufst, wird sie dir sagen, dass sie es unterschrieben hat.«
    Ich will davon nichts mehr hören. Alle scheinen immer davon auszugehen, dass ich Streit suche. Tu ich nicht. Er sucht mich. Ich lege meine Hand auf die Stirn. Sie fühlt sich heiß an, oder meine Hand ist kalt. Ich kann es nicht mehr unterscheiden.
    Mir reicht’s. Ich will nur noch nach Hause und mich vor den Fernseher setzen.
    Â»Offensichtlich macht hier sowieso jeder, was ihm gefällt. Da werde ich nicht mehr gebraucht.« Ich nehme meine große, rosafarbene Tasche mit den bunten DNA -Molekülen, die mir meine Mutter zu Weihnachten geschenkt hat. Die Moleküle tanzen vor meinen Augen. Ich konzentriere mich auf eine Ecke des Raums und warte, dass der Schwindel vergeht.
    Â»Seien Sie doch nicht so.« Mr Morton tauscht einen Blick mit Riley, der sagt: Wir müssen sie beruhigen, bevor sie tatsächlich einen Anfall bekommt. Das Maß ist voll. Bevor ich etwas sage, was ich wahrscheinlich ewig bereuen werde, haste ich hinaus, schwindlig oder nicht.

19
    Ich bin schon zu Hause, als mir einfällt, dass ich Riley in der Schule gelassen habe, obwohl ich sie doch mitnehmen sollte. Na, sie ist ein großes Mädchen und wird schon nach Hause finden. Es ist ja nicht das erste Mal.
    Alle wollen es den Kindern immer viel zu leicht machen. Keiner muss mehr für irgendwas arbeiten, sich selbst was einfallen lassen. Mr Mortons Freundlichkeit wird sein Untergang als Lehrer sein. Wahrscheinlich dürfen seine Schüler die Abschlussprüfung dreimal machen, bis sie die Zensur bekommen, die sie haben wollen.
    Ich verdränge das Gefühl, mich der Vernachlässigung schuldig zu machen, und setze mich vor den Computer, um nachzusehen, ob ich E-Mails habe.
    Eine von Byron. Endlich.
    Tut mir leid wegen deiner Rosenschau. Hab gerade schrecklich viel zu tun. Alles Gute.
    Das ist alles, kein Name, kein Gruß. Er hat genug von dieser Quasifreundschaft und keine Zeit mehr für Floskeln. Oder er hat tatsächlich so viel zu tun, wie er sagt.
    Erst Dara, dann Brad, dann Riley und Mr Morton, jetzt Byron, ganz zu schweigen von der Nierenärztin und den Bürokraten. Gibt es eigentlich auch jemanden, der sich nicht gegen mich verschworen hat? Schnaubend atme ich aus, puste den Staub von meiner Tastatur. Dann niese ich.
    Ich muss direkt lachen über mein eigenes Selbstmitleid. Was bleibt mir sonst? Nächstes Jahr um diese Zeit – das Versprechen gebe ich

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