Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
Drogen gesetzt, ein weiterer Strafpunkt …
Der nächste Gedanke, der sie streifte, ließ das angebissene Croissant auf halbem Weg in der Luft erstarren: Rosalies Warnung vor dem ominösen schwarzen Magier!
Zuerst in ihrer Pariser Wohnung und dann nochmals letzte Nacht im Traum hatte die alte Frau diese eindringliche Warnung vorgebracht: Der Mann in Rom, ich kenne ihn nicht, aber er ist nicht gut für dich, Amanda … Er versucht dich zu manipulieren … Es ist ein anderer Mann, der gut ist für dich. Der dich einfach so akzeptiert, wie du nun einmal bist!
Langsam begannen die einzelnen Teile des Puzzles sich ineinanderzufügen zu einem deutlicher erkennbaren Bild.
Der Traum, in dem sie Peter gefragt hatte, ob sie wieder gemeinsam von den Klippen ins Meer würden springen müssen – und er ihr beteuert hatte, er werde sie dieses Mal retten, ihre Liebe und ihr Vertrauen würden sich erneuern, und ihnen stünde ein gemeinsames, glückliches Leben bevor …
Als Adriano sie hypnotisiert und zurückgeführt hatte in jenes längst vergangene Leben: Der Mann, dem sie damals ihr Jungfernhäutchen geschenkt hatte und mit dem zusammen sie deshalb später zum Tode verurteilt worden war – war der Pilot Peter Torstedt aus dem heutigen Leben!
Sie hatte ihn erkannt , während und auch nach der Liebesszene.
Selbst unter dem Eindruck von Drogen, die Adriano ihr verabreicht hatte: Wie hätte sie jemanden erkennen , sozusagen mit der Seele identifizieren können, wenn diese Person in ihrem Leben überhaupt keine bedeutende Rolle spielte?
Das wäre ganz einfach unlogisch!
Je tiefer man hinabsteigt ins Unbewusste, desto stärker zählen die Bilder, die man beim Auftauchen mitbringt. Das hat schon Ricardo auf Teneriffa immer behauptet. Und Rosalie ebenfalls.
Peter ist der Mann, den Rosalie meinte!
Peter akzeptiert und liebt mich so, wie ich bin …
Ich musste Adriano andererseits begegnen und diese Erfahrung machen, damit mir diese Erkenntnis dämmert – ich war immerhin drauf und dran, Peter den Laufpass zu geben. Weil ich anfing, mich zu langweilen. Das Gras auf der anderen Seite des Gartenzauns ist ja bekanntlich immer grüner.
Mein Seelengefährte war und ist weder Adrian, der mich verlassen hat, weil ihm jede Form von engerer Beziehung zu einem anderen Menschen auf Dauer einfach unmöglich ist, noch sein Namensvetter Adriano Como. Welch ein Streich, den mir das Leben hier spielt! Eine alberne Namensgleichheit! Und ich dummes Huhn rassle auch noch darauf herein, sentimental, wie ich nun mal bin. Obwohl, sie sind sich auch sonst in einigen Punkten verdammt ähnlich! Sollte ich etwa in Versuchung geführt werden?
Beide Adrians wollten und wollen nur eines: ihre eigenen Ziele durchsetzen, koste es, was es wolle!
Ich diene nur dazu, ihnen dabei zu helfen! Jetzt endlich ist mir dieses vertrackte Muster klar geworden.
Diese Sorte Mann braucht eine unterwürfige Frau, als Fußabstreifer. Oder eine Liebessklavin wie Consuelo, die sie nach Belieben benutzen können.
Allerdings reizt sie auch manchmal eine so genannte »starke« Frau, über die sie Gewalt zu bekommen versuchen. Durch heiße Sexspiele oder eher psychisch, nur um ihr Opfer dann bei Erfolg als Fußabstreifer und Liebessklavin auszunutzen. So lange, bis es ihnen langweilig wird oder das Opfer die Flucht ergreift.
Ich will nicht Adrianos Opfer sein, ich will hier raus!
Amanda frühstückte zu Ende, dann stand sie auf und ging mit langen Schritten auf der Dachterrasse auf und ab, um ihre Gedanken auf den nächsten Punkt zu konzentrieren: Ich muss schnellstens hier raus! Natürlich wird Adriano irgendwann wieder auftauchen, vielleicht ist er sogar irgendwo in der riesigen Wohnung und lacht sich eins.
Wird er mich gehen lassen, wenn ich ihn dazu auffordere?
Und was, wenn nicht?
Wenn ich nur wüsste, wie lange ich bereits hier bin!
Diese verdammten Drogen, der tranceartige Sexrausch, in den ich abgetaucht bin: Ich habe jedes Zeitgefühl verloren.
Ob Peter sich wohl langsam um mich sorgt?
Und die anderen: Karel und vor allem Dominique!
Sandy und Larry?!
Vermisst mich einer von euch? Macht sich jemand Gedanken um Amanda, die einfach verschwunden ist, nachdem sie eine so nichtssagende SMS geschickt hat?
Sie ging wieder hinein ins Atelier, dann hinüber ins »Gästezimmer«.
Die Türen waren weiterhin verschlossen.
Sie hämmerte mit der flachen Hand an die Rahmen und rief laut nach Adriano, aber nichts rührte sich.
Ihr Handy gab keinen Pieps von sich, der
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