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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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ist.«
    »Der Kerl mit der Pistole?«
    Ich nickte.
    »Clyde Stuart«, fügte Kommissar Pearson hinzu. »Sein Name ist Clyde Stuart. Aus welcher Richtung kam er?«
    »Ich weiß es nicht. Er tauchte einfach zwischen den Autos auf. Keiner von uns hat ihn kommen sehen.«
    »Was hat er getan?«, wollte Hauptkommissar Lloyd wissen.
    »Er fragte uns nach ein bisschen Geld. Während meine Mutter nach ihrem Portemonnaie suchte, zog er eine Pistole und wollte ihre ganze Handtasche haben.«
    »Und was dann?«
    »Er wollte unsere Autoschlüssel haben. Ich hab sie ihm gegeben.«
    »Sonst noch was?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist alles.«
    Hauptkommissar Lloyd sah mich verwirrt an und wandte sich wieder zu seinem Partner. »Was wir einfach nicht herausfinden können, ist, was mit dem Verdächtigen passiert ist«, sagte Kommissar Pearson.
    Jetzt bemerkte auch ich die Lücke in meiner Geschichte. Meine Augen huschten nervös zwischen den beiden hin und her. »Was genau meinen Sie damit?«
    »Er war völlig außer Gefecht gesetzt, als wir am Tatort eintrafen«, erklärte Pearson. »Er hat behauptet, die Schlüssel hätten ihm einen Stromschlag versetzt.«
    Ich blinzelte mehrmals. »Daran kann ich mich nicht mehr erinnern.«
    »Stuart hat sich aufgeführt, als hätte man ihm mit einem Elektroschocker einen saftigen Stromstoß verpasst«, sagte Lloyd. »Wir mussten ihn sogar in den Streifenwagen tragen.«
    »Elektroschocker?«, wiederholte Pearson. »Es war viel mehr, als wäre er von einem Blitz getroffen worden.«
    »Vielleicht wurde er das ja«, warf ich ein.
    Hauptkommissar Lloyd notierte etwas auf seinen Block. »Wir fragen uns, ob der Schütze einen Komplizen hatte. War da noch jemand bei ihm?«
    »Nein.«
    »Hast du sonst irgendjemanden im Umkreis gesehen?«
    »Na ja, da war dieser Mann.«
    Hauptkommissar Lloyd blickte von seinem Block auf. »Was für ein Mann?«
    »Ich weiß es nicht. Einfach nur ein Mann. Er trug einen Anzug. Und er hatte einen Jungen und ein Mädchen in meinem Alter bei sich.«
    »Ist er aus der Pizzeria gekommen?«
    »Vielleicht. Ich bin nicht sicher.«
    »Wie hat er ausgesehen? Sein Gesicht?«
    »Das weiß ich auch nicht mehr. Er trug eine Sonnenbrille.«
    »So spät am Abend?«, fragte Pearson.
    »Ja. Ich fand das auch echt seltsam.«
    »Woran kannst du dich noch erinnern?«, fragte Lloyd.
    »Er hatte kurze dunkelbraune Haare. Er sah irgendwie  … reich aus.«
    »Also sah er definitiv nicht wie Stuart aus«, stellte Lloyd fest und schrieb noch mehr Notizen auf seinen Block. »Hast du gesehen, wie sie deine Mutter entführt haben?«
    »Nein. Ich bin ohnmächtig geworden oder so.«
    »Angst kann das auslösen«, meinte Pearson.
    Ich war sicher, dass es nichts mit Angst zu tun gehabt hatte, aber ich hielt lieber den Mund.
    »Hast du irgendeine Ahnung, warum jemand deine Mutter entführen wollte?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Warum fragen Sie nicht Stuart?«
    »Wir haben ihn verhört, aber er ist stumm wie ein Fisch. Wir wissen, dass er etwas zu verbergen hat, aber wen oder was auch immer er deckt, hat ihn ziemlich im Griff. Es macht den Anschein, als habe er vor denen noch mehr Angst als vor uns.«
    »Werden Sie sie finden?«
    Hauptkommissar Lloyd sah mich mitfühlend an. »Wir werden unser Bestes tun. Ich verspreche es.« Er sah den Schmerz in meinem Gesicht und fügte hinzu: »Wir sind mit Stuart noch nicht fertig. Ich habe noch ein paar Tricks im Ärmel.« Er zog eine Visitenkarte aus seiner Brusttasche. »Nimm die. Da stehen meine Büro- und Handy-Nummer drauf. Wenn dir noch irgendetwas einfällt, ruf mich einfach an.« Die zwei Polizisten waren gerade dabei, den Raum zu verlassen, als Lloyd an der Tür innehielt. »Ach, übrigens, die Waffe, die Stuart hatte, war nicht geladen.«
    »Nicht?«
    »Keine Kugeln. Ich dachte, du fühlst dich vielleicht ein bisschen besser, wenn du weißt, dass er nicht vorhatte, euch zu erschießen.«
    Das hätte auch keinen Unterschied mehr gemacht , dachte ich.
    Die Polizisten verließen den Raum. Ostin kam sofort hereingestürzt. »Wissen die, wo deine Mutter ist?«
    »Nein.« Ich lehnte mich wieder zurück und ließ mich in die Matratze sinken. »Was hast du denn gesehen?«
    »Fast nichts. Als ich zum Auto kam, haben du und der Kerl auf dem Boden gelegen, und deine Mutter war verschwunden. Ich habe sonst niemanden gesehen. Ich bin zurück ins Restaurant gerannt und hab denen gesagt, sie sollen die Polizei rufen.«
    »Da waren noch drei weitere Leute außer

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