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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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ich, dass Ostin sich gerade ziemlich gut fühlte. Erst konnte Taylor sich an seinen Namen erinnern, und nun gefiel ihr der Name, den er für den Klub vorgeschlagen hatte. »Jetzt brauchen wir nur noch eine Geschäftsordnung und eine Vereinsphilosophie.«
    »Was für eine Geschäftsordnung?«, wollte Taylor wissen.
    »Zum Beispiel, wem wir von unseren Kräften erzählen können«, erklärte Ostin.
    »Was, zum Beispiel, niemand wäre«, bemerkte ich.
    »Und wann wir unsere Kräfte benutzen dürfen«, fügte Ostin hinzu.
    »Für dich ist das einfach«, meinte Taylor. »Du hast keine Kräfte.«
    »Doch, habe ich. Erweiterte geistige Kräfte.«
    »Die sind aber nicht elektrisch.«
    »Du irrst dich. Technisch gesehen ist alles Denken elektrisch. Das Gehirn besteht aus etwa hundert Milliarden Zellen, von denen die meisten Neuronen sind, deren primäre Aufgabe darin besteht, elektrische Impulse an ein Axon zu schießen und  … «
    »Alles klar«, unterbrach ich ihn, »wir haben es kapiert.«
    »Mit anderen Worten,  … « Plötzlich sah er nach unten, dann zu mir. »Was wollte ich sagen?«
    Ich sah zu Taylor, die lächelte.
    Ostin lief rot an. »Du hast mich neu gestartet, oder?«
    »Na ja, du bist einfach zu stark.«
    »Das kannst du doch nicht machen!«, schimpfte er. »Du hast doch überhaupt keine Ahnung, ob das nicht Gehirnschäden verursacht. Es könnte Gehirnzellen verbrennen.«
    »Entspann dich, Ostin«, beruhigte ich ihn. »Du hast genug davon.« Ich drehte mich zu Taylor um.
    »Er hat recht, weißt du, wir sollten uns nicht gegenseitig mit unseren Kräften lahmlegen.«
    »Ich habe doch nur herumgealbert.«
    »Okay«, sagte ich. »Regel Nummer eins: Kräfte nicht gegeneinander verwenden.«
    »Und wir brauchen eine Philosophie.« Ostin klang nicht mehr ganz so zuversichtlich.
    »Wir brauchen eine Mission«, entgegnete ich.
    »Ich glaube, ich habe eine«, sagte Taylor und beugte sich vor. »Wir müssen herausfinden, warum du und ich diese Kräfte haben. Ich habe da etwas entdeckt, das wichtig sein könnte.«
    Ich setzte mich neben sie auf das Bett. »Was?«
    »Okay, du wurdest in Kalifornien geboren, nicht wahr?«
    »Pasadena.«
    »Stell dir vor  … ich auch.«
    »Im Ernst?«
    »Ich habe meine Eltern gefragt. Ich bin im Pasadena General Hospital geboren. Also bin ich online gegangen und habe versucht, Daten zu unserer Geburt zu finden. Sie haben die Aufzeichnungen von allen Geburten der letzten zweiundvierzig Jahre. In diesem Zeitraum fehlen nur elf Tage. Rate welche.«
    »Unsere Geburtstage?«, vermutete ich.
    »Genau.«
    »Das ist echt seltsam.«
    »Statistisch gesehen eine Unwahrscheinlichkeit«, fand Ostin. »Ihr beide, geboren im selben Krankenhaus, fast am selben Tag, mit ähnlichen Mutationen.«
    »Mutationen?«, wiederholte ich.
    »Mir fällt gerade kein besserer Begriff ein.«
    »Finde einen besseren Begriff«, verlangte Taylor. »Mir gefällt Kraft.«
    »Hab ich schon gemerkt«, murmelte Ostin laut genug, dass wir es hören konnten.
    »Ich meine das Wort Kraft. Wir haben ähnliche Kräfte.« Sie sah Ostin an. »Ich bin kein Mutant.«
    »Technisch gesehen bist du einer.«
    »Ja, okay, aber du bist ein Freak.«
    »Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du ein Mutant bist.«
    »Wenn du dieses Wort noch ein Mal sagst, werde ich dich wieder neu starten.«
    Ich stand auf. »Es reicht. Ostin, hör auf, uns Mutanten zu nennen, oder ich verpasse dir einen Schlag.«
    Er wurde blass.
    »Warum sollte man diese Aufzeichnungen unter Verschluss halten?«, fragte ich.
    »Aus dem gleichen Grund, warum ich mein Tagebuch vor meiner Mutter verstecke«, mutmaßte Taylor.
    »Weil du Ärger bekommen würdest, wenn sie es finden würde.« Ich lächelte Taylor an. »Ich glaube, du bist auf dem richtigen Weg.«
    »Außer, dass wir in eine Sackgasse geraten sind«, merkte sie an. »Die Aufzeichnungen sind weg.«
    »Es gibt mehr als einen Weg, Dingen auf den Grund zu gehen«, warf Ostin ein, der immer noch ein wenig beleidigt war. »Das Bezirksregisteramt erstellt dauernd Bevölkerungsstatistiken  … «
    »Sag mal, kannst du auch normal sprechen?«, fragte Taylor.
    »Entschuldigung. Die Regierung hat Aufzeichnungen über alle Todesfälle und Geburten in diesem Zeitraum, auch dann, wenn das Krankenhaus sie nicht mehr hat.«
    »Ausgezeichnet«, sagte ich. »Also müssen wir einfach die Daten dieser Geburten finden und sehen, wohin sie uns führen.«
    »Das übernehme ich«, bot Ostin an. »Ich werde sie alle raussuchen und

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