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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Wie findest du sie? Ist sie nicht entzückend? Kann sie nicht sogar einen alten knöchernen Hinrich wie mich wieder zum Leben erwecken? Und das nicht zu knapp, kann ich dir sagen …«
    Mike entschloß sich augenblicklich, endlich die Wahrheit zu sagen. Das hätte er längst tun sollen!
    »Hör mal, Eberhardt, ich muß dir was sagen …«, begann er vorsichtig. Zum Glück war er hier vor einem direkten Zugriff sicher.
    Eberhardt unterbrach ihn:
    »Sag nichts, alter Freund. Ich weiß, was du meinst. Habe es deinen Blicken angesehen. Du bist selber verliebt in sie! Stimmt's?«
    »Eberhardt, es ist so …«
    »Mach dir da mal gar keine Sorgen. Du kennst mich. Vor einer Bindung hätte ich Heidenangst. Nein, ich finde das Mädchen süß. Warum sollte ein normaler Mann so ein bezauberndes Angebot ablehnen? Im Vertrauen, ich hab sowas schon gelesen. Junge Damen suchen sich einen Job, um ein nettes Abenteuer zu erleben. Sie ist nämlich nicht wirklich vom Fach, mußt du wissen, und ich habe das gleich bemerkt. Ren weiß schon, worum es geht. Wir haben Spaß miteinander, dann zieht sie weiter. Vielleicht zu dir, alter Junge?! Wer weiß!? Halt dich mal ran …«
    »Eberhardt, jetzt hör mir gefälligst zu!«
    »Also, Mike, ich muß zu ihr. Ein andermal, ja? Freut mich, daß sie dir auch gefällt. Männer werden gern um ihre kleinen Freundinnen beneidet, stimmt's?«
    »Sie ist meine Schwester, du Trottel. Du Wüstling! Es ist Laura!!« schrie Mike in die Muschel. Aber sein Freund Eberhardt, dieser gemeine Mensch, hatte schon aufgelegt.
    So ein Mistkerl! Mike sprang auf und stapfte im Zimmer auf und ab. Hört überhaupt nicht zu! Benimmt sich … benimmt sich wie ich sonst!
    Wie ich sonst? Hoho! Na, so streng will ich nun aber mal nicht mit mir sein. Es geht hier schließlich um Laura. Ich muß etwas unternehmen. Sie ahnt doch nicht, daß er sie nur durch den Kakao zieht.
    Er stürzte erneut zum Telefon und wählte Eberhardt v. Berckens Nummer. Niemand meldete sich. Sicher hielt er jetzt die arme Laura in den Armen.
    Mike stürzte zum Fenster und riß es auf. Der Schweiß brach ihm aus, wenn er sich die Szene vorstellte.
    Er versuchte noch einmal, telefonisch Kontakt zu bekommen und ließ es klingeln, klingeln, klingeln …
    Nichts!
    Wie konnte Mike Kringel ahnen, daß Eberhardt mit grimmigem Lächeln neben dem Apparat saß und sich köstlich amüsierte?
    »Siehst du, Arco, jetzt hat er die Hosen voll«, sagte der Herr auf Berckenhof zu seinem Hund, der den Kopf schief legte und ihn etwas beunruhigt ansah. Manchmal waren die liebsten Menschen sehr merkwürdig.
    »Da kann er lange klingeln«, freute Eberhardt sich, »auf Berckenhof ist Funkstille. Jawohl, mein lieber Dr. med. vet. Michael, genannt Mike, Kringel!« Er rieb sich die Hände.
    Arco schöpfte neue Hoffnung und holte seinen Kronenkorken unter dem Sofa hervor. Während das Telefon läutete, servierte er Herrchen die Beute, und siehe da: Der stieß sie mit der Fußspitze fort. Arco war mit einem Satz dran und apportierte vergnügt. Seine Welt war wieder in Ordnung.
    Laura hatte einen sonderbaren Traum. Zuerst ging sie durch eine lange, helle Straße, die sie nie vorher gesehen hatte. Etwas schimmerte im Licht einer Straßenlaterne. Sie ging neugierig darauf zu. Sogar im Traum fiel ihr ein, daß es schon Abend und sie hier ganz allein war. Sie blickte sich um und ging dann zu dem blitzenden Ding neben der Laterne. Es war ein blankes Markstück. Sie hob es auf und steckte es in die Tasche des weichen Pelzmantels, den sie trug. Aber was war das? Daneben blinkte es, und dort, und dort! Lauter nagelneu aussehende, blanke, blinkende Markstücke!
    Sie sammelte und sammelte, und auf einmal war sie am Ende der Straße angekommen. Zwei finster blickende Männer kamen ihr entgegen. Sie kehrte eilig um. Die Taschen ihres Mantels waren schwer. Sie spürte, daß sie nur langsam vorwärtskam. Entsetzt bemerkte sie, daß auch aus der anderen Richtung zwei finstere Gesellen ihr entgegentraten. Sie hatten Knüppel in den Händen und lange Bärte und … hier gerann ihr das Blut, schwarze Masken vor den Gesichtern.
    Sie schrie, sie rief etwas … »Eberhardt!« hörte sie sich rufen, als sie halb erwachte, doch da hob sie sich schon vom Boden ab, konnte plötzlich die Arme ausbreiten und federleicht dahingleiten. Fliegen! Ich fliege!, dachte die schlafende Laura staunend. Eine Wiese war unter ihr, vielleicht zwanzig Meter hoch darüber flog sie ruhig dahin. Sie trug nun ein wehendes,

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