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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Penelope.
    Kiki stampfte mit dem Fuß in eine Pfütze und schüttelte den Kopf. »
Chez
moi.«
    »Zu Hause ist da hinten.« Penelope zeigte in die Richtung von Blythe Hall. Sie gingen am Eichenhain und an den Pappeln auf dem westlichen Rasen vorbei. Der Regen hatte aufgehört, aber das Wasser tropfte in großen Plitschern von den Zweigen auf die Mädchen herab, und Penelope hielt es wegen des nahenden Donnergrollens für wahrscheinlich, dass sich die Himmelsschleusen noch einmal öffneten, und zwar bald.
    »C' est chez toi -«
    »Es ist auch dein Zuhause.«
    »Avec ton père et ta nursery et ta bonne d'enfant -«
    »Sie ist nicht meine Kinderfrau, und sie ist erst diese Woche gekommen.«
    »- Et tes livres et ton père. ..«
Kiki wurde lauter.
    »Du kannst die Bücher lesen und dein Vater ist auch in Blythe Hall.« Penelope war sich nicht sicher, aber sie schätzte, Kikis Arm würde ihr gleich einen Schwinger auf die Nase versetzen. »Hast du kein Taschentuch dabei?«
    »
Non!
Ich bin nicht so englisch und
distinguée
wie du. Jeder lässt mich das spüren.«
    Penelope war es wirklich leid, nur Französisch von Kiki zu hören. »Ich finde, jeder lässt mich spüren, dass ich nicht so hübsch bin wie du.«
    »Tu n' es pas si jolie que moi!«
    »Bin ich wohl!« Penelope schubste Kiki mitten in den Rücken.
    Kiki stolperte vornüber, fuhr wie eine Wilde herum und schubste zurück. Sie war kleiner und dünner als Penelope, aber sie landete einen wuchtigen Schlag und Penelope ruderte mit den Armen. Fast wäre sie zu Boden gegangen, klatschte aber nur gegen einen Baumstamm.
    »Crétin!«
    »Dumme Nudel!« Aller Ärger des letzten Jahres stieg in Penelope hoch, und sie hätte Kiki gerne gepackt und zu Boden gerissen und sie dazu gebracht, nach Hause zu gehen, wo sie hingehörten und sicher waren.
    Aber Kiki gab den Kampf auf, drehte sich um und rannte davon. Sie lief wie der Wind und schluchzte den ganzen Weg über laut auf.
    Penelope zögerte. Sie wusste nicht, wie Kiki sich an dem Türsteher vorbei geschlichen hatte, der das Kinderzimmer bewachte, aber Penelope hatte vorgegeben, sie würden Verstecken spielen, und der Mann vertraute ihr. Sie sollte zurückgehen und es Papa erzählen, aber bis dahin wäre Kiki über alle Berge. Und Petzen war gemein. Außerdem benahm sich Kiki seltsam, weinte, dass ihr die Nase lief und sah hässlich aus, und außerdem floh sie, statt zu kämpfen. Die Entscheidung fiel ihr schwer, aber Penelope rannte ihrer Cousine nach.
    Es fing wieder an zu regnen, stärker und schlimmer als vorhin. Blitze zuckten und der Donner grollte, und Penelope wischte sich das Wasser aus den Augen und hoffte, Kiki würde stolpern und der Länge nach hinfallen, damit sie aufgab.
    Kiki tat nie, was Penelope hoffte. Sie nahm Kurs auf den Fluss und Penelope rannte so schnell sie konnte, bis sie sie einholte. Penelope packte sie am Arm und schrie: »Lass uns da rauf gehen.« Sie zeigte auf eine Burgruine auf einem bewaldeten Hügel.
    Zum ersten Mal an diesem elenden Morgen benahm sich Kiki wie Kiki. Ihre Augen hellten sich auf, als ein Blitz hinter der Ruine niederfuhr und ihr eine wüste, melodramatische Erscheinung verlieh. »Oui.« Sie legte den Handrücken auf die Stirn und sagte auf Französisch: »Dort kann ich in Frieden sterben.«
    »Ich will nur aus dem Gewitter raus.«
    »Du hast kein
théàtre
in der Seele.«
    »Ich erkenne eine Posse, wenn ich eine sehe.«
    Kiki machte sich los und stapfte den Hügel hinauf. Sie stapfte, bis der Blitz wieder zuckte, der Donner ganz nahe bei ihren Ohren krachte. Dann kreischte sie und rannte den Weg hinauf.
    Penelope war schneller bei der Burg. Penelope hatte längere Beine, und Penelope hatte Donner noch nie gemocht.
    Die beiden Mädchen kauerten sich in eine enge Höhle, die aus einem großen, senkrechten Felsblock, einer Steinwand und dem Holzdach bestand, das Mr. Milford gebaut hatte, damit das Geißblatt etwas hatte, woran es entlangwachsen konnte. An einem normalen Sommertag hätte Penelope den Ort nie betreten, aus Angst vor den Bienen, die um die gelben, duftenden Blüten summten, aber heute bewiesen alle Bienen mehr Verstand als die Mädchen – sie blieben zu Hause.
    Penelope fröstelte, als sie sich neben Kiki zusammenkauerte. Sie berührte sie nicht, linste nur nach den Blitzen, die rundherum aufzuckten, wie die Finger eines grimmigen Gottes – ein Gedanke, bei dem Penelope schuldbewusst mit den Füßen scharrte. »Denkst du, dass Gott wütend auf uns

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