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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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deinem.«
    Ich schob die Karte in den Schlitz, aber auch jetzt tat sich nichts. Die Schritte kamen näher.
    »Versuch den anderen Schlüssel.«
    Ich nahm die andere Karte, und die Fahrstuhltür schloss sich. »Das war’s.«
    Der Fahrstuhl fuhr nach unten. Ein paar Sekunden später hielt er an, und die Tür öffnete sich. Ich spähte nach draußen. Vor uns lag ein weiterer Korridor. Das Deckenlicht war anscheinend gedimmt, denn der Gang war nur spärlich beleuchtet. Ich sah mehrere schwere Metalltüren in einem Abstand von fünf bis sechs Metern, die der Kühlraumtür im hinteren Teil des Supermarkts ähnelten, in dem meine Mom arbeitete. Neben jeder Tür hing ein Metallkasten mit grünen Leuchtdioden. Der Korridor war leer, aber an beiden Enden des Gangs hingen Überwachungskameras. Es war unheimlich, durch ein so großes Gebäude zu laufen, ohne eine Menschenseele zu treffen.
    »Was soll das mit den ganzen Überwachungskameras?«, fragte Ostin.
    »Mr Dallstrom wäre im siebten Himmel«, sagte ich. »Wir sollten uns beeilen. Ich glaube nicht, dass die Leute vom Catering normalerweise hier runterkommen.« Wir schlichen den Gang entlang bis zur ersten Tür. Die Türen waren aus dickem Stahl und hatten dunkle verspiegelte Glasschlitze, die ungefähr zehn Zentimeter breit und dreißig Zentimeter hoch waren.
    Ich schaute durch das Fenster der ersten Tür. Drinnen war es dunkel, und ich konnte nichts und niemanden erkennen. Ich ging zur nächsten Tür und schaute hinein. Es war genauso dunkel, doch ich konnte ein schwaches Leuchten ausmachen.
    »Ich glaube, dadrin ist jemand.«
    »Ist es deine Mom?«
    »Nein. Wer immer es ist, er leuchtet.«
    »Das könnte Taylor sein«, vermutete Ostin. »Versuch es mit den Schlüsseln.«
    Ich zog beide Schlüssel über das Tastenfeld, doch es tat sich nichts. »Sie geht nicht auf.« Ich sah nach rechts und links und wurde mit jeder Sekunde nervöser.
    »Ich wette, das ist ein Magnetschloss.« Ostin warf einen prüfenden Blick darauf. »Du kannst es vielleicht mit deiner Elektrizität überbrücken.« Er beugte sich nach vorne, um es genauer zu untersuchen, und nickte dann. »Die zweite Magnetspule sollte ungefähr hier liegen. Gib mir deine Hand, aber verpass mir keinen Schlag.«
    Ich hielt ihm die Hand hin. Er führte sie an die Seite des Schloss und trat einen Schritt zurück. »Okay, leg los.«
    Ich pulsierte. Ein schwaches elektrisches Knistern war zu hören, mehr passierte nicht.
    »Pack noch was drauf«, verlangte Ostin.
    »Okay.« Dieses Mal pulsierte ich mit allem, was ich hatte. Das Licht im Korridor flackerte, und ich hörte ein klickendes Geräusch, gefolgt vom Zischen entweichender Luft. »Bist du fertig?«, fragte Ostin.
    »Ja.«
    Ostin griff nach der Tür und zog sie auf. »Es hat funktioniert!«
    »Alles klar«, erwiderte ich und betrat den Raum. Es war dunkel bis auf das schummrige Licht, das vom Korridor hereinfiel. Ich sah mich um und wartete darauf, dass sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten.
    »Michael«, sagte eine Stimme. »Ich bin’s.«
    Ein Mädchen lag in einer Ecke des Raums auf dem Boden. Selbst in der Dunkelheit konnte ich erkennen, wer es war.
    »Taylor!«, rief ich. »Wir haben dich gefunden.«

38
    Michaels Einführung
    T aylor konnte sich kaum bewegen. Ich kniete mich neben sie auf den Boden. »Was haben sie mir dir gemacht?«
    Sie begann zu weinen. »Es tut mir so leid, dass ich sie zu dir geführt habe.«
    Ich legte eine Hand auf ihre Schulter. »Alles wird gut, Taylor. Wir holen dich hier raus. Hast du meine Mutter gesehen?«
    »Nein. Aber sie haben mir gesagt, dass sie sie haben.«
    »Haben sie auch gesagt, wo?«, fragte Ostin.
    »Nein.«
    »Taylor, was ist das für eine Schule?«
    »Das ist keine Schule. Es ist ein Labor.«
    »Ein Labor? Wofür?«
    Eine weitere Stimme meldete sich aus der Dunkelheit. »Um herauszufinden, wie sie noch mehr von uns erschaffen können.«
    Ich drehte mich um und sah einen Jungen auf der anderen Seite der Zelle. Er schien in meinem Alter zu sein, allerdings mindestens fünfzehn Zentimeter größer. Er war Afroamerikaner, und er leuchtete. Hinter ihm standen zwei Mädchen, die eine Chinesin und die andere groß und blond. Die beiden mussten auch in meinem Alter sein und leuchteten ebenfalls. Es überraschte mich nicht, dass ich sie nicht gesehen hatte, da sie auf der anderen Seite der Zelle standen und ich meine ganze Aufmerksamkeit Taylor geschenkt hatte.
    »Ich bin Ian«, sagte der Junge. »Ich habe dich und

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