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Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Titel: Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elspeth Cooper
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einen geraden Weg entlangschleifen, an dem eine mächtige Hand die Hecken beiseite gedrückt hatte. Der Boden war mit toten Zweigen übersät. Gair wurde langsamer, aber er stolperte weiter den Weg entlang, den ihm der Engel wies.
    Es kamen weitere Pfade zwischen brüchigen Hecken, weitere Biegungen, und schließlich blieb der Engel stehen. Sie hatten etwas erreicht, was früher einmal ein kleiner offener Platz gewesen sein musste. Hier waren von den Begrenzungshecken nur verdorrte Stümpfe übrig geblieben, die aus einer Efeudecke herausragten. Efeuzweige, so dick wie Gairs Oberschenkel, wanden sich überall, und der Boden war mit groben Blättern bedeckt, die wie altes Leder schimmerten. Der Platz wurde von herunterhängenden Efeuschlingen überdacht, durch die nur wenig Sonnenlicht drang, das aber einen Efeustamm in der Mitte beleuchtete.
    Dies ist der Quell allen Übels . Der Engel deutete auf die rissige schwarze Borke. Hier musst du zuschlagen .
    Der Efeu um sie herum zitterte. Dünne Schösslinge streckten sich aus, hielten aber Abstand.
    »Womit soll ich zuschlagen?«
    Mit deinem Schwert. Ich werde dich von hinten schützen, aber du musst schnell und genau sein. Schlage so fest wie möglich auf das Holz in der Mitte ein .
    »Ich habe kein Schwert.«
    Doch, du hast eines. Greife danach; es ist dort, wo es schon immer gewesen ist .
    Er griff über die Schulter. Seine rauen Finger schlossen sich um den abgeschabten Griff, der genau in seine Hand passte. Er zog daran, und die Klinge verließ die Scheide ohne Schwierigkeiten und glitzerte im schwachen Licht.
    Tief in seinem Inneren regte sich etwas. Ein kitzelndes, prickelndes Gefühl stahl sich an seinen Nerven entlang, fuhr ihm in die Muskeln von Arm und Hand und dann hinein in das Schwert. Dabei schwand einiges von seiner Erschöpfung. Gestärkt hob er das alte Schwert, und seine Klinge brach in weiße Flammen aus.
    Efeuranken sprangen hervor, und die Waffe des Engels schoss hierhin und dorthin. Abgehauene Zweige wanden sich und droschen umher.
    Schlag zu!
    Gair zog sein Schwert zurück. Es wäre gut, wenn er seine Umgebung genauer erkennen könnte. Als er das Schwert über den Kopf hob, fuhr es durch das Efeudach, und Schreie bestürmten seine Ohren, während sich fauliger Saft auf seine Schulter und seinen Arm ergoss. Aber er beachtete all das nicht, sondern hackte ein Loch in das Efeudach, durch das ein ganzer Heuwagen gepasst hätte. Tageslicht flutete herein.
    Nun war es besser. Er trat vor und hieb mit der Feuerklinge auf den Stamm vor ihm ein. Die Schreie wurden immer schriller, und peitschende Ranken griffen nach ihm, aber der Engel zerhackte sie sofort. Nun hielt Gair das Schwert mit beiden Händen wie ein Holzfäller die Axt und schlug erneut zu.
    Die Dünste des Saftes machten das Luftholen schwierig, und bald war er außer Atem und musste husten. Benommen schwang er das Schwert und hieb zu, holte wieder aus, und dunkle Holzsplitter flogen um ihn herum.
    Der Efeu über ihm zuckte und peitschte. Schwarzer Saft rann herunter, dick wie Öl, und ging dort in Rauch auf, wo er mit der flammenden Klinge zusammentraf.
    Noch einmal! , drängte ihn der Engel. Du musst das Kernholz erwischen .
    Er holte aus. »Gegrüßet seist du, Mutter, voll der Gnaden …«
    Weitere Holzsplitter stoben in die Luft, und Gestank stieg auf.
    »… Licht und Leben der ganzen Welt …«
    Spritzer flogen von der Klinge und fleckten die Blätter um ihn herum.
    »… Gesegnet sind die Sanftmütigen, denn sie werden in dir Stärke finden …«
    Das Schreien wurde zu einem Kreischen. Die tiefe Kerbe, die Gair nun in den Stamm gehauen hatte, weitete sich wie ein obszöner Mund, als die Krone des Efeus erschüttert wurde. Gair biss die Zähne zusammen und holte zu einem weiteren Schlag aus.
    RUMS !
    »… Gesegnet sind die Gnädigen, denn sie werden in dir Gerechtigkeit finden …«
    RUMS ! Weitere Stücke flogen umher, dicke Saftspritzer platschten auf seine Stiefel.
    »… Gesegnet sind die Verlorenen, denn sie werden in dir Erlösung finden …«
    RUMS ! Die Spalte im Stamm des Efeus gähnte weiter und weiter, während er unter dem Gewicht der Zweige nach hinten kippte. Mit einem Krachen traf die Krone des Efeus auf den Boden und ließ nur einen zersplitterten, nässenden Stumpf zurück. Gair packte das Schwert noch fester und rammte es mitten in den Stumpf hinein.
    »Amen.«
    Jammern erfüllte seinen Kopf. Er legte sein ganzes Gewicht auf den Griff des Schwertes, und der Stahl drang

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