Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
immerzu anhören, wie du redest… und redest… weil du nie wieder wegrennen wirst.«
    »Non.«
Kiki schüttelte den Kopf so heftig, dass ihr die blonden Zöpfe um die Ohren flogen. »Nie wieder. Ich werde immer bei dir bleiben, ma
chère
cousine.«
    »Zu rührend.« Mrs. Brown kam mit den Wärmflaschen für die Betten herein. »Aber ihr beiden habt für heute genug Aufregung gehabt, und es ist Schlafenszeit. Na komm, jetzt roll dich ein, damit Miss Celeste nach unten auf das Fest gehen kann. Heut ist der Abschlussball, weißt du, und sie wird den ganzen Abend tanzen wollen.«
    Kiki ließ Penelope nach einem dicken Schmatz auf die Wange gehen. Kiki hüpfte über den kalten Dielenboden und in die frisch gewärmten Federn.
    Celeste beugte sich zu einem Gutenachtkuss herab.
    Kiki kuschelte sich in die Bettdecke. »Werden Sie meinen Vater heiraten?«
    Celeste hätte nicht verwirrt sein sollen, doch sie war es. Natürlich hatten die Kinder die Erwachsenen beobachtet und den Dienstbotentratsch gehört. Natürlich fragten sie sich, was für Auswirkungen die Ereignisse dieser Woche auf ihr Leben haben würden.
    Aber Kikis geistreiche Frage konfrontierte Celeste mit einer harten Tatsache – einer Tatsache, der sie sich fast seit dem Moment ihrer Ankunft bewusst war.
    Sie liebte Ellery nicht.
    Sie liebte das strahlende, oberflächliche Bild, das er in ihr Leben projiziert hatte. Sie liebte die Vorstellung, mit ihm zu leben, von allen Frauen beneidet zu sein, ihn lachen zu hören, zu wissen, dass ihr Leben ein nicht endender Wirbel aus Vergnügen und Leichtsinn wäre.
    Aber Ellery war nicht der Mann, zu dem ihr der Comte de Rosselin geraten hätte. Der Comte hatte ihr gesagt, sie sollte sich nicht mit weniger als einem Seelengefährten zufrieden geben, der anderen Hälfte ihrer selbst. Die war Ellery nicht.
    Celeste lächelte Kiki an und schüttelte den Kopf. »Dein Papa ist mit Lady Hyacinth verlobt. Ich denke, er wird sie heiraten – wenn sie ihn nimmt.«
    Denn die Aufregung um die Entführung hatte jedermann die Wahrheit über Kikis Abstammung enthüllt. Celeste erinnerte sich gut an Hyacinths Gesichtsausdruck. Das Mädchen hatte schon vorher Vorbehalte gegen Ellery gehabt; nun musste sie sehr genau über eine gemeinsame Zukunft nachdenken.
    Penelope hatte sich schon unter die Decke gekuschelt, und als Celeste sich über ihre weichen Haare beugte, sah sie zu ihr auf und fragte: »Werden Sie
meinen
Papa heiraten?«
    Celeste war wie fest gefroren und starrte in Penelopes dunkle Augen.
    Heiraten? Garrick Throckmorton? Diese Idee hatte sie bereits heute Morgen in der Küche energisch zurückgewiesen. Mit einer gehörigen Portion Spott übergossen. Sie hatte nie ernsthaft daran gedacht. Aber Jetzt …
    Heute war er traumhaft gewesen. Er hatte sein Kind gerettet, er hatte ein Übel ausgelöscht, er war ehrenhaft, stark und liebenswert gewesen.
    »Er mag sie.« Penelope sah sie an, ihr Blick war so kritisch prüfend wie Garricks. »Lieber als irgendjemanden sonst. Ich kann es sehen. Ich glaube, Sie mögen ihn auch.«
    Celeste schluckte. Sie mochte Garrick. Darüber hinaus war er der Mann, den ihr der Comte dringend empfohlen hätte. Er war der Mann ihrer Träume.
    »Sie sollten einmal darüber nachdenken, meinen Vater zu heiraten. Es würde ihm gefallen.« Mit einem klugen Umschnappen von der Weisheit alter Frauen zu kindischer Mäkelei flüsterte sie: »Muss ich zu Kiki jetzt jeden Tag nett sein?«
    Penelope hatte Celeste bis in die Knochen verunsichert. Deshalb empfand Celeste eine etwas unedle Befriedigung, als sie zurückflüsterte: »Ja.«
    Sie übergab Mrs. Brown die Verantwortung und zog sich in ihr Schlafzimmer zurück, das neue neben dem Kinderzimmer. Ein Feuer prasselte im Kamin, Kerzen flackerten in den Leuchtern und ein Bad dampfte.
    Celeste ging zum Fenster und starrte in den Nachthimmel. Der Sturm hatte ihn frei gefegt und nur die Schwärze der Nacht und die Sterne übrig gelassen, die vor zwei Nächten Zeugen so vieler wunderbarer Küsse zwischen Garrick und ihr geworden waren.
    Sie liebte Garrick Throckmorton. Sie
liebte
Garrick Throckmorton. Allein der Gedanke daran schien ihr fremd, doch er nistete sich in ihr ein wie ein Embryo. Dies erklärte die Feindseligkeit und Verwirrung der letzten Tage. Sie war voller Selbstvertrauen aus Paris zurückgekommen, zufrieden mit sich in der Gewissheit, das Leben so einrichten zu können, wie sie es wollte.
    Stattdessen hatte Garrick ihr aufgelauert und was sie wollte, hatte

Weitere Kostenlose Bücher