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Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Titel: Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elspeth Cooper
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Schwierigkeiten?«, fragte Masen.
    Der Wächter kehrte zurück. Schnee und ein eisiger Wind drangen mit ihm zusammen in den Raum ein. Er trat sich die Stiefel ab, zog die Decke vor die Türöffnung und sicherte sie mit einem schweren Stein. Wie die anderen war er in abgewetztes Wildleder gekleidet und trug einen Köcher und zwei Dolche an der Hüfte. Er hatte die gleichen lavendelblauen Augen und auch ein ähnliches Gesicht wie der jüngere Bogenschütze, obwohl die Erfahrung die Linien seines Gesichts scharf gemacht und silberne Strähnen in seinem braunen Haar hinterlassen hatte.
    »Man weiß nie, was einem auf dem Pfeifer-Pass begegnet«, sagte er. »Das Glück ist mit den Vorbereiteten. Sagst du uns jetzt vielleicht, was dich hierherführt?«
    Masen betrachtete die beiden halb gespannten Bögen. Jeder der Pfeile konnte ihn auf diese geringe Entfernung durchbohren wie einen Hasen. Er seufzte. »Ich bin unterwegs nach Fleet«, sagte er. »Der Pass ist die schnellste Verbindung vom Hohen Brindling nach Süden.«
    »Eine einsame Straße«, sagte der Wächter, ohne seinen Griff um den Bogen zu lockern. »Und eine kalte zu dieser Jahreszeit.«
    Masen schlug seinen Mantel zurück. Es war warm in diesem Gewölbe; unter seinen dicken Kleidern schwitzte er bereits. »Ich gehe dorthin, wohin mich der Wind treibt. Was machen Clanmänner so weit im Westen?«
    Der Mann, der Brea genommen hatte, kehrte mit Masens Sattel auf dem einen und seinem Gepäck auf dem anderen Arm zum Feuer zurück. »Jagen«, sagte er. Die helle Stimme verriet, dass es sich bei ihm doch nicht um einen Mann, sondern um eine Frau handelte.
    Masen sah sie eingehender an und erkannte nun, dass ihr formloses Wams und die Wildlederhose schlanke, aber sehr weibliche Formen verdeckten.
    »Deine Stute befindet sich in einem erbärmlichen Zustand. Ich habe sie gefüttert und ihr Wasser gegeben, aber du solltest sie ein bisschen ausruhen lassen, wenn du Fleet noch erreichen willst.«
    Sie stellte sein Gepäck neben das der anderen und setzte den Sattel ab, dann nahm sie auf dem Boden Platz und lehnte sich gegen ihren eigenen Sattel. Ihre eine Hand ruhte wie zufällig in der Nähe des Dolches an ihrer Hüfte.
    »Ich bin euch sehr dankbar, und ich bin sicher, dass Brea es ebenfalls ist. Wir sind viele Meilen zusammen gereist, und es schmerzt mich, wenn sie leidet.« Masen löste die Spange an seinem Mantel und legte ihn gefaltet über seinen Sattel. »Darf ich fragen, wonach ihr so weit von Fleet entfernt jagt?«
    Der Wächter schenkte ihm einen langen, eingehenden Blick. Schweigen breitete sich in dem Gewölbe aus. Masen befürchtete bereits, die falsche Frage gestellt zu haben.
    »Du kannst es ihm sagen, Sor. Er ist ein Gaeden .« Der vierte Clansmann saß hinter dem Feuer und war in den Schatten kaum zu erkennen.
    Während die drei anderen braune Haut und braune Haare hatten, war er schwarzhaarig und bleich. Seine Mundwinkel waren herabgezogen – der eine wegen einer frischen Narbe, die sein Gesicht von der Nase bis zum Kinn durchzog, und der andere nur aus Gründen der Symmetrie. Er schaute nicht von dem Wetzstein in seiner Hand und dem Dolch auf, den er darüber zog. In seinen schlehendunklen Augen blitzte Stahl auf, als er die schimmernde Klinge hin und her drehte.
    »Bist du sicher, Kael?«, fragte Sor und runzelte die Stirn.
    »So sicher, wie ich mir sicher bin, dass ich hier sitze.« Der Wetzstein kratzte und kratzte. »Ich habe es schon gespürt, als er hereingekommen ist. Frag ihn.«
    Sor ächzte. »Ist das wahr?«
    Masen nickte.
    »Duncan, ist noch Suppe übrig? Da draußen ist es so kalt wie im Herzen des Namenlosen.«
    Bei diesen Worten ließ Sor seinen Bogen los und stellte ihn neben die anderen an die Wand. Duncan tat das Gleiche und machte sich daran, Schüsseln und Löffel zu holen, während Sor vor dem Feuer Platz nahm.
    Als er sich niedergelassen hatte, sagte er: »Jetzt kennst du meinen Namen. Das dort ist mein Bruder Duncan, und das sind Kael und Cara.« Er deutete auf jeden einzelnen der Gruppe, während er die Namen nannte.
    »Masen.«
    »Aus den Fackeln schließe ich, dass du schon einmal über den Pass gereist bist.«
    »Schon ein paar Mal – viel zu oft, um ehrlich zu sein.« Masen nahm eine Schüssel mit Suppe und einen Brocken grobkörniges Brot von Duncan entgegen. »Danke. Diese Geisterpfeile dringen tief ein.«
    »Es ist gut, dass du uns gefunden hast«, sagte Cara, während Duncan weitere Schüsseln austeilte. »Es hätte dein

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