Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)
manchmal unmöglich, Amanda. Aber ich mag dich trotzdem«, sagte Katrin. »Schau ihn dir zumindest mal an. Alleine ins Bett gehen kannst du danach immer noch. Ist ja nur ein Angebot von mir. Ich bin eben ein Mensch, der gerne mit seinen Freunden teilt. Um acht komme ich dich abholen, okay?«
Amanda seufzte nur.
Aber dann ging sie doch zu ihrem Kleiderschrank hinüber und verschwendete eine geschlagene Stunde darauf, sich ein geeignetes Outfit für den Callboy-Abend zusammenzustellen.
Immerhin gab Katrin sich solche Mühe, um sie aus ihrem selbst gewählten Einsiedlerinnendasein zu reißen. Dessen war sie sich durchaus bewusst.
Es war nur angemessen, wenigstens eine Spur von Enthusiasmus zu zeigen.
Trotz aller Lockerheit und dem flotten Lebenswandel nämlich besaß die liebe Katrin auch viel Einfühlungsvermögen. Ihr war längst klar, dass Amanda in letzter Zeitdurchaus etwas Aufmunterung und Beistand vertragen konnte.
So schön die Insel mitsamt ihrem ganzjährig milden Klima auch war – hier oben in den Bergen konnte es doch auch öfter rau und vor allem verflixt einsam sein.
Zudem hatte Amanda in den letzten Wochen wie eine Besessene an ihren Skulpturen für verschiedene Ausstellungen gearbeitet.
Und über Adrian war sie natürlich auch längst noch nicht ganz hinweg. Da konnte sie sagen, was sie wollte.
Katrin wusste Bescheid.
Die andere Geschichte dagegen, die mit Peter, dem Piloten, war zwar vielversprechend angelaufen. Aber der Gute war schließlich berufsbedingt die meiste Zeit abwesend. Gurkte irgendwo in der Weltgeschichte herum.
Kapitän zur See und Kapitän zur Luft: Da bestand Katrins bescheidener Meinung nach kein allzu großer Unterschied.
Diese Herren waren in ihren schmucken Uniformen nicht nur eine Augenweide, sondern von jeher auch geborene und vor allem unverbesserliche Herzensbrecher.
In jedem Hafen ein Mädel – dieser Satz war immerhin sprichwörtliche Legende. Und das nicht erst seit den Zeiten des blonden Hans Albers. Gott sei seiner Seele gnädig!
Als gebürtige Hamburgerin wusste Katrin in solchen Dingen ganz genau Bescheid.
Heutzutage hatte sich noch das Wörtchen Flug vor den Hafen geschoben. Der Unterschied allerdings war geradezu lachhaft.
Amanda hatte wahrlich jedes Recht der Welt, sich ihrerseits hemmungslos zu amüsieren.
Katrin war wild entschlossen, dafür zu sorgen, dass sie es auch tat.
3
M anuel traf – wie vereinbart – bereits am frühen Abend bei Katrin auf der Finca ein.
Er erhielt genaue Instruktionen und hatte anschließend zwei – bezahlte – Stunden Zeit, um sich im Badezimmer gebührend auf das große Ereignis vorzubereiten.
Der junge Spanier pfiff vergnügt vor sich hin, als er die Flaschen und Tiegel mit den teuren Luxuspflegemitteln im Bad entdeckte.
Die herzförmige große Wanne in der Mitte des Raums entlockte ihm ein zusätzliches erfreutes »Aaaa-h!«.
Dieser Job heute versprach interessant zu werden. Jedenfalls ließ sich die Sache höchst vielversprechend an!
Eine kleine Flasche Champagner im Eiskübel stand neben der Badewanne bereit, dazu ein kräftiger Imbiss, bestehend aus Serranoschinken, Kaninchenpastete, Manchegokäse, Oliven und frischem Weißbrot. Außerdem weiße und blaue Weintrauben. Alles appetitlich auf einem hölzernen Tablett angerichtet.
Herz, was begehrst du mehr?
Aber immerhin hatte er ja auch einen schweren Job vor sich.
Die ganze Nacht lang und dazu gleich zwei verwöhnte Ladys! Das verlangte einem Mann schon einiges ab …
Manuel drehte die beiden Wasserhähne voll auf. Anschließend suchte er sich aus einer Reihe kostbarer Badeöle das mit der Rosenessenz heraus.
Die Ladys würden diese Wahl hinterher zu schätzen wissen.
Der junge, dunkelhaarige Mann grinste im Stillen, während er die Flasche köpfte, ein Gläschen Champagner eingoss und sich einen ersten Schluck genehmigte.
Er sah zu, wie die Wanne sich allmählich mit Wasser und duftendem Schaum füllte. In seiner Fantasie spielte er dabei die Eröffnungsszene des weiteren Abends schon einmal durch.
Als er sich schließlich ins heiße Badewasser gleiten ließ, hatte er eine höchst ansehnliche, voll erigierte Latte zwischen den Beinen stehen. Der vorwitzige rote Kopf bohrte sich durch eine Schaumkrone den Weg nach oben frei.
Als Katrin und Amanda den Raum betraten, lag Manuel splitternackt und scheinbar schlafend auf dem breiten, mit orientalischen Kissen geschmückten Bett.
Überall brannten Kerzen, außerdem duftete es süß nach
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