Die Liebesfalle
der Wirklichkeit konfrontierte, machte ihn in ihren Augen nicht sympathischer. »Als ich mich für Ellery entschieden habe, dachte ich nicht, dass sein Bruder mich im Wintergarten erniedrigen würde.«
»Das ist der springende Punkt. Sie sind wütend, weil ich Sie … erniedrigt habe.« Er schob sie widerstrebend rückwärts in das gleiche Kabuff, dass sie eben noch mit Ellery geteilt hatte.
Sie stemmte sich gegen Garricks Brust, eine lächerliche Geste für jemanden, der Garricks Standfestigkeit und seinen starken Körperbau so gut kannte wie sie. »Lassen Sie mich gehen. Ich mache das kein zweites Mal mit.«
Er beachtete ihren Widerstand nicht und stützte sich mit den Händen an die Wand hinter ihr. »War das alles, was es war? Eine Erniedrigung?«
Sie wollte ihn streng anstarren. Stattdessen erinnerte sie sich, welche Ekstase sie kennengelernt hatte und wandte verlegen den Blick ab. »Sie wissen, was es war. Es war ein kalkulierter Akt der … Sie haben mir einzig und allein in der Absicht, mir ihre Macht über mich zu beweisen, Lust bereitet.«
»Das gebe ich zu.« Aber er gab es nicht
gerne zu.
»Und wagen Sie es nicht, mir vorzuwerfen, ich hätte sie provoziert.
Nichts
von dem, was im Wintergarten vorgefallen ist, war meine Schuld.«
»Ich übernehme die volle Verantwortung.«
Auch das gefiel ihm nicht. Und sie fühlte sich danach auch nicht besser.
»Warum? Ich will wissen, warum.«
»Ich habe die Geduld verloren. Es war eine neue Erfahrung für mich. Ich habe sie schlecht gehandhabt. ich bitte Sie für Jeglichen Schmerz, den ich Ihnen zugefügt haben sollte, um Verzeihung.« Er feuerte kurze, schlichte Sätze auf sie ab, gebrauchte korrekte Formulierungen der Reue, doch in derart verärgertem Tonfall, dass sie ihm am liebsten eine Pistole an die Schläfe gehalten hätte.
Diese Empfindung war ihr nicht lieb. »Geduld ist keine Entschuldigung.«
»Das ist mir klar! Denken Sie, ich weiß das nicht? Ich habe noch niemandem, der für mich arbeitet, eine so schwache Ausrede durchgehen lassen. Ich würde jeden Mann, der sich auf diese Art aus der Affäre zu ziehen versucht, entlassen.« Er trat einen Schritt zurück, gewährte ihr ein wenig Luft zum Atmen, die er ihr kurz darauf wieder nahm. »Aber ich kann mich nicht selbst entlassen. Ich kann Ihnen nur meine aufrichtige Entschuldigung für jeglichen Schmerz, den ich Ihnen zugefügt haben sollte, anbieten und Sie um Vergebung bitten.«
Aufgebracht über diese Verspottung, hob sie den Finger. »Das ist keine Entschuldigung. Das ist ein Befehl.«
Ein mattes Rot stieg ihm in die Wangen. »Ich bin es nicht gewohnt, mich zu entschuldigen. Ich möchte Sie um Verzeihung für meine unfeine Entschuldigung bitten.«
»Oh, jetzt geht es mir so viel besser.« Sie tauchte jedes Wort in Hohn. »Ich verstehe Sie nicht. Ich verstehe nicht, wie Sie zu so einer kalten Verführung im Stande waren.«
»Kalt?« Seine Augen flammten auf. ».Das nennen Sie kalt?«
»Ja, das tue ich.« Nun wurde sie rot, da sie sich erinnerte, wie sie unter seinen meisterlichen Händen gestöhnt und sich gewunden hatte. »Ste blieben ungerührt.«
Sein Gesicht kam so nah an sie heran, dass sie jedes Stirnfältchen in seiner wütenden Fratze sah, als er fragte: »War ich nicht, meine liebe Miss Milford? Dann verraten Sie mir, warum ich die Nacht damit verbracht habe -«
Oben fiel eine Tür ins Schloss. Rufe.
Garrick senkte die Stimme: »- durch die Korridore zu tigern, in der Hand meinen -«
»Passen Sie auf, was Sie sagen, Mr. Throckmorton!« Aber es freute sie, dass er wach gelegen und Höllenqualen ausgestanden hatte.
»Ich tue, was mir gefällt, Miss Milford.« Er beugte sich vor und küsste sie. »Und was Ihnen gefällt«, murmelte er.
Sie packte sein Halstuch mit beiden Händen, anfangs um ihn zu erwürgen. Er tat, als könnte er mit ihr machen, was er wollte, als könnte eine widerwillige Entschuldigung ihren Ärger besänftigen. Sie wollte ihren Groll aufrechterhalten, sich nicht so leicht betören lassen, damit er sich nicht für einen außergewöhnlich begabten Verführer hielt.
Aber er küsste sie wie ein Mann, der einen verzweifelten Kampf austrug. Er hielt sie fest, als wäre sie seine letzte Hoffnung auf Glück. Er sog ihren Atem ein, als spendete er ihm Leben. Jeder Stoß seiner Zunge war langsam und süß, und ja, sie sollte ihn von sich fern halten, aber die dampfende Wärme baute sich in ihr auf und ihr Blut erhitzte sich, sie gab nach, schmolz dahin, wünschte
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