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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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leid.«
    Ich streiche mit der Hand über den Tisch. Glatt. Ich verkneife mir einen Seufzer und deute stattdessen auf den Staub. »Als du klein warst, hast du dazu ›Staubfeen‹ gesagt.« Ich lächle bei dem Gedanken daran, wie die kleine Riley bei meinen Eltern zu Hause saß und fasziniert die »Feen« betrachtete, die mit dem Staub aufflogen. Meine Mutter war sofort aufgesprungen, hatte feuchte Papierhandtücher geholt und alle ihre Möbel abgewischt.
    Â»Hab ich?« Riley lächelt.
    Ich nicke.
    Â»Weißt du noch irgendwelche anderen Geschichten über mich, als ich klein war?« Sie beugt sich vor, mit den Ellbogen auf den Knien.
    Im Moment fällt mir da wirklich nichts ein. Mein Kopf ist voll mit George Morton und Dara und diesem Foto von ihm und seiner Frau. Es brennt mir unter den Nägeln. Das mit den Feen war Zufall, weil sie die Staubwolken sah. »Du warst eine kleine Nervensäge«, sage ich schließlich und denke dabei eher allgemein an Sachen, die mir meine Mutter erzählt hat. »Wolltest nie Mittagsschlaf machen oder dein Spielzeug aufräumen. Du warst noch nicht mal zwei, als du bei uns zu Hause auf die Bücherregale geklettert bist und meine Mutter fast einen Herzinfarkt bekam.«
    Â»Noch was?« Riley ist so begierig auf Geschichten aus ihrer Kindheit, dass sie mich mit großen Augen ansieht. Doch sosehr ich auch versuche, ihrem Wunsch zu entsprechen, habe ich ihr doch nichts zu bieten.
    Ich weiß nicht, wie ich es in Worte fassen soll.
    Also hebe ich die Fernbedienung und das Telefon vom Boden auf und überlege, wie ich es ihr schonend beibringen könnte. Ich bin nicht die Richtige, wenn es um Erinnerungen an ihre Kindheit geht. Ich habe kaum welche, und die meisten nur vom Hörensagen. »Mehr fällt mir im Moment nicht ein.« Ich lege die Fernbedienung auf den Kaffeetisch und lasse Riley sitzen, den Blick starr auf den Platz gerichtet, an dem ich eben noch gesessen habe.
    Wie sich herausstellt, ist Dara nicht zu Hause, also verdränge ich ihr Problem, mache mich etwas früher auf den Weg zur Dialyse und lasse Riley mit einer Dose Chicken Chili und dem Fernseher zurück.
    Ich zögere mit dem Schlüssel in der Hand, als ich Riley allein am Tisch sitzen sehe, froh, dass sie sich die Mühe gemacht hat, das Chili in eine uralte Melaminschale zu schütten. Bevor ich etwas sagen kann, hebt sie eine Hand. »Keine Sorge«, erklärt sie, ohne sich von ihrem Schulbuch abzuwenden. »Ich schreibe morgen einen Biotest, für den ich noch lernen muss. Wundersamerweise.« Frech grinst sie mich an.
    Â»Denk an deine Lernkarten.«
    Sie nickt, nimmt noch einen Löffel Chili aus der Schale.
    Ich deute auf eine Liste, die ich an das abgewetzte Schwarze Brett an der Wand gepinnt habe. Die Liste ihrer Haushaltspflichten. Wenn ich ihr genug zu tun gebe, hat sie keine Zeit, Blödsinn zu machen. »Und das da.«
    Sie blickt auf. »Hausarbeit?«
    Â»Wisch das Bad mit Clorox-Tüchern, saug den Wohnzimmerteppich, geh einmal mit dem Swiffer durch die Wohnung, stell deine Wäsche an und räum die Spülmaschine aus.« Ich deute mit dem Finger auf die einzelnen Punkte.
    Â»Kein Problem.«
    Ich wünschte, ich könnte ihr sagen, sie soll zu den Nachbarn gehen, wenn irgendwas ist, aber meine direkte Nachbarin ist nicht sonderlich vertrauenswürdig, und die anderen kenne ich nicht. Stattdessen sage ich ihr, sie kann Dara anrufen, die sich bereit erklärt hat, im Notfall da zu sein. Kurz überlege ich, ob ich ihr die wichtige Info zu George Morton simsen soll, denn erfahren muss sie es ja doch, komme aber zu dem Schluss, dass es bis morgen Zeit hat. Ich bin nicht so feige wie andere, wenn es darum geht, jemandem etwas persönlich mitzuteilen.
    In meiner Straße sind die Nachbarn höflich, aber nicht gesellig. Wir winken einander in unseren Gärten zu und achten auf Einbrecher. An Halloween verteile ich Bleistifte statt Süßigkeiten, weil ich nicht will, dass den Kindern irgendwann die Zähne ausfallen. Wahrscheinlich mögen sie mich nicht besonders, diese Kinder. Ein Mädchen hat mal auf dem Weg zur Schule eine Rose gepflückt, als ich am Fenster saß und meinen Tee trank. Ich bin im Morgenmantel raus und habe ihr erklärt, dass ich bestimmt nichts dagegen habe, wenn sie eine Rose pflückt, solange sie vorher fragt, weil es ansonsten Diebstahl wäre, und stehlen ist

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