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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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die Sonne. ›Du bist kein Huhn, du bist ein Adler. Deine Bestimmung ist es, weit über den Hühnern durch die Lüfte zu schweben. Und jetzt flieg! ‹ Dann warf er den Adler in die Luft. Plötzlich öffnete er seine Flügel und erhob sich in den Himmel.«
    Tara blickte Taylor in die Augen. »Du, ich, wir elektrischen Kinder, sind diese Adler. Dr. Hatch ist der weise Mann. Wenn du weiterhin mit den Hühnern durchs Leben picken willst, ist das deine Sache, Schwesterlein. Also, was soll es sein, Adler oder Huhn?«
    »Ich mag Hühner«, sagte Taylor.
    Tara grinste. »Ach, komm schon.«
    Taylor seufzte. »Natürlich möchte ich ein Adler sein.«
    »Gut. Dann mach dir nicht so viele Gedanken über die Hühner. Sie sind nicht wichtig. Adler fressen Hühner. Nicht weil sie schlecht wären, sondern weil Adler einfach so ticken.« Tara stand auf und küsste Taylor auf die Stirn. »Schlaf gut.«
    »Du auch.«
    »Soll ich das Licht ausmachen?«
    »Sicher.«
    Tara knipste das Licht aus und schloss die Tür. Taylor legte sich hin und starrte an die Decke. »Ich vermisse den Hühnerstall«, flüsterte sie.
    Sie wollte mit jemand reden, der es verstand. Sie wollte zu Michael. Sie fragte sich, wann sie ihn wiedersehen würde.

31
    Die Straße
    O stin saß auf dem Rücksitz des Camaro. Er hatte sich in die Ecke gepresst und las ein Buch. Ich spürte, dass er noch immer wütend war, weil ich ihm nichts von Wade erzählt hatte. Die meiste Zeit hielt Wade Abstand, hörte Musik über seinen iPod und spielte mit seinem Nintendo DS .
    Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt fragte Wade: »Was liest du?«
    »Ein Buch«, antwortete Ostin. »Schon mal eins gesehen?«
    »Schon mal eine Faust gesehen?«
    »Lass den Quatsch«, mischte Jack sich ein.
    »Schweinchen«, unkte Wade. »Grunz, grunz.«
    »Hör auf«, sagte Ostin.
    »Hab noch nie ein Schwein lesen sehen. Frisst du das Buch, wenn du damit fertig bist?«
    »Halt’s Maul.«
    »Grunz, grunz.«
    »Hey, Wade«, sagte Jack. »Hast du dich schon mal gefragt, wie sich tausend Volt auf deiner Zunge anfühlen?«
    Sein Grinsen verflog. »Nein.«
    »Dann halt jetzt die Klappe.«
    Wade lehnte sich zurück und steckte seine Ohrstöpsel wieder in die Ohren. Ich schaute in den Rückspiegel. Ostin sah ziemlich mitgenommen aus. Er tat mir leid, und ich wünschte, er wäre nicht mitgekommen.
    Ich wandte mich zu Jack. »Danke.«
    »Das eben tut mir leid.« Er schwieg einige Minuten. »Bist du ein Einzelkind?«
    »Ja. Was ist mit dir?«
    »Ich habe noch zwei Brüder und eine Schwester.«
    »Bist du der Älteste?«
    »Nein, ich bin der Jüngste und der Einzige, der noch zu Hause wohnt. Einer meiner Brüder ist im Irak. Er ist ein Marine.« Ich hörte den Stolz in seiner Stimme.
    »Das ist cool.«
    »Ja, er ist echt cool. Hat sogar eine Tapferkeitsmedaille bekommen.«
    »Was ist mit deinem anderen Bruder?«
    Sein Lächeln verschwand. »Er ist im Gefängnis.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich kannte niemanden, der schon mal im Gefängnis war. Ich wollte ihn fragen, was er ausgefressen hatte, aber irgendwie fühlte es sich nicht richtig an. Doch ich musste gar nicht fragen. Jack kam mir zuvor.
    »Er hat sich so ziemlich alles mit Drogen versaut. Er und ein anderer Typ waren gerade dabei, ein paar Schneemobile zu klauen, um Geld für Drogen zu beschaffen, als der Besitzer auftauchte. Der Typ, der dabei war, hatte eine Knarre und erschoss den Mann. Mein Bruder wusste nicht mal, dass er eine Waffe hatte, aber laut Gesetz ist er auch schuldig. Also wird er sehr lange im Knast sitzen.«
    »Besuchst du ihn oft?«
    »Nein, er sitzt in Colorado ein. Ich kann ihn nur einmal im Jahr besuchen.« Seine Stimme wurde fröhlicher. »Aber meiner Schwester geht es gut. Sie hat einen Typen geheiratet, dem eine Kette von Sonnenstudios gehört. Sie haben ein echt schönes Haus und zwei kleine Kinder.«
    »Siehst du sie öfter?«
    »Nein, sie hat nicht viel mit der Familie am Hut. Sie hat jung geheiratet, um von zu Hause wegzukommen. Meine Eltern hatten sich viel gestritten, bevor meine Mutter abgehauen ist.«
    Jetzt verstand ich allmählich, warum Jack andere Kinder in Spinde sperrte. Ich wäre wahrscheinlich genauso, wenn ich aus so einem Elternhaus käme.
    »Was ist mit dir? Was ist mit deinem Dad passiert?«
    »Er hatte einen Herzinfarkt.«
    »War er schon älter?«
    »Nein. Meine Mom sagt, er hatte eine › schlechte Pumpe ‹ .«
    »Das tut mir leid.«
    Ich drehte mich um. Wade hatte die Augen geschlossen und trug noch

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