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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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werden.
    Kurz sticht mir die Trauer ins Herz. Seit Jahren habe ich nicht an Daisy gedacht.
    Zum ersten Mal sehe ich Walters in die Augen. Sie sind strahlend blau unter diesen dichten Augenbrauen, die einen Schatten darauf werfen.
    Ich hole Luft, um etwas zu sagen. Ohne eine Ahnung, was ich sagen soll.
    Â»Gal?« Trish kommt aus dem Empfangsbereich. »Sie können jetzt mitkommen.«
    Ich folge Trish in mein Zimmer. Als ich mich zu Walters umdrehe, hält er sein Lesegerät, als wäre ich nie da gewesen. Es wäre ja auch unheimlich, wenn er mich immer noch ansehen würde, denke ich und bin doch seltsam enttäuscht.
    Am nächsten Morgen komme ich etwas später nach Hause als üblich. Es ärgert mich, dass ich so spät dran bin. Es ist, als hätte ich mich irgendwo im Raum-Zeit-Kontinuum verloren. Als ich vor dem Haus stehe, werfe ich einen Blick auf die Uhr im Auto, und es ist zwanzig Minuten später, als ich gedacht hätte.
    Vermutlich kam einiges zusammen: mehr Verkehr in der Stadt, die Schwester bewegte sich im Schneckentempo, als sie mich abgekoppelt hat, das breiige Gefühl in meinen müden Muskeln nach der Dialyse. Ich strecke mich im Wagen. Blinzle in den neuen Morgen, rötlich gelb wie eine Hulthemia. Es wird ein heißer Tag. Das weiß ich jetzt schon. Die Luft ist schwer, feuchter als üblich.
    Ich muss erst mal wach werden.
    Noch bevor die Autotür zugefallen ist, steuere ich die Rosen an.
    Zuallererst muss ich die Sträucher draußen nach Blattläusen und Milben absuchen. Nichts zu finden. Das Sprühen hat gewirkt. Die Unterseiten kleben. Ein paar Blütenblätter an der rosa Rose sind unten braun. Ein Hinweis auf zu viel Gift. Ich habe es doch nicht etwa übertrieben, oder? Eigentlich achte ich immer besonders darauf, genau die richtige Menge zu nehmen.
    Ich untersuche den nächsten Strauch. An dem sind die Blüten auch stellenweise braun, sogar schlimmer als beim ersten. »O nein«, hauche ich. Die nächste sieht genauso aus, und die übernächste und so weiter, das ganze Beet entlang. Diese Rosen kann ich vorerst vergessen.
    Es klappert im Gewächshaus. Mir stehen die Haare zu Berge. Ich laufe so schnell ich kann, schnaufe ein wenig. »Riley? Bist du das?«
    Riley richtet sich auf und dreht sich zu mir um. Mir stockt der Atem. Sie hält die Giftkanne in der Hand.
    Â»Was tust du?«, belle ich. Mit meiner Stimme könnte ich einen Basketballtrainer niederbrüllen, wenn ich will. »Was hast du hier drinnen gesprüht?«
    Sie deutet auf den ganzen Tisch mit den Sämlingen. »Die haben alle Läuse.«
    Â»O nein.« Ich reiße ihr die Giftkanne aus der Hand. »Wie hast du das gemischt? Wie viel hast du reingetan?«
    Â»Ganz ruhig! Ich hab mich an die Gebrauchsanweisung gehalten.«
    Â»Ich habe mein eigenes Rezept.« Ich deute auf das Regal mit den Notizbüchern. »Ich halte mich nicht an die Herstellerangaben. Damit verbrennen die Rosen.« Ich haste zur G42, der Rose, die ich mit nach Pasadena nehmen will. »Hast du die hier angerührt?«
    Â»Ich wusste ja nicht …«
    Â»Beantworte meine Frage! Ja oder nein?« Schon wieder brülle ich. Es ist früher Morgen, und wahrscheinlich wecke ich die alte Mrs Allen auf, aber das ist mir egal.
    Â»Hör auf, mich anzuschreien.« Riley kommen die Tränen.
    Â»Dann beantworte meine Frage.« Meine Stimme ist immer noch laut, aber nicht mehr so schrill.
    Â»Nein. Die hatte ich noch nicht.«
    Â»Gott sei Dank.« Ich nehme G42 und sehe sie mir im Licht an. Ja, die Unterseite ist voller Läuse. Ich bringe sie zum großen Waschbecken und spüle sie vorsichtig ab, wische die Blattläuse mit einem weichen Lappen weg.
    Riley steht wie angewurzelt da. Ich stelle G42 zurück und hole ein paarmal tief Luft. »Hatte ich dir nicht gesagt, dass du dich von den Rosen fernhalten sollst? Dass du dich im Haushalt nützlich machen sollst?«
    Sie blickt zu Boden.
    Â»Ja oder nein?« Ich stampfe mit dem Fuß auf. Ich bin so zornig, dass ich fürchte, jeden Moment in tausend Teile zu zerbersten. »Warum hast du nicht getan, worum ich dich gebeten habe?«
    Sie zuckt mit den Schultern.
    Â»Das ist keine Antwort.« Oha, das ist viel schwerer, als mit meinen Schülern umzugehen. In der Schule bewahre ich normalerweise die Ruhe. Ich nehme schlechtes Betragen nicht persönlich. Das jetzt fühlt sich an wie

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