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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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zu tanken und die Fahrer zu wechseln. Wades Augen waren blutunterlaufen, und er schien kurz davor, umzukippen. Er stolperte in die Tankstelle, um die Toilette zu suchen.
    »Wo sind wir?«, fragte ich Jack.
    »Wir sind in Pasadena. Ich brauche die Adresse der Schule.«
    »Ich hab sie.« Ich gab ihm die Broschüre, stieg aus dem Auto und streckte mich. Die kalifornische Luft war feucht und warm, und trotz meiner Ängste fühlte es sich gut an. Ich schaute durch das hintere Fenster und sah, dass Ostin noch immer schnarchte. Also ging ich in die Tankstelle und kaufte zwei Flaschen Erdbeermilch und eine Schachtel Donuts. Ich wusste, dass Ostin Hunger haben würde, wenn er aufwachte.
    Als ich zum Auto zurückkam, war Wade bereits auf den Rücksitz geklettert und schlief tief und fest. Ich setzte mich nach vorne.
    »Wade war wohl ziemlich müde«, sagte ich zu Jack.
    »Ja, das war er. Wir wären schon früher da gewesen, aber er musste in Lancaster angehalten und hat vier Stunden geschlafen.« Jack startete das Auto. »Bereit?«
    Ich blinzelte ziemlich heftig. »Nein. Wahrscheinlich werde ich es niemals sein. Lass uns fahren.«
    Jack lächelte. »Sehr aufbauend.«
    Pasadena hatte eine üppige grüne Landschaft, und überall wuchsen Palmen. Ich war acht, als meine Mutter und ich aus Kalifornien weggezogen waren, und seitdem war ich nicht mehr dort gewesen. Die Stadt fühlte sich fremd an.
    »Nimm den Colorado Boulevard zur South Allen«, wies ich Jack an. »Dann bieg rechts ab.«
    Jack folgte meinen Anweisungen, und ein paar Minuten später waren wir auf der Allen Avenue. »Das ist es!«, rief ich. »Es sieht genauso aus wie auf dem Bild, abgesehen von dem Gefängniszaun.«
    Jack parkte das Auto an einer Tankstelle, ungefähr einen halben Block entfernt. »Wach auf, Wade«, sagte er.
    »Wer  … «
    »Wir sind da.«
    Ostin wachte ebenfalls auf und suchte nach seiner Brille. Er war mit der Brille auf der Nase eingeschlafen und ich hatte sie vom Boden des Autos aufgehoben.
    »Hier hast du sie«, sagte ich und gab ihm die Brille.
    »Wo sind wir?«, fragte er.
    »An der Schule.«
    Ostin betrachtete das Gebäude. »Das ist eine Schule?«
    »Sieht eher wie ein Gefängnis aus«, meldete sich Wade schläfrig zu Wort.
    »Wie sollen wir da reinkommen?«, fragte Ostin. »Der Zaun ist mindestens dreieinhalb Meter hoch und zusätzlich noch aus Stacheldraht.«
    »Und der Eingang wird bewacht«, fügte Wade hinzu.
    »Da reinzukommen wird nicht einfach sein«, stellte Ostin fest. Ich glaube, er meinte eher nicht möglich als nicht einfach .
    Jack schüttelte den Kopf. »Er hat recht, Mann. Was wirst du tun?«
    Mein Blick haftete noch eine Weile an dem Gebäude, dann seufzte ich. »Na ja, das ist nicht dein Problem. Du hast uns hierhergebracht.« Ich griff in meine Hosentasche und zog das Geld heraus. »Hier ist der Rest.«
    Jack nahm es, ohne zu zählen. »Danke. Viel Glück.«
    »Komm, Ostin«, sagte ich.
    Als wir aus dem Auto stiegen, sagte Jack: »Sieh mal.«
    Ich drehte mich zum Gebäude um. Ein weißer Catering-Van fuhr durch das Tor. »Steigt wieder ein, ich hab eine Idee.«
    Wir setzten und zurück ins Auto, und Jack startete den Camaro.
    »Was für eine Idee?«, fragte ich.
    Er setzte seine Sonnenbrille auf, und wir fuhren auf die Straße. »Wir werden uns diesen Van ausleihen.«
    »Ausleihen?«
    »Hier geht es um Leben oder Tod, richtig?«
    »Allerdings«, erwiderte ich.
    Wir folgten dem Van über eine Strecke von ungefähr sechs Meilen, bis er auf einem Parkplatz hielt, auf dem eine ganze Flotte identischer Vans stand. Zwei Männer stiegen aus und gingen auf das Gebäude zu. Sobald die Männer außer Sichtweite waren, parkte Jack zwei Plätze neben dem Van. »Wade, folg uns mit dem Auto.« Er sah zu Ostin und mir. »Gehen wir.«
    Jack, Ostin und ich rannten leicht gebückt zu dem Van. Ich dachte, wir müssten das Fenster einschlagen, um hineinzukommen, doch der Van war nicht verschlossen, und wir kletterten hastig hinein. Auf der Suche nach einem Ersatzschlüssel klappte Jack die Sonnenblende herunter und öffnete den Aschenbecher, fand jedoch nichts. Er zog ein Taschenmesser heraus, griff unter das Armaturenbrett und fing an, Kabel zu sortieren. Er brauchte nur ein paar Minuten, um das Fahrzeug kurzzuschließen. »Diese alten Vans sind leichte Beute«, sagte er.
    »Wo hast du das gelernt?«, fragte ich.
    »Ich bin kein Autodieb, falls du das denkst. Mein alter Herr ist Automechaniker.«
    »Ich habe gar nichts gedacht. Ich war

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