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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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immer seine Ohrstöpsel. Ich wusste nicht, ob er schlief oder Musik hörte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er mich nicht hören konnte.
    »Was ist Wades Geschichte?«
    »Keine gute. Seine Eltern waren Alkoholiker. Sein alter Herr hat ihn grün und blau geschlagen, bis das Jugendamt ihn da rausgeholt hat. Er hat eine Zeit lang bei Pflegeeltern gelebt und wurde schließlich an seine Großmutter übergeben, doch die wollte ihn auch nicht wirklich. Und sie hatte keine Hemmungen, ihm das ständig vorzuhalten. Man sollte meinen, dass ältere Damen netter wären, aber die alte Schachtel könnte mit ihrer spitzen Zunge die Rinde von Bäumen schälen. Also hängt er die meiste Zeit bei mir ab. Irgendwie bin ich seine einzige Familie.«
    »Er hat Glück, dich zu haben.«
    Jack warf mir einen eigenartigen Blick zu. »Danke, Alter.«
    Dann schaute er wieder auf die Straße. Ich hätte schwören können, dass er Tränen in den Augen hatte. Ich drehte mich weg, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen.
    Nach ein paar Stunden kamen wir in Winnemucca, Nevada, an. Wir hielten an einer Tankstelle, um den Kühler des Camaro wieder mit Wasser aufzufüllen, und aßen im Chihuahuas Fiesta Restaurant zu Abend. Ich bestellte mir einen Burrito, Jack und Wade gleich zwei, und Ostin entschied sich für den Taco Teller. Wir beeilten uns und machten uns schnell wieder auf den Weg.
    »Also, wie machst du das?«, fragte mich Jack.
    »Was?«
    »Leute schocken.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Es ist, als würde ich dich fragen, wie du niest. Es passiert einfach.«
    »Aber, du kannst es steuern  … «
    »Ja, normalerweise schon.«
    »Warum hast du uns nicht geschockt, als wir dich das erste Mal in den Spind gestopft haben?«
    »Weil ich meine Kräfte nicht benutzen soll. Meine Mom wollte nicht, dass es jemand herausfindet. Sie hatte Angst, es könnte etwas passieren.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Das, was passiert ist. Darum haben sie sie mitgenommen.«
    »Ich hab es niemanden erzählt«, beteuerte Jack.
    »Ich weiß. Du warst es nicht.«
    »Also weißt du, wer sie entführt hat?«
    »Irgendein Konzern.«
    »Das ist ja wie in einem James-Bond-Film. Was machst du, wenn wir dort sind?«
    »Ich werde meine Mutter finden.«
    »Ich sag’s ja nicht gern, aber selbst wenn sie dort ist, werden die dich nicht einfach da hineinspazieren lassen. Wenn sie deine Mom entführt haben, wird sie sicher bewacht.«
    »Ich weiß. Ich denk mir unterwegs einen Plan aus.«
    »Verstehe.« Jack nahm einen Schluck aus seiner Dose und schaute auf seine Uhr. »Wir haben noch zehn Stunden vor uns. Wenn wir die Nacht durchfahren, sind wir morgen früh dort.«
    »Dann lass uns die Nacht durchfahren.«
    »Ich muss mir noch ein paar Energydrinks organisieren.« Er streckte eine Hand nach hinten und haute Wade auf den Kopf.
    Der wachte auf und zog die Stöpsel aus seinen Ohren. »Was?!«
    »Schlaf noch eine Weile. Du fährst von Bishop nach Pasadena.«

32
    Ein weiterer einfacher Gefallen
    I n dieser Nacht hatte Taylor einen Traum. Sie war auf dem Footballfeld und feuerte die Menge an, während ihre Eltern sie auf der Tribüne suchten. Sie rief andauernd: »Ich bin hier unten!«, aber sie konnten sie bei all dem Lärm nicht hören. Sie wachte weinend auf.
    Eine halbe Stunde später klopfte jemand an ihre Tür. Eine der Bediensteten, eine junge dunkelhaarige Frau, die gebrochenes Englisch sprach, überreichte ihr einen Umschlag.
    »Entschuldigung, ich nicht wollen stören«, sagte sie.
    Taylor öffnete den Umschlag.
    Familienzusammenkunft
    Bibliothek. Punkt 9 Uhr. Anwesenheitspflicht.
    Ungezwungene Kleidung, wir werden die Akademie verlassen.
    Dr. Hatch
    Was ist denn jetzt los? , dachte sie.
    Taylor zog sich an und ging über den Flur zu Tara, aber die hatte ihr Zimmer schon verlassen. Sie wusste nicht, wo sich die Bibliothek befand, aber sie traf Quentin, der am Fahrstuhl wartete.
    »Hey, Quentin.«
    Er drehte sich um und schenkte ihr sein übliches Lächeln. »Hey, Tara.«
    »Ich bin Taylor.«
    Er zögerte und schaute sie an. »Natürlich. Tut mir leid. Irgendwann hab ich das sicher drauf.« Er legte eine Hand auf ihren Rücken. »Hast du irgendwelche Muttermale oder so was, nach denen ich Ausschau halten könnte?«
    »Keine Chance.«
    »Es sollte eigentlich nicht schwer sein. Du bist hübscher als sie.«
    Taylor verdrehte die Augen. »Ja, klar. Wir sind identisch.«
    Sie traten in den Fahrstuhl, und Quentin drückte den Knopf für das Erdgeschoss.
    »Nein,

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