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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Kukbläke!«
    »Na, erlaube mal, liebes Kind«, sagte ihr Großvater gekränkt, »nur, weil man den Wald hinter der Tür hat, muß man noch lange kein Hinterwäldler sein.«
    Renate setzte sich sittsam. »Ich wollte euch doch nicht kränken«, sagte sie. »Es macht mir nur soviel Spaß. Wo gibt's das heute noch? Eine Liebesverschwörung!«
    Laura warf etwas verlegen ein: »Nun, es ist doch eher als Rettungsaktion für einen einsamen Menschen gedacht, nicht wahr?«
    »Aber wenn dabei noch eine Hochzeit abfallen sollte, hätten wir wohl nichts dagegen, oder?« grinste Mike seine Schwester an.
    »Ich war ein Teeny, als ich in ihn verliebt war«, gab Laura zu bedenken. »Vielleicht gefällt er mir gar nicht mehr?«
    »Er hat ein Herz wie Gold«, nahm Mike seinen Freund in Schutz, »braucht noch ein bißchen Schliff, sieht aber, soweit ich als Mann das beurteilen kann, recht passabel aus. Von Frauen verstehe ich allerdings mehr. Ich gehe meilenweit für eine schöne Frau.« Dazu schmiß er Renate wieder einen glühenden Blick zu. »Er tut immer sehr markig, ist aber ungeheuer gutmütig. Nur wenn man ›Ebi‹ zu ihm sagt, wird er fuchsteufelswild … Also, ich würde ihm ohne Bedenken meine Schwester anvertrauen«, fügte er noch hinzu.
    Laura lachte auf. »Soweit sind wir ja noch nicht. Jetzt müssen wir das ganze erst einmal fein einfädeln.«
    Sie erhoben sich. Laura stellte fest: »Meine Güte, ich habe einen kleinen Schwips!«
    »Wenn man große Pläne macht, darf man gar nicht gänzlich nüchtern sein«, sagte Amélie Pluttkorten weise. Renate brachte die Geschwister Ritter noch zu deren Wagen. Beim Abschied hielt Mike Renates Hand wieder sehr lange. Er sagte: »Um mit Humphrey Bogart in dem schönen Film ›Casablanca‹ zu reden: ›Ich glaube, dies ist der Beginn einer schönen Freundschaft‹!«
    »Sagt er das? Ich kann mich gar nicht erinnern«, lächelte Renate.
    »Sie können den Film bei mir jederzeit besichtigen. Ich habe alle, oder jedenfalls fast alle Klassiker auf Video. Ein Hobby von mir. Ja, kommen Sie doch. Rufen Sie einfach an, und wenn ich nicht gerade einer Kuh beim Kalben helfen oder einem Zirkuslöwen eine Zahn ziehen muß, dann sehen wir uns zusammen ›Casablanca‹ an. Abgemacht?«
    »Ein verlockendes Angebot, das ich dankend annehme«, flötete Renate und dachte sich, daß sein Hobby in diesem Fall wohl eher war, mit ihr allein zu sein. Er war der typische Aufreißer. Sehr attraktiv, das ließ sich nicht leugnen. Sehr charmant – und furchtbar eingebildet, was seine Wirkung auf Frauen anbelangte. Er brauchte mal eine Lektion. Wir haben ein Komplott für diesen Eberhardt v. Bercken geschmiedet, dachte sie. Doch Renate Sorppen wird noch ganz allein einen zweiten Plan in die Tat umsetzen. Dieser Mike Kringel denkt, es gehe nur seinem Freund liebevoll an den Kragen. Der wird sich noch umgucken! Diesem Don Juan werden wir mal in seiner eigenen Hölle kräftig einheizen.
    Die Freundinnen umarmten sich. »Telefonieren ist ganz nett, aber so in natura ist es doch schöner«, sagte Laura.
    »Wir müssen noch mal ganz in Ruhe miteinander quatschen«, stimmte Renate zu.
    Mike legte einen quietschenden Kavaliersstart hin, und Renate winkte dem Auto nach. Das Schicksal konnte seinen Lauf nehmen.

4
    Es war noch warm, aber der Herbst trat schon seine bunte Herrschaft an. Die ersten Blätter hatten sich verfärbt: Einige sanken wie federleichte Golddukaten zur Erde nieder.
    Eberhardt Bercken gab ›Dannyboy‹ die Zügel frei. Der schwarze Irländer galoppierte über die Lichtung. Ein kleiner Bach kam in Sicht, und Roß und Reiter hielten darauf zu. Dannyboy warf feurig den Kopf zurück, federte ab. Fliegen. Innerlicher Jubel. Das oft zitierte Glück auf dem Rücken der Pferde. Das Geheimnis, das im Vertrauen zwischen dem Menschen und dem leistungswilligen Pferd lag. Ein Jubel, über dem man niemals die Kontrolle über sein Tun vergaß. Der Mensch plante sorgfältig Absprung und Landung. Das edle Tier fügte sich willig ein. So war der Idealfall.
    Dannyboy landete weich auf dem trockenen Boden. Während Eberhardt ihn sanft auf die breite Schneise hinlenkte, jaulte ›Arco‹ hinter ihnen vorwurfsvoll auf. Er konnte stundenlang – vergeblich – hinter einem Hasen herlaufen. Er liebte Ausritte seines Herrn leidenschaftlich, weil er dann so richtig nach Hundeherzenslust toben und tollen konnte. Aber er war schließlich kein Hürdenläufer! Extravaganzen wie diese, den Sprung über einen Bach, liebte er gar

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