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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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Kuchenessen geöffnet, aber ich wollte nicht länger warten. Es ist etwas Besonderes.«
    Ich packte es aus, und zum Vorschein kam eine mit dunkelblauem Samt überzogene Schachtel. Ich öffnete sie. Es befand sich eine Herrenuhr darin.
    »Wow.«
    »Sie gehörte deinem Vater.«
    Ich nahm sie heraus und bewunderte sie.
    »Gefällt sie dir?«, wollte sie wissen.
    »Und wie. Sie ist cool.«
    »Nun, du bist jetzt ein Mann, darum wollte ich dir was ganz Besonderes schenken. Dreh sie um, ich habe sie gravieren lassen.«
    Ich sah auf die Rückseite. Ich liebe dich für immer – Mom.
    Ich umarmte sie. »Danke, Mom.«
    »Gern geschehen.«
    Ich hätte mir kein besseres Geschenk wünschen können. Ich wollte ihr sagen, dass sie die beste Mutter der Welt ist, doch ich hab es nicht. Ich hätte es tun sollen.

12
    Das erste Treffen
    E twa eine Stunde nachdem meine Mom zur Arbeit gegangen war, klingelte Ostin. Er hatte das Multimeter und seinen Notizblock dabei. Natürlich bemerkte er sofort die Schüssel mit der Schlagsahne auf der Anrichte. »Alter, ihr hattet Crêpes?«
    »Ja.«
    »Noch welche übrig?«
    »Im Kühlschrank. Du kannst sie in der Mikrowelle warm machen.«
    Während ich ein Videospiel spielte, machte er sich die restlichen Crêpes warm und stapelte sie abwechselnd mit Sahne und Puderzucker auf einem Teller.
    »Die Party gestern Abend war ziemlich cool«, sagte er.
    Ich nickte, war aber voll auf mein Spiel konzentriert. »Ja, das war sie.«
    »Vor allem, als du Corky umgehauen hast.«
    Darauf sagte ich nichts.
    »Taylor ist wirklich toll. Ich glaube, sie mag dich.«
    »Sie mag jeden.«
    »So meinte ich das nicht. Ich meine, sie mag dich wirklich. Ich lese gerade ein Buch über Körpersprache. Und ich habe ihren Körper beobachtet.«
    »Ja, ich wette, das hast du.«
    »Nicht wie du denkst, sondern für rein wissenschaftliche Zwecke.«
    »Das glaube ich dir sogar«, seufzte ich.
    Nachdem er den letzten Crêpe aufgegessen hatte, kam er rüber an den Tisch. »Okay, jetzt lass uns mal testen, ob es irgendwelche Veränderungen in deinem elektrischen Status gibt.«
    Ich drückte auf Pause. Nach dem Vorfall mit dem Handy war ich selbst neugierig. »Okay, legen wir los.«
    »Warte, was ist das?« Er zeigte auf meine neue Uhr.
    Ich hielt meinen Arm hoch. »Das ist eine Uhr. Die hat mir meine Mom heute Morgen zum Geburtstag geschenkt.«
    »Woraus besteht sie?«
    »Silber, denke ich.«
    »Hm«, überlegte er. »Silber hat eine hohe Leitfähigkeit, noch höher als Kupfer. Deshalb verwendet man es in Satelliten und Computertastaturen.« Ostin musste immer alles auskotzen, was er über ein Thema wusste.
    »Und?«
    »Na ja, du solltest sie vielleicht besser abnehmen. Sie könnte unsere Auswertung beeinträchtigen.«
    »In Ordnung.« Ich löste den Verschluss und legte sie auf die Küchentheke. Dann klemmte ich die Kabel des Multimeters an meine Fingerspitzen.
    Ostin warf einen Blick auf das Gerät. »Fertig? Drei, zwei, eins, los!«
    Ich pulsierte.
    An den Kupferenden sprühten Funken. »Wow!«, schrie Ostin. Er legte das Gerät zur Seite und kritzelte etwas in seinen Notizblock.
    Ich löste die Klammern. »Wie viel hatte ich?«
    »Alter, das wirst du nicht glauben.«
    »Wie viel?«
    »Dieses Ding geht bis tausend Volt, und es zeigt ERROR an. Du wirst definitiv immer elektrischer.«
    Ich setzte mich auf einen der Barhocker an der Theke und zog meine Uhr wieder an. Ich fragte mich, was das bedeutete: immer elektrischer. »Denkst du, wird sollten aufhören?«
    »Ich weiß es nicht. Kein Wunder, dass Taylors Handy nicht funktioniert hat.« Er legte sein Notizbuch weg. »Sag schon, kommt Taylor wirklich?«
    »Sie hat es gesagt. Dann findet nachher die erste offizielle Sitzung unseres Elektroclans statt.«
    »Das ist krass«, sagte Ostin. »Echt krass.«
    Wie üblich verbrachten Ostin und ich den Tag damit, mit der Spielekonsole zu zocken. Wir machten nur eine Pause, um uns einen Bubble Tea im 7-Eleven-Laden zu holen.
    Gegen fünf Uhr kam Ostins Vater nach Hause und rief ihn zum Abendessen. Ich machte mir Ravioli warm, machte es mir auf der Couch gemütlich und griff mir eins der Bücher, Herr der Fliegen , das ich für den Englischunterricht lesen musste. Ich las, bis Ostin eine Stunde später wieder auftauchte. Wir hatten noch Zeit zu zocken, bevor meine Mutter nach Hause kam.
    Mom erschien wie gewohnt kurz nach halb sieben. An ihren müden Augen konnte ich erkennen, dass es ein harter Tag für sie gewesen war. Dennoch lächelte sie mir

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