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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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zu. Sie hatte eine Schoko-Buttercreme-Torte von der Bäckerei im Supermarkt dabei. »Ich habe deinen Lieblingskuchen besorgt«, sagte sie beim Hereinkommen. »Hallo, Ostin.«
    »Hallo, Mrs Vey. Wie war die Arbeit?«
    »Es war Arbeit«, antwortete sie und stellte den Kuchen auf die Theke. Sie warf einen Blick auf das Multimeter, sagte aber kein Wort.
    »Habt ihr Jungs schon zu Abend gegessen?« fragte sie, entdeckte aber gleich das Geschirr in der Spüle und den Topf, der noch auf dem Herd stand. »Oh, ihr habt, Ravioli.«
    »Sorry, ich habe noch nicht abgespült«, entschuldigte ich mich. »Ich war irgendwie durch die Spielerei abgelenkt.«
    »Kein Problem, heute ist dein Geburtstag.«
    Während meine Mom sich umzog, klingelte es an der Tür.
    »Michael, kannst du bitte aufmachen?«, rief sie aus ihrem Zimmer.
    »Schon unterwegs, Mom.«
    Ich drückte das Spiel auf Pause und öffnete die Tür. Taylor stand im Hausflur und hielt ein Päckchen in den Händen. Sofort fing ich an zu blinzeln.
    »Herzlichen Glückwunsch!« Sie reichte mir das Geschenk. »Das ist für dich.«
    »Wow, danke.« Ich fühlte mich mies, weil ich nichts für sie besorgt hatte. »Komm rein!«
    »Danke.«
    Ostin starrte sie so ehrfürchtig an, als hätten wir Besuch von einem Engel – was nicht weit von der Wahrheit entfernt war.
    »Hallo, Tex«, rief sie ihm zu.
    Mir war klar, dass es ein Scherz war, aber ich glaube nicht, dass Ostin das auch wusste. Er war ein Genie in allem, außer wenn es um Mädchen ging.
    »Hey, Taylor.« Er hatte es aufgegeben, sie zu korrigieren. Was er allerdings nicht lassen konnte, war zu sagen: »Es ist mir egal, wie du mich nennst, solange du nicht vergisst, mich zu rufen, wenn es etwas zu essen gibt.« Ich glaube, er meinte es ernst.
    Meine Mom kam aus ihrem Zimmer und lächelte unseren neuen Gast an. »Du musst Taylor sein.«
    »Hallo«, grüßte Taylor. Sie ging auf meine Mom zu und schüttelte ihr die Hand. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen.«
    »Ich freu mich auch, dich kennenzulernen.« Meine Mutter warf mir und dem Päckchen in meiner Hand einen Blick zu.
    »Taylor hat mir ein Geschenk mitgebracht«, sagte ich.
    »Wie nett. Michael, holst du das Eis aus der Tiefkühltruhe?«
    »Klar.«
    Meine Mutter ging mit Taylor zum Tisch. Ich hoffte, sie würde sie nicht ausfragen, aber natürlich tat sie es doch.
    »Ridley, das ist ein interessanter Name. Ist er schottisch?«
    »Nein, das ist altenglisch und bedeutet › abgeholzte Wälder ‹ . So gesehen bin ich wie ein unbebautes Grundstück.«
    Meine Mom lachte. »Lebt ihr schon lange hier in der Gegend?«
    »Ich lebe schon mein ganzes Leben im selben Haus.«
    »Hast du Geschwister?«
    »Ich habe zwei ältere Brüder, die beide aufs College gehen. Irgendwie ist es fast so, als wäre ich Einzelkind.«
    »Auf jeden Fall sind wir froh, dass du heute Abend kommen konntest. Los, setz dich, ich hole den Kuchen.«
    »Danke, Mrs Vey.«
    Meine Mom kam zurück in die Küche, wo ich das Eis in Schalen verteilte. »Was für ein nettes Mädchen«, flüsterte sie mir zu. »Gut gemacht.«
    »Komm schon, Mom. Sie ist nur eine Freundin.«
    Sie lächelte nur und platzierte sechzehn Kerzen auf dem Kuchen – eine zusätzliche als Glückskerze – , zündete sie an und trug den Kuchen zum Tisch.
    Sie sangen ein »Happy Birthday«, und die nächste Stunde saßen wir am Tisch, redeten und lachten. Taylor und meine Mom schienen sich wirklich gut zu verstehen.
    Ich war erstaunt, wie gesprächig Taylor war. Sie erzählte uns sogar ihre Lieblingsgeburtstagsgeschichte. »An meinem fünften Geburtstag hatte meine Mutter eine Die-Schöne-und-das-Biest-Torte mit all diesen Kunststoff-Bäumen darauf besorgt, die Feuer fingen. Wir hatten einen großen Waldbrand auf unserem Küchentisch, bis mein Vater es mit dem Feuerlöscher bekämpfte. Er ist ein bisschen extrem, was das angeht. Das Feuer war zwar gelöscht, aber der Kuchen ruiniert, und so blieb meiner Mutter nichts anderes übrig, als Kerzen in Schaumküsse zu stecken.«
    Wir alle lachten, außer Ostin, der ohne Zweifel genau dasselbe getan hätte wie Taylors Vater.
    »Wann ist dein Geburtstag, Taylor?«, fragte meine Mutter.
    »Morgen.«
    Sie drehte sich zu mir. »Michael, warum hast du mir das nicht gesagt? Wir hätten eine Doppelparty machen können.«
    »Ist doch kein großes Ding«, sagte ich.
    »Michael, machst du jetzt mein Geschenk auf?«, fragte Taylor.
    »Klar.« Ich löste vorsichtig das Papier und öffnete das Päckchen. Darin

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