Die Liebesfalle
Entzücken zu, wie sie sich eine Schüssel mit Hafergrütze und Erdbeeren füllte. Als sie mehr hatte, als sie essen konnte, überhäuften sie sie mit Fragen über ihr Leben.
»Ist Paris so lebenslustig wie man sagt, Celeste?«
»Hast du jede Nacht getanzt, Celeste?«
»Erzähl uns von diesen Ausländern, Celeste. Magst du die lieber als uns?«
Celeste sagte, den Löffel über die Grütze haltend: »ja, ja und nein.«
»Lasst das Mädel essen«, verlangte ihr Vater. »Sie ist sowieso zu dünn.«
»Aber so hübsch«, flüsterte einer der Gärtnergehilfen.
Celeste grinste ihn an.
Sie schaufelte ihre Hafergrütze mit einem Appetit in sich hinein, den sie oben nicht hätte zeigen dürfen, und als der gröbste Hunger gestillt war, bemerkte sie, dass Esther, die Hände in die breiten Hüften gestemmt, sie beobachtete.
»Nichts als leckeres Essen hier, oder?«, fragte die Köchin in ihrem warmen, freundlichen Schottisch.
»Das beste seit Jahren«, antwortete Celeste.
Herne, vom dem Vater sagte, er sei eine unverbesserliche Tratschtante und eine neugierige Person, trat von einem Fuß auf den andern. »Wenn Sie mit essen fertig sind, Celeste, erzählen Sie uns, wie es mit Mn Ellery läuft.«
Celeste zuckte zusammen und hoffte, dass ihr Vater es nicht bemerkt hatte.
»Es geht ihm besser. Sein Ausschlag ist weg und die blauen Flecken sind fast verheilt.«
»Gestern Nacht hat er sich in einem Rosenstrauch verheddert und er gibt mit den neuen Schrammen an.« Milford nahm einen Schluck Ale.
Celeste wich dem ruhigen Blick ihres Vaters aus.
»Aber Sie waren gestern nicht auf dem Musikabend.« Herne nahm das offensichtlich persönlich. »Hat er Ihnen unziemliche Avancen gemacht?«
Esther walkte den aufgehenden Brotteig. »Er ist ein lieber junge, aber wenn er das tut, dann schütt ich ihm Rizinusöl in seine Whiskyflasche.«
»Nein, nein!« Celeste stellte die Sache klar, bevor sie aus dem Ruder lief. Ellery war der Liebling des Personals, besonders des weiblichen und ganz besonders Brunellas, der er oft einen frischen Auflauf oder einen Mitternachtsimbiss entlockte. »Mr. Ellery ist immer freundlich.« Mit Ausnahme von heute, wo er getrunken und ihr Vorwürfe über Throckmorton und sie gemacht hatte.
Mr. Throckmorton, der nach ihr geschickt hatte. Mr. Throckmorton, dem sie getrotzt hatte. Mr. Throckmorton, an den sie nicht denken würde.
Doch in Anbetracht des Durcheinanders, in dem sie sich befand, spielten Ellerys kleinkarierte Andeutungen keine Rolle. »Ich war nicht beim Musikabend, weil … ich versucht habe, bei den Kindern zu bleiben und … und Sie wissen, dass ich weder singen noch besonders gut Harfe spielen kann.«
Neville, der das Silber pflegte und bei den Diners als zusätzlicher Diener eingesetzt wurde, sagte: »Ich habe von Hod gehört, der es von Rawdon hat, der es wiederum von Dinah hat, die in Mr. Throckmortons Büro Staub gewischt hat, dass Sie schätzungsweise für Mr. Garrick arbeiten, seinen Papierkram erledigen.«
»Wirklich? Was ist mit Mr. Stanhope los?« Arwydd kam wieder aus dem Destillierraum herausgekrochen.
»Ist mit dem Reitpferd auf Abwegen stecken geblieben«, sagte Herne.
Brunella wartete ab, bis alle ausgekichert hatten, bevor sie fragte: »Also, Celeste, wie gefällt es dir, für Mr. Garrick zu arbeiten?«
»Gut.« Celeste wollte nicht länger in der Küche bleiben. Das Gefühl zu Hause zu sein, löste sich in dem Moment auf, als die Dienstboten anfingen, über Garrick zu tratschen. Früher hatte sie das nie gekümmert; für sie, die Gärtnerstochter, waren, wie für alle Dienstboten, die Ereignisse bei den Leuten da oben ein gefundenes Fressen gewesen. jetzt fühlte sie sich hin- und hergerissen zwischen ihren Loyalitäten, wusste nicht, was sie antworten sollte und wollte doch sowieso nicht an ihn denken.
Esther spekulierte: »Mr. Garrick soll noch reicher sein als Mr. Ellery.«
»In Gottes Namen, bitte nicht wieder dieses Thema!«, wandte Milford ein.
»Denk dran, Celeste, ich hab's dir oft gesagt, es ist genauso leicht, einen reichen Mann zu heiraten wie einen armen.« Esther tätschelte Celestes Arm und sah Milford wütend an, der streng zurückstarrte.
Sie funkelten sich so grimmig an, dass Celeste den Gedanken fahren ließ, sie zu versöhnen. »Ich neige nicht zu albernen Phantasien, Papa, und ich verstehe die Probleme jetzt besser, Esther. Aber -«
»Aber ich kapier das nicht.« Ein breitgesichtiges Dorfmädchen, das während der Feierlichkeiten aushalf,
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