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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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Hello-Kitty-Ding, das eines Tages plötzlich da war, aber sie drückt immer wieder die Schlummertaste.
    Sie trägt schon ihre Schuluniform; diesmal mit Hose, was die Mädchen normalerweise vermeiden, weil sie sich in Hosen nicht hübsch genug finden, mit diesen zweckmäßig aussehenden Turnschuhen, einer weißen Bluse mit Bubikragen und dunkelblauem Kapuzenpulli, auf dem das Logo von St. Mark’s abgebildet ist, ein Löwe, der auf einem Buch steht. Ihre Haare sind gekämmt und mit einer dunkelblauen Schleife oben auf dem Kopf zusammengebunden.
    Das Morgenlicht erhellt ihre linke Gesichtshälfte, sodass die rechte im Schatten liegt. Einen Moment lang sieht sie aus wie ihre Mutter und auch – zu meiner Überraschung – wie meine Mutter, als wären sie geklont.
    Â»Ich hätte nicht gedacht, dass du schon auf bist.« Ich drehe die Spritzdüse zu und wische meine Hände an der Hose ab.
    Â»Um fünf haben mich zwei schreiende Katzen geweckt.« Sie zieht den Kapuzenpulli fester.
    Â»Mach den Reißverschluss zu. Du wirst dich noch erkälten.« Ich zerre den Schlauch zu den nächsten Rosenbeeten.
    Â»Das kann ich doch machen.« Schon steht sie neben mir, hat den Reißverschluss am Pulli zugezogen, will mir den Schlauch aus der Hand nehmen. Sanft zieht sie daran. »Lass mich das tun.«
    Â»Geh frühstücken.« Ich will nicht loslassen.
    Â»Hab ich schon.« Sie zieht fester. Er rutscht mir aus den schmutzigen Händen.
    Â»Sau dich nicht ein.« Ich gebe nur nach, weil mein Magen so laut knurrt, dass Riley es hört und grinst. Ich drehe die Düse auf, bis ein mittelstarker Strahl herauskommt. »Nicht so fest, sonst gehen die Blätter kaputt. Wir wollen die Rosen ja nicht sandstrahlen, sondern nur die Pilzsporen ablösen. Wasch die Unterseiten. Dann geh weiter zur nächsten Reihe.«
    Â»Hab verstanden.« Sie sieht zufrieden aus, wie ein kleines Kind, das einem Erwachsenen bei etwas Wichtigem zur Hand geht.
    Ich trotte zum Haus, wobei meine Clogs im Matsch versinken, den ich verursacht habe. Er kühlt meine Zehen und durchnässt die Strümpfe.
    Drinnen liegt ihr Biologiebuch mit den Notizen auf dem Kaffeetisch. Eine Plastikschale voller Maiskörner steht auf dem Boden neben der Fernbedienung. Ich hebe die Fernbedienung auf. Sie ist fettig. Ich hoffe, Riley ist wenigstens bereit für den heutigen Test. Ich ziehe meine Strümpfe aus und bringe sie in die kleine Waschküche. Hier stapeln sich die Klamotten in Körben, saubere und schmutzige, und ich kann nicht sagen, was was ist. Die sauberen Sachen sollten im Wohnzimmer aufgeteilt werden und nicht hier herumliegen, sodass man die schmutzige Wäsche obendrauf wirft. Ich stelle eine Ladung an, spare mir das Aussortieren und wasche alles bei dreißig Grad.
    Ich gehe ins Bad, um mir die Hände zu waschen, mache das Deckenlicht an. Meine Haut ist blass und so grau wie die Tauben in meinem Garten. Ich schütte mir kaltes Wasser ins Gesicht und hoffe, es damit aufzuwecken.
    Der vergilbte Resopaltresen ist noch schmutzig. Staub und Wasser und wer weiß was noch alles bilden unappetitliche Rinnsale. Ich beiße die Zähne zusammen, hole einen Lappen unter der Spüle hervor und wische alles ab.
    Ich ziehe mich um und betrete schließlich die Küche, wo ich einen drei viertel Becher braunen Naturpuffreis in eine Schale schütte, dann einen halben Becher fettreduzierte Milch dazugebe und mich geräuschvoll an den Tisch setze.
    Die Zeitung liegt schon vor mir aufgeschlagen. Nicht die Comics, sondern der Wirtschaftsteil. Die Kleinanzeigen, um genau zu sein. Riley hat ein paar Jobangebote umkringelt. Büroarbeit, angeblich lukrative Heimarbeit und aus unerfindlichem Grund Stellen als Zahnarzthelferin sind allesamt mit einem dicken schwarzen Kringel markiert. Ich lächle über ihren Einsatz und ihre Naivität.
    Riley kommt durch die Hintertür herein, knallt sie zu. Obwohl ihre Hose dunkelblau ist, kann ich doch sehen, dass sie verdreckt ist. Ich werfe einen Blick auf die Uhr. In zehn Minuten müssen wir los. »Riley, zieh dich um.«
    Â»Wollte ich gerade.« Sie steigt aus den Schuhen, taucht wenige Minuten später wieder auf (sie kann richtig schnell sein, wenn sie will) und wirft ihre schmutzigen Sachen in die Waschküche. »Weißt du, wo mein Sportzeug ist, Tante Gal?«
    Ich esse den letzten Rest vom Puffreis. »Für

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