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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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zeigte eine gleichmäßige, unschätzbar wertvolle Nervenstärke.
    Sie knickste. »Sir?«
    »Ich muss sofort mit Ihrer Herrin sprechen.«
    Sie verschwand in den Tiefen der Zimmerflucht. Er hörte, wie sie sprach und sofort wieder kam. »Sie ist noch bei ihrer Toilette, Sir, aber sie meinte, Sie könnten hereinkommen.«
    Er folgte Dafty in das Ankleidezimmer, wo er seine Mutter im Morgenmantel antraf. Sie war ungeschminkt und das Haar zottelte ihr um die Schultern. jetzt, in diesem Moment sah man ihr jeden Tag ihres langen Lebens an, und sie erinnerte ihn an eine abgetakelte Fregatte, die schwankend vor Anker lag.
    »Was für ein Problem ist so wichtig, dass es nicht länger warten kann?« Sie klang ruhig und interessiert.
    »Das Problem heißt Celeste.«
    Ihre Augenbrauen lüpften sich. »Du hast sie nicht im Griff?«
    »Das nicht. Sie sagt, Stanhope habe mich mit der Nachricht heute belogen.«
    »Das sagt sie?«
    Dafty tupfte mit einer Quaste über Lady Philbertas Wangen.
    Die Puderwolke brachte Lady Philberta zum Niesen.
    »Nicht direkt. Sie sagte, Stanhope verstünde nicht besonders gut Russisch.«
    »Natürlich, aber sie.« Lady Philberta nickte. »Woher will sie wissen … ?«
    »Sie war in meinem Büro.« Er erklärte die Situation, während Dafty Lady Philberta frisierte. Als er geendet hatte, nahm sie Dafty das Rougetöpfchen aus der Hand und sagte: »Meine Beste, würden Sie bitte nachsehen, ob Sie Ludmilla im Haus finden können? Wir müssen dringend mit ihr sprechen.«
    Dafty knickste.
    »Beeilen Sie sich«, fügte Lady Philberta hinzu, »und lassen Sie sich nicht von Stanhope erwischen.«
    Mit einer ruhigen Zuverlässigkeit, die Lady Philbertas Vertrauen in sie einmal mehr rechtfertigte, verließ Dafty den Raum.
    »Die Russen haben dich enttarnt. Nun, du bist jetzt seit vier Jahren für Mittelasien zuständig. Kann man hoffen, länger unentdeckt zu bleiben?«, philosophierte Lady Philberta.
    »Das passiert früher oder später jedem von uns, hat man mir gesagt.« Verärgert über den Zeitpunkt, aber in dem Bewusstsein, dass es nie einen passenden Zeitpunkt geben konnte, stand er still da und dachte nach. »Wir müssen die Wachen um das Anwesen verstärken.«
    »Die Kinder.« Lady Philberta fasste sich ans Herz. »Wenn sie die Gelegenheit bekommen, werden die Russen nicht zögern, Kiki und Penelope zu entführen, um geheime Informationen von dir zu erpressen.«
    Dieser Gedanke war ihm selbst schon gekommen, und eine ungewohnte Furcht rumorte in seinem Bauch. »Die Kinder werden einen ständigen Leibwächter bekommen, nicht nur, wenn sie draußen sind.« Keine Vorsichtsmaßnahme war gut genug, aber zumindest hatte er seine Männer sorgfältig ausgewählt. Doch er würde mit ihnen sprechen, um festzustellen, ob ihre Loyalität ebenso wankte wie es in Stanhopes Fall zu befürchten stand. »Wenn Dafty Ludmilla findet, wie verständigen wir uns dann mit ihr? Wir müssen nach einem Übersetzer schicken. Du bist genauso wenig sprachbegabt wie ich.«
    »Ja, bedauerlicherweise habe ich dir diese Eigenschaft vererbt.« Sie platzierte ein Schönheitspflaster neben ihrem Mund. »Ich fürchte, falls wir sie finden, werden wir feststellen müssen, dass Stanhope uns belogen hat.«
    »Warum? Warum nur lügt er uns an? Weshalb würde er… alles verraten, wofür wir gearbeitet haben, alles, was uns heilig war?«
    »Geld.« Sie schüttelte den Kopf. »Lieber, ich weiß, er ist dein Freund, aber überlege doch. Als du ihm einen Studienplatz verschafft hast, hatte er nicht die Ausdauer, den Lehrgang abzuschließen und Rechtsanwalt zu werden. Als du ihm die Gutsverwaltung übertragen hast, hat er sich unfähig erwiesen, die Konten zu führen. Und seine romantischen Fehlschläge können es mit denen Ellerys aufnehmen.«
    »Trotzdem – er war jahrelang an meiner Seite, ein ergebener und unverzichtbarer Diener, mir und dem Britischen Einpire. Er ist mit mir bis in die schrecklichsten Winkel der primitivsten Gegenden gereist. Er war absolut zuverlässig bei den Verhandlungen mit den Radschas oder mit feindseligen Beamten.«
    Leicht zum Spiegel gebeugt tupfte sie Rouge auf ihre Wangenknochen und verrieb es mit den Fingerspitzen. »ja, aber mir sind schon andere Männer begegnet, große Abenteurer, die aber nie im Stande waren, in der Wirklichkeit des Alltagslebens Fuß zu fassen. Stanhope wird alt, und trotz viel versprechender Anfänge hat er es zu nichts weiter gebracht, als zu deinem Sekretär.«
    »Wir haben den Rothang-Pass

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