Die Liebesfalle
Vertraulichkeit Widerstand leisten, aber da hatte er schon ihre Hand auf seinen Arm gelegt.
Der Gang durch das Haus war mit Hindernissen gespickt – zumeist in Form von Gästen, welche vor Mittag aufgestanden und nun auf die Suche nach einem Frühstück waren. jeder Einzelne blieb stehen, um Mr. Throckmorton zu begrüßen und Celeste vorgestellt zu werden. Er tat dies taktvoll und ungezwungen. Sobald ein Gast ihre Herkunft auszuforschen versuchte, empfahl sich Throckmorton, indem er den Besuch beim armen Ellery vorschob.
Celeste wusste nicht, welchen Eindruck sie und Throckmorton machten; sie sah nur, wie die Gäste sie neugierig Musterten. Sie dachten doch sicherlich nicht… aber was spielte es für eine Rolle, was sie dachten. Sie würden die Wahrheit früh genug erfahren. Und in der Zwischenzeit würde sie Ellery sehen.
Ellery, den sie wirklich aufrichtig liebte. Ellery, den sie erklärtermaßen heiraten würde. Throckmortons Reaktion darauf war… gelassen gewesen. Sie hatte sich auf eine Auseinandersetzung eingestellt, und er hatte lediglich die Achseln gezuckt und eingelenkt. Sie sollte frohlocken. Stattdessen war sie wachsam. Verunsichert. Ein wenig ernüchtert.
Throckmorton hatte die Neuigkeit so gut aufgenommen, dass sie sich nur noch eines fragen konnte- Warum?
Sie überquerten Durchgänge, stiegen Treppen hinauf und erreichten schließlich die letzte Tür am Ende eines breiten Flurs.
Throckmorton nickte ihr zu.
Sie klopfte an und rief: »Ellery, ich bin es, Celeste!«
Erst hörte sie nichts, dann drehte sich langsam der Türknopf und die Tür öffnete sich knarzend zwei Inches weit.
»Celeste?« Ellerys Stimme klang ernst und männlich. »Liebste, sind Sie es?«
Sie drückte ihre Hände gegen das Holz. »Ellery, ich möchte Sie sehen.«
»Nicht, solange ich so aussehe.«
Aus irgendeinem Grund schaute sie Throckmorton an. Er stand ruhig und lautlos da, mit völlig ausdruckslosem Gesicht. Aber seine Augenbrauen sagten ihr schon wieder die Meinung, denn sie fühlte sich getadelt. Nun denn, Ellery war eitel. Aber wenigstens hatte er Grund, eitel zu sein. Sie sprach mit der Türe: »Es ist mir gleichgültig, wie du aussiehst.«
»Die Flecken werden besser. Ich werde Sie bald treffen können.« Er zögerte. »Ich lasse mir die Haare vielleicht ganz neu und originell schneiden …«
»Meinetwegen.« Sie erwähnte nicht, dass Throckmorton verraten hatte, weshalb.
»Und ich hinke.«
»Ich möchte Sie einfach nur sehen.« Sie wollte es nicht zugeben, aber sie wünschte sich, seinem allgegenwärtigen Bruder entrinnen zu können.
»Throckmorton, bist du da?«, fragte Ellery.
»Ich bin hier«, beruhigte ihn Throckmorton.
»Kümmerst du dich wie versprochen um Celeste?«
»Mache ich.«
»Also dann, Celeste«, säuselte Ellery. »Throckmorton hat versprochen, dass er sich so gut um Sie kümmern wird, wie Sie es verdienen, und Throckmorton hält seine Versprechen. Sie tun, was er sagt und gehen, wohin er Sie schickt. Ich schwöre Ihnen, Sie sind bei ihm gut aufgehoben.«
Throckmorton berührte ihren Arm und bedeutete ihr, zu gehen.
Sie stemmte die Hände fester gegen die Tür, spürte Ellerys Gewicht durch die Täfelung hindurch und wünschte sich den echten Ellery unter den Händen zu spüren. »Ich wünschte …«
»Ich wünschte es mir genauso, meine Liebe«, sagte Ellery. »Gehen Sie mit Throckmorton. Wir sehen uns morgen.«
Throckmorton legte den Arm um ihre Taille und zog sie weg.
Sie wollte sich weigern, aber es war so albern, die Erlaubnis zum Bleiben zu verlangen, um mit dieser Tür zu reden und den offenkundig unwilligen Ellery zu nötigen, sich weiter mit ihr zu unterhalten, während er lieber ein Haferschleimbad genommen oder sein verletztes Bein hoch gelegt hätte.
»Leben Sie wohl.« Ihre bedrückte Stimme versagte.
»Leben Sie wohl, meine Liebe. Und passen Sie auf sich auf.«
Ellery klang aufrichtig und warmherzig, aber die Tür fiel sehr rasch ins Schloss und fort war er.
Sie wankte förmlich über den Läufer.
Throckmorton stützte sie am Arm. »Sie haben Ellery gehört. Sie sollen auf sich aufpassen. Es bringt nichts, sich irgendwelche Beschwerden zuzuziehen.«
»Nein.« Sie war mürrisch und fühlte sich fehl am Platz. Nichts lief, wie es laufen sollte. Sie war uneins mit sich, unsicher, ob sie in den Garten gehörte, in den Salon oder ins Unterrichtszimmer. Sie wusste, an welchem Platz ihr Vater sie sah. Sie wusste, auf welchen Platz sie selbst pochte.
Sie warf dem
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