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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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nachhing. Nicht wie ein Mann, der schöne, junge Frauen verschleppte, während ganz in der Nähe der letzte und größte Ball eines großen Festes stattfand.
    Doch Celeste war da, und wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte ihr Profil immer noch sehen. Sie schien irgendwie vergnügt zu sein, denn auf ihren Wangen erschienen Grübchen und verschwanden aus unbestimmten Gründen wieder. Ihre kleine Ohrmuschel lugte hinter einem der Strähnchen hervor, wie ein unartiges Körperteil, das Verstecken spielte mit ihm. Ihr Hals bildete einen anmutigen Bogen und ihre vollen, roten Lippen spitzten sich, als würde sie ihm einen Kuss zuwerfen.
    Offenbar hatte libidinöse Frustration zerstört, was nach dieser lausigen Woche, diesem schrecklichen Tag an Auffassungsgabe zurückgeblieben war. Mehr denn je wünschte er sich, bei dieser Frau Erlösung und Trost zu finden. Nur bei ihr.
    Sie drehte plötzlich den Kopf und ertappte ihn, wie er ins Fenster starrte. Sie lächelte; allen Reiz und Zauber, den sie erst auf Ellery verwendet hatte, versprühte sie nun für ihn.
    Er fragte sich vielleicht, welches Spiel sie spielte, doch diese Woche hatte ihn davon überzeugt, dass Celeste eines jener seltenen Geschöpfe war – ein ehrlicher und wahrhaftiger Mensch. Also warum lächelte sie ihn an? Die Gelegenheit weckte in ihm das Verlangen, sie zu erobern und zu besitzen. Verflucht sei sie; sie bombardierte das unerschütterliche Gefüge seiner Disziplin, bis es in den Grundfesten erschüttert wurde. »Sollten Sie nicht auf dem Ball sein?«, fuhr er sie an.
    »Und
Sie?«
    »Es ist der letzte Ball. Sie sollten ihn besuchen.«
    »Nur wenn Sie es tun.«
    Sie betrachtete ihn weiter im Fenster mit einem festen, freundlichen Blick. Ihr Lächeln verflog nicht, sondern badete ihn in einer anhaltenden Wärme.
    Heute Nachmittag waren sie in einen Strudel von Schrecken und Verfolgung geraten. Heute Morgen hatten sie Momente der Leidenschaft und des Streits geteilt. Und gestern hatte er ihr, ziemlich gegen ihren Willen, Lust bereitet. Sie
durfte
ihn nicht ansehen, als würde sein Anblick ihr Freude machen.
    »Ich melde den Empfang und die offizielle Bekanntgabe von Ellerys Verlobung. Ich fürchte, Lady Hyacinth könnte etwas dagegen haben.«
    »Ich hätte gedacht, Sie wollten anwesend sein, um die Situation zu steuern.«
    »Mutter steuert. Wenn Lord Longshaw zum Schlag ausholt, dann soll Ellery ihn abbekommen. Es ist Zeit.«
    »Höchste Zeit.«
    Sie verblüffte ihn mit ihrem kühlen Urteil. Also war Ellerys Blütezeit vorüber. Throckmorton richtete sich auf und verkündete mit militärischer Strenge- »Sie haben meine Anordnung heute Nachmittag missachtet.«
    »Welche Anordnung?«
    »Sie hätten Penelope und mir nicht folgen dürfen.«
    »Ich dachte, Sie bräuchten vielleicht Hilfe.«
    »Wie Sie sahen, hatte ich die Situation voll im Griff.«
    Sie lächelte und legte eine Falte in ihren Rock. »Ich dachte, Sie hätten sich sehr gefreut, mich zu sehen.«
    Er gab es ungern zu, aber so war es. Da draußen im Schlamm und im Regen hatte er sich Penelopes Kummer nicht gewachsen gefühlt. Seine pragmatische Tochter hatte geschluchzt und geschluchzt. Er hatte ihr das Haar gestreichelt, aber sie hing an Celeste. Er empfand eine Mischung aus Kränkung, denn sie hatte sich in ihrem Leid an jemand anderen gewandt, und Erleichterung, weil er sich nicht allein mit ihr beschäftigen musste. Ein Mann, der stets um die Aufrechterhaltung von Kontrolle besorgt war, konnte wohl kaum wissen, wie man einen Gefühlsausbruch handhabt. »Sie hat noch nie gesehen, dass ein Mensch erschossen wurde«, sagte er.
    »Das hoffe ich doch.«
    »Haben Sie sie … die Kinder ins Bett gesteckt?«
    Ihr liebenswürdiges Lächeln verblasste und sie blickte in ihren Schoß. »Hab ich, und ich wollte mit Ihnen über sie sprechen.«
    Großer Gott. Er richtete sich auf, der Kaffee schwappte in der Tasse. »Sie sind hier? Geht es ihnen gut?«
    »Sehr gut.« Sie legte ihre behandschuhte Hand auf seinen Ärmel. »Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken. Nach dieser qualvollen Nervenprobe heute müssen Sie noch ganz aufgeregt sein.«
    Überaus gereizt sagte er: »Meine liebe Miss Milford, ich bin niemals ganz aufgeregt.«
    »Selbstverständlich nicht.« Sie senkte, mit ihren langen Wimpern blinzelnd, den Blick. »Ich vergaß, dass Sie grundsätzlich unerschütterlich sind.«
    Er fand es nur fair, sie zu warnen. »Ich bin einer der gefühlskältesten Männer Englands.«
    Ihre Wimpern

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