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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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erklommen. Wir haben eine Lawine überlebt.« Throckmorton raufte sich die wohl geordneten Haare. »Wir haben zusammen geronnene Yakmilch getrunken.«
    Sie stöhnte ungeduldig auf.
    Der Verrat seines Freundes zerfleischte Throckmorton. »Mutter, er hat mir das Leben gerettet.«
    Ihre Hand hielt vor dem Kohlestift inne. »Hat er das?«
    »In einem Hinterhalt. Er fing das Messer ab, das mir gegolten hatte.«
    »Wie lange ist das her?«, fragte sie bezeichnend spitz.
    Er wandte sich zum Fenster und rang mit seinen Zweifeln.
    »Sein Vater war ein Baron. Seine Mutter war die Tochter eines Earls und eine der gefühlskältesten Frauen, die mir je begegnet sind. Er wuchs im Hochadel auf, und man erwartete von ihm, dass er seinen Platz unter den Vornehmsten einnehmen würde, bis sein Vater in einer einzigen Runde Whist alles verloren und sich erschossen hat.« Lady Philberta hörte sich vollkommen analytisch an, als sie ins Ankleidezimmer ging und rief: »Du bist geachtet. Du bist wohlhabend. Und du hast eine Familie, wenn auch keine einfache.«
    »Teilweise.« Er hörte Seide rascheln.
    »Du scheinst alles zu besitzen. Das nimmt er dir übel.«
    »Schon, aber was nach außen hin so perfekt erscheint, ist es in Wahrheit nicht, und er kennt meine Geheimnisse. Er weiß, wie viel ich arbeiten muss. Auf meine Anweisung hin hat er Ellerys Liebschaften ausbezahlt.« Throckmorton brachte Celeste ins Spiel: »Miss Milford könnte der Familie ihren Erfolg genauso übel nehmen. Die Gärtnerstochter könnte eine russische Spionin sein.«
    »Könnte.«
    Er fand nur wenig Trost im Ausblick auf den üppigen, gepflegten Garten. »Aber du hältst es nicht für wahrscheinlich?«
    »Nein. Aber ich bin seit siebenundvierzig Jahren in diesem Geschäft.« Lady Philberta kam ins Zimmer zurück. »Und nichts ist unmöglich.«
    Throckmorton kniff sich in die Nasenwurzel. Das war nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte. Er suchte Gewissheit, aber seine Mutter, eine frühere Agentin des Britischen Geheimdienstes, konnte ihm keine verschaffen.
    »Wir sollten die Gerissenheit der Russen nicht unterschätzen. Es sind schon weisere Männer auf ein hübsches Gesicht hereingefallen. Vielleicht hoffen sie darauf, dass du ihnen in die Falle gehst.«
    Er sah seine Mutter an. »Warum sollten sie Celeste schicken? Ihre Tätigkeiten in den letzten Jahren sind wohl bekannt! Es ergibt keinen Sinn. Es ergibt keinen Sinn, dass sie heimkehrt, um ihren Vater in Ungnade zu bringen. Es ergibt keinen Sinn, dass sie Ellery umgarnt, wenn doch ich der Hauptgewinn bin.«
    Lady Philbertas silberfarbenes Georgettekleid wogte hinter ihr her. Ihr weißes Haar war im Nacken zusammengesteckt und einige Strähnen fielen über ihre Ohren. Die Fregatte hatte anmutig Segel gesetzt.
    Wie immer war er über die Verwandlung erstaunt.
    Sie machte beim Stuhl Halt, griff sich eine Kaschmirstola und legte sie sich um die Schultern. »Wo ist sie jetzt?«
    »In meinem Büro, meiner Zuwendung harrend.« Er zuckte zusammen. Was für eine schlechte Wortwahl.
    Lady Philberta überging sie milde. »Wir müssen in Betracht ziehen, dass sie die Situation absichtlich herbeigeführt hat, um an dich heranzukommen. Sie ist in
deinem
Büro.«
    »Die Russen wären Dummköpfe, wenn sie sich darauf verließen, dass ihre Schönheit mein Urteilsvermögen trüben könnte.«
    Sie lachte ihn unverblümt aus. »Die Vorstellung, sie könnten dich für Schönheit anfällig halten, scheint dich ja fast zu beleidigen.«
    Der Tag hatte schon schlecht angefangen und er verschlimmerte sich zusehends, und Garrick glaubte zu wissen, wer für den Verdruss verantwortlich war. »Seit sie gestern hier aufgetaucht ist …«
    Lady Philberta konnte sich kaum wieder beruhigen. »Du kannst nicht alles auf Miss Milford schieben«, sagte sie schließlich.
    »Stimmt. Auf Ellery kann ich es auch noch schieben.«
    In ihrem strengsten Tonfall sagte sie: »Ich würde sagen, dass du von Ellery heute keinerlei Schwierigkeiten zu erwarten hast.«
    »Komm schon, Mutter, du glaubst doch nicht etwa, ich hätte dieses Desaster letzte Nacht vorhersehen können!«
    »Ich glaube, dass du mehr siehst, als du zugibst.«
    »Er hat sich nicht verletzt.«
    »Nicht ernsthaft jedenfalls.« Sie verbat sich mit einer Handbewegung jeden weiteren Einwand. »Gleichgültig, mein Lieber. Es ist passiert. Solange du Ellery im Griff hast, können wir uns ganz auf Stanhope konzentrieren.« Sie ging zur Tür.
    »Ellery ist unter Kontrolle«, sagte er. Und in

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