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Die Liebesluege

Titel: Die Liebesluege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Charly hinzu.
    »Das schafft Abstand.«
    »Ja.
    »Zu Hause schafft man ihn nicht.«
    »Nein. Ich glaube, das ist unmöglich.« Charly sah auf die Uhr. »Wir müssen los.«
    »Ich bin noch so durcheinander, dass ich am liebsten hier sitzen bleiben würde«, gestand Elena.
    »Das verstehe ich. Mensch, Elena, wenn man von seiner eigenen Schwester so fies behandelt wird! Das muss man erst mal verdauen. Aber trotzdem - komm jetzt. Du musst Max’ Rede hören! Weißt du eigentlich, was er sagen wird?«
    »Ich habe ihn nicht gefragt.«
    »Wirklich?« Charly blieb stehen. »Treibst du die Diskretion nicht zu weit? Vielleicht legt er dein Schweigen als mangelndes Interesse aus. Könnte doch sein, oder?«
    Elena stutzte; spielte Charly auf ihr eigenes Geheimnis an? Legte sie ihre »Diskretion« etwa auch als Mangel an Interesse, vielleicht sogar als Mangel an Zuneigung aus? »Was willst du damit sagen?«
    »Ich? Nichts Spezielles«, entgegnete Charly sofort.
    »Charly, immer hast du mir geholfen. Wenn ich dir helfen kann, bin ich für dich da. Es ist das Mindeste, was ich tun kann. Das weißt du.«
    »Ich sprach von Max.« Leise summte Charly Töne ohne erkennbare Melodie. Das hat sie schon lange nicht mehr getan , schoss es Elena durch den Kopf.

Kapitel 24

    Inzwischen bewegten sich Besucher wie Rosianer auf die Halle zu. »Fünf vor zwölf!« Victoria und Sophia-Leonie warteten ungeduldig. »Mensch, warum seid ihr so knapp dran? Habt ihr den Ansturm gesehen? So viele Besucher hatten wir noch nie! Herr Appenzell sagt, die Stühle reichen nicht!«
    »Nun seid doch nicht so aufgeregt! War was los?«
    »Nichts Außergewöhnliches. Den Leuten gefallen unsere Werke«, erklärte Victoria, und Sophia-Leonie fügte hinzu: »Dein Vogelmensch ist der Hit, Darling. Jemand hat uns gefragt, was er kostet. Wir haben gesagt, er sei unverkäuflich. War das in Ordnung?«
    Bevor Elena antworten konnte, klingelte plötzlich Charlys Handy. »Ja? … Du lieber Himmel! Ja … ich verstehe … und jetzt seid ihr …? Es wird nicht leicht sein, einen Parkplatz zu finden … Wie? … Ihr müsst gleich in die Halle gehen. Ich treffe euch dann nach den Reden. Bis gleich! Kommt gut an!« Sie schaltete das Gerät aus. »Zuerst ein Stau, dann ein Unfall auf der Passstraße«, erklärte sie hastig. »Mein Vater hat Erste Hilfe geleistet und gewartet, bis der Notarzt kam. In zehn Minuten sollten sie hier sein.«
    »Ich kann die Aufsicht allein übernehmen. Warte du vor der Halle auf deine Eltern«, erbot sich Elena.
    »Mach ich. Du schaffst die Aufsicht allein.«
    Elena ging einmal durch den Werkraum, dann lehnte sie sich im Flur an die Wand. Die Stelle war gut gewählt, sie
sah aufs Podium mit dem Rednerpult, hatte aber auch, wenn sie sich umdrehte, den Werkraum im Blick.
    Ihr schien, als wären alle Stühle besetzt, aber immer noch strömten Besucher in die Halle, stellten sich der Wand entlang auf oder lehnten sich im Flur links und rechts neben sie.
    Elena stellte sich auf die Zehenspitzen und reckte den Kopf. Was war da vorne los? Gerade war Professor Mori aufs Podium gestiegen … und nun kam Charly wieder!
    »Sie hat mich zurückgeschickt!« Mit finsterem Gesicht stellte sich ihre Freundin neben sie. »Sie war unerbittlich, sagte, ich müsse hierbleiben, schließlich hätte ich mich für die Aufsicht eingetragen. Ich kapier das nicht.«
    »Das verstehe ich auch nicht. Du hättest ruhig gehen können, Charly.«
    »Eben!«
    Inzwischen hatte sich der Chor aufgestellt. Die Gespräche verstummten, Signor Torelli gab das A vor, und diesmal klappte jeder Einsatz.
    Dann ging Professor Mori ans Rednerpult, legte ihr Konzept bereit und überblickte dann lächelnd den Raum.
    »Liebe Rosianerinnen und Rosianer, liebe Mütter und Väter, liebe Geschwister, liebe Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist mir eine große Freude, Sie an einem so frühlingsschönen Tag begrüßen zu dürfen.«
    »Krrr«, machte Charly.
    »Heute können Sie sich davon überzeugen, wie …«
    Elena schrak zusammen, denn jemand stieß sie in die Seite. »Pst!« Anni stand neben ihr.
    »Wo kommst du denn her?«, flüsterte Elena.
    »Ich setz mich gleich unter den Tisch da -« Sie streckte einen Arm aus und deutete in den Werkraum.

    »Muss das sein?«
    Anni verdrehte die Augen. »Hundert Pro. Weißt du schon, dass jemand die Schilder an den Pappmaschee-Figuren vertauscht hat? Mia und Sven haben nicht aufgepasst; sie haben nicht gesehen, wer es war. Sophia-Leonie hat es

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