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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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stand dabei und hörte mit gerunzelter Stirn zu: »Interessiert Sie Mr. Ellery oder Mr. Garrick?«
    »Mr. Ellery«, antwortete Celeste prompt.
    Das Mädchen machte weiter, als hätte Celeste nicht gesprochen. »Weil es mir so aussieht, als wär jeder von beiden ein fetter Fang für eine Gärtnerstochter – und die Partie ist so aussichtslos, dass eher Ostern und Pfingsten auf einen Tag fallen.«
    Heiß vor Verlegenheit versetzte Celeste: »Ich habe kein Interesse, Mr. Throckmorton zu heiraten. Für kein Geld der Welt würde ich einen Mann heiraten, der so kalt und leidenschaftslos ist wie er.«
    Sie beendete ihre inbrünstige Erklärung. Niemand antwortete. Abgesehen von dem regelmäßigen Spucken und Zischen des Fetts, das auf die Kohlen troff, herrschte tiefes Schweigen. Esther warnte sie mit großen Augen und sah, wie Celeste den Kopf zur offenen Tür wandte.
    Im Vorgefühl des drohenden Verhängnisses sah Celeste die dunkle, hochgewachsene, reglose Figur, die in der Tür stand. Garrick. Seine breiten Schultern füllten ihr Gesichtsfeld aus, seine Hände ballten sich zu Fäusten, seine Beine standen gespannt wie die eines Matrosen in rauer See.
    Er war ihretwegen gekommen. Natürlich. Eine Botschaft wie diejenige, die sie ihm hatte ausrichten lassen, würde er niemals akzeptieren. Sein Blick strich forsch über die Küche hinweg wie eine frostige Böe im Winter.
    Die Männer standen von den Bänken auf. Die anderen Dienstboten sahen weg oder zappelten herum. Herne hustete und suchte Schutz in der Herde.
    Dann sah Garrick Celeste an und sagte mit einer so gleichmütigen Stimme, dass die Dienstboten sich entspannten: »Miss Milford, wenn Sie jetzt bitte kommen würden.«
    Aber in seinem Blick erkannte sie den mittlerweile vertrauten Zorn wieder… heiß und von jener Leidenschaft erfüllt, die sie ihm abgesprochen hatte.
    Als ob keine Macht der Welt sie zum Aufstehen bewegen könnte, klammerte sie sich an die Bank, bis ihre Knöchel weiß wurden.
    Als sie sitzen blieb, setzte Garrick hinzu: »Sie kommen
unverzüglich.«
    Esther nickte ihr zu und lächelte ermutigend.
    Ihr Vater berührte ihre Schulter. »Geh schon, Mädchen.«
    Wie konnte sie sich weigern? Sie konnte niemandem hier von der Szene im Wintergarten erzählen.
    Sie lockerte ihre Finger und ließ die Bank los. Rutschte heraus und stand auf. So langsam wie eine Verbrecherin, die der Strang er-wartete, schleppte sie sich mit hochrotem Kopf zu Garrick hinüber und ging an ihm vorüber, ohne ihn anzusehen.
    Er trat beiseite, um sie vorbei zu lassen.
    Sie ging hindurch.
    Nachdem er die Tür hinter ihr geschlossen hatte, packte er sie am Oberarm wie eine Gouvernante ein widerspenstiges Kind.
    Celeste versuchte sich seinem Griff zu entwinden. »Würden Sie bitte meinen Arm loslassen?«
    »Nein.« Er schob sie die Treppen hinauf vor sich her. »Ein Mann, der so kalt und leidenschaftslos ist wie ich, neigt nicht zu Freundlichkeit gegenüber einer Gärtnerstochter, besonders wenn sie seinen Heiratsantrag ablehnt.«
    »Sie haben mir keinen Heiratsantrag gemacht.«
    »Ja.« Es gelang ihm zugleich überrascht und spöttisch zu klingen. »Jetzt fällt es mir auch wieder ein.«
    Am Treppenabsatz kämpfte Celeste sich frei und drehte sich zu dem spöttischen, groben, verächtlichen Wüstling um. »Sie wagen es, sich empört aufzuführen, weil ich so frei bin, Sie nicht anzubeten? Nachdem Sie mich so behandelt haben?« Der Mann, den sie sah, war der Mr. Throckmorton, den sie kannte, aber unter dem Furnier seiner Vornehmheit begegnete ihr der gleiche Wilde, der sich gestern im Wintergarten große Teile ihrer Unversehrtheit genommen hatte.
    Viehisches, Besitz ergreifendes Schwein.
    Sie stapfte den leeren Korridor hinab.
    Er blieb ihr auf den Fersen. »Sie haben mit den Dienstboten über mich getratscht.«
    »Hab ich nicht.
Sie haben getratscht. Ich
habe erwidert. Es war mir auch höllisch unangenehm.« Unangenehm war noch vorsichtig ausgedrückt. Tränen schossen ihr in die Augen. »Ich sitze zwischen zwei Welten, und alles, wofür Sie sich interessieren, ist Ihre kostbare, erhabene Person.«
    Der Spott beherrschte ihn immer noch, als er fragte- »Als Sie entschieden haben, dass Sie Ellery unbedingt wollen, ist Ihnen da nicht eingefallen, dass Sie sich zwischen Oben und Unten, zwischen Haus und Garten entscheiden müssen?«
    Natürlich nicht. In ihrem Traum bewegte sie sich fließend zwischen den oberen Zehntausend und den Dienstboten hin und her. Dass er sie gewaltsam mit

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