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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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mal, Mike, wir drei können doch offen reden. Bist du etwa auch verliebt in Ren?«
    »So ein Blödsinn!« rief Mike spontan, um sich dann zu verbessern: »Ich meine, natürlich ist Ren bezaubernd, aber wir kennen uns ja kaum …«
    Bis auf die Tatsache, daß sie deine Schwester ist, dachte Eberhardt grimmig. Na, warte!
    Kaum war Mike gegangen, da wurde Eberhardt Bercken wieder ganz kühl und offiziell. »Ich glaube, das genügt. Er hat sich geärgert, nicht wahr? Danke, daß Sie mitgespielt haben, Fräulein v. Sorppen. Er ist nämlich ein Casanova. Ja, allen Ernstes. Ich weiß auch nicht, was die Frauen an ihm finden. Vielleicht spüren sie, daß unter seinem albernen Gebalze ein wirklich netter Kerl steckt. Nun darf ich mich verabschieden. Ich habe noch zu arbeiten. Schlafen Sie gut. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht«, stotterte Laura. Sie war so aufgewühlt und erhitzt von seinen Liebkosungen. Und nun ließ er sie einfach im Stich. Tat so, als sei sie ein Gegenstand. Nicht reizvoller als Frau Paulsen. Arco blickte ratlos von seinem Herrn zu seinem neuen Liebling. Wem sollte sich ein unparteiischer Hund nun anschließen? Dann wählte er den Herrn. Er warf Laura noch einen liebevollen Hundeblick von unten herauf zu, bevor er neben Eberhardt aus der Tür schlüpfte.
    Der ließ sich im Herrenzimmer auf seinen Schreibtischsessel fallen und stützte den Kopf in die Hände. In ihm brodelten Gewalten, denen er sich ganz ausgeliefert fühlte. Ihre Nähe! Das duftende, weiche Haar an seiner Schläfe! Ihre angstvollen, meerblauen Augen! Diese zarte Haut, das bezaubernde Erröten; die warmen, vollen Lippen, die gezittert hatten, als er seinen Mund darauf drückte. Aus einem Spiel war Ernst geworden. Lange konnte er die Verstellung nicht mehr durchhalten.
    Er wußte: Ich muß die Karten auf den Tisch legen. Was aber, wenn die Frau, die ich liebe, sich gekränkt abwendet? Wenn sie nicht versteht, daß ich nicht der tumbe Tor sein will und kann. Daß ich sie erobern muß und nicht als Opfer einer lustigen Verschwörung in einem fein geknüpften Netz zapple? Ich bin ein Mann, ein Bercken! Kein Piesepampel, Himmel noch mal!
    Aufstöhnend hob er den Kopf. Anstelle der sanften Orchidee prangte nun ein knalliger Busch pinkfarbener und sonnengelber Winterastern in einer blauen Vase.
    Dann dachte er an Mike Kringel und lächelte grimmig. Dieser Bursche! Weil es mit gutem Zureden nicht geklappt hatte, wollte er seinen besten Freund ins Garn locken. Mit wildfremden Leuten machte er ein Komplott. Scheute nicht einmal davor zurück, seine Schwester als Preis auszusetzen. Er verdiente einen Denkzettel, und nicht zu knapp.
    Eberhardt erhob sich und stellte das Radio an.
    »Wir bringen nun Blues um Mitternacht, liebe Hörer und Hörerinnen«, raunte eine dunkle Frauenstimme. Und dann setzte wie ein Schock die unvergängliche Musik von Duke Ellington ein. Wehmut und Jubel zugleich, ein Klang, der die Menschen schützend und tröstend umfing wie zärtliche Arme.
    Eberhardts Züge wurden weich.
    Arco, der sich ausnahmsweise auf dem Fell neben dem Sofa niedergelassen hatte, setzte sich auf und reckte ein bißchen den Hals.
    »Fang bloß nicht an zu singen«, warnte Eberhardt. »Kusch, braver Hund!«
    Es gab nämlich bestimmte Melodien und Instrumente, die Arco aus dem Stand in einen fulminanten Sänger verwandelten. Dann reckte er die Schnauze gen Himmel, verdrehte die Augen und jaulte in höchsten Tönen mit. Klavierspiel etwa regte ihn zu Höchstleistungen an. Aber auch Blues hatte er gern.
    Arco schielte noch einmal zu Herrchen. Sonst lachte es immer, aber heute war's wohl nicht angebracht, hier ein Konzert zu geben.
    »Pschscht!« flüsterte Eberhardt. Arco ließ sich wieder hinsinken und schloß die Augen zum Zeichen, daß keine Gefahr mehr drohte. Aber da hörte er seinen Herrn doch leise glucksen. Ja, Eberhardt hatte sich gefangen. »Jetzt werden wir unseren Doktor Kringel mal im eigenen Saft garkochen, was Arco?« sagte er. Der gute Hund öffnete die Augen und legte den Kopf schief. Eberhardt hob den Telefonhörer ab und wählte Mikes Nummer.
    Laura war wie gehetzt in ihre kleine Wohnung hinaufgerannt. Sie hatte das Fenster weit geöffnet und sich hinausgelehnt. Der sonnige Tag war in eine klare Nacht übergegangen. Der Mond hing wie ein schiefer Lampion am blauschwarzen Himmel, und ein Paar nachtdunkle Wolken zogen wie riesige Walrosse zwischen den Glühlämpchen der Sterne dahin.
    Der Park lag schweigend. Wie ein Wall umfing er das Anwesen,

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