Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
erkannte er daran, wie ihre Bäckchen sich eine Sekunde lang purpurfarben einfärbten.
Er wollte sich eben mit einer gemurmelten Entschuldigung von der Truppe abwenden, als er Sandy ganz in der Nähe am äußersten Eckpunkt der Bar entdeckte.
Er hob den Arm und winkte ihr zu: »Liebste Sandy! Komm zu mir, ich möchte dich jemandem vorstellen. Ihr beiden Schönheiten müsst euch einfach kennen lernen.«
Die blonde Amerikanerin, Ehefrau des Galeristen Pierre Orloff, folgte der Einladung sofort, wie erwartet.
Immerhin war ihr großzügiger Gatte der Geschäftspartner von Didier Costes. Und ohne Letzteren würde es die Galerie wohl schon längst nicht mehr geben.
Pierre Orloff pflegte, weiß Gott, zu kostspieligeHobbys – Lustknaben und Kokain nämlich –, die selbst ein gutgehendes Geschäft rasch ruinieren konnten. Vor allem, wenn man beide Vergnügungen in immer höheren Dosen brauchte.
Sandy war zwar blond bis zum Horizont, aber beileibe nicht dumm, die wusste genau, wo es langging.
Didier verschaffte Pierre durch seine zahlreichen Kontakte auf dem Kunstmarkt, die sich längst nicht mehr nur auf Europa beschränkten, die nötige Sicherheit und das Auskommen, das diesen seinerseits dazu befähigte, seiner auf geduldigem Papier angetrauten Sandy zu helfen.
Dabei nämlich, ihren ebenso schönen Zwillingsbruder Larry zu lieben und mit ihm unter einem Dach zu leben (das zugleich Pierres Dach war, zumindest auf ebenso geduldigem Papier!), als wäre dies das Normalste der Welt.
Sandy stand jetzt vor ihm, sie war beinahe so groß wie Didier, was ihn einmal mehr verblüffte.
Die attraktive Amerikanerin würde somit wohl sogar Dominique überragen, wenn ihn nicht alles täuschte. Die beiden Schönen würden wunderbar zusammenpassen, ein weiterer – wenn auch klitzekleiner – Pluspunkt im Spiel gegen Amanda.
Wieder grinste Didier zufrieden in sich hinein, ehe er einen Arm um Sandys Schultern legte und sie in die Richtung drehte, wohin er sie haben wollte.
Dominiques Pupillen weiteten sich prompt beim Anblick der blonden Sexbombe mit den gletscherblauen Augen.
Es lief alles wie nach Plan!
»Sandy, darf ich dir Dominique vorstellen, eine Freundin unserer lieben Amanda! Bis heute kannten wir beide ja nur die Skulptur, und nun ist sie tatsächlich selbst hier. Das lebende Vorbild, die Muse schlechthin. Und eine hochbegabte Fotografin noch dazu. Ich nehme an, ihr beiden habt euch viel zu erzählen.«
Dominique hatte erwartungsgemäß längst Kotzmanns Hand abgeschüttelt wie eine lästige Fliege und kam jetzt auf Sandy zugepirscht. Die Fährte war gelegt, eine weitere Jagdrunde hatte begonnen.
Am Ende würde der Herr und Meister die Trophäen einsammeln, ohne sich selbst die Hände schmutzig gemacht zu haben.
Didier wandte sich endgültig anderen Gesprächspartnern zu.
Nur hin und wieder überprüfte er mit einem geübten Blick in die Runde, wie die Dinge sich entwickelten.
Zufrieden beobachtete er, wie Amanda die beiden Gazellen, die braune Dominique und die blonde Sandy, gar nicht zufrieden dabei beobachtete, wie die sich zusehends und rasch näherkamen …
Didier rieb sieh in Gedanken zufrieden die Hände.
Das Spielchen schien interessanter zu werden, als selbst er es anfangs für möglich gehalten hätte.
3
W ährend Didier Gostes in seine Erinnerungen und künftige Pläne versunken das Hauptportal des Pantheons betrachtete und seinen Campari schlürfte, eilte Amanda auf der Suche nach dem nächsten Internet-Café durch Roms Straßen.
Verflixt, ich hätte doch meinen Laptop mitschleppen sollen, anstatt ihn daheim in der Finca zu lassen!
Als ihr gleich darauf aber auch wieder einfiel, welch schnuckeligen Typen sie neulich in Paris ausgerechnet hinter der Bar eines Internet-Cafés getroffen hatte, musste sie grinsen. Schreiben ist ein einsamer Job, aber man kann ihn sich gelegentlich auch versüßen. Sofern man sich eben nicht mit einem Laptop im Hotelzimmer vergräbt! Zurück im Atelier auf Teneriffa wird die tägliche Einsamkeit auch wieder Thema sein, Amanda, denk daran …
Der Aufenthalt in Rom lief noch unter der Rubrik »Urlaub und Vergnügen«, selbst die Mitarbeit an der Artikelserie, sonst hätte sie sich gar nicht erst dazu überreden lassen. Auch wenn sie das zusätzliche Geld durchaus gebrauchen konnte. Schon um weiteres Material für ihre künftigen Skulpturen zu kaufen. Marmor gehörte nicht gerade zum preiswertesten Künstlerbedarf.
Sie hatte Karel versprochen, ihm für ihr Honorar
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