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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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deine Freunde beobachtet, seit ihr heute Morgen angekommen seid.«
    »Von hier unten?«
    »Ich sehe mit Elektrolokalisation. Ich kann durch Wände sehen.«
    »Wie Zitteraale«, sagte Ostin. »Das ist cool.«
    »Warum bist du hier unten?«, fragte ich.
    »Hier tust du entweder, was Hatch dir sagt, oder du landest im Kerker.«
    Die zwei Mädchen kamen auf uns zu. Das chinesische Mädchen stellte sich vor. »Ich heiße McKenna.«
    »Und ich bin Abigail.«
    »Ich bin Michael. Habt ihr auch Kräfte?«
    McKenna nickte. »Ich kann Licht und Wärme erzeugen. Abigail kann Schmerzen nehmen.«
    »Elektrische Nervenstimulation«, erklärte Ostin. »Sehr interessant.«
    Ich wandte mich wieder Ian zu. »Weißt du, wer noch hier unten ist?«
    »Ich kann jeden im Gebäude sehen«, antwortete er.
    »Weißt du, ob meine Mutter hier ist? Sie haben sie entführt.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Erst ein paar Tage.«
    Ian schüttelte den Kopf. »Die einzigen weiblichen Gefangenen befinden sich ein Stockwerk höher, und die sind alle schon seit über einem Jahr hier.«
    Mein Mut sank.
    Ian sah plötzlich an die Decke des Raums. »Oh nein!«, rief er. »Die beiden Jungs, mit denen ihr gekommen seid, werden gerade von den Wachen abgeführt.« Er drehte sich zu mir um. »Wie seid ihr hier reingekommen? In diesen Raum?«
    »Michael hat die Tür entmagnetisiert«, antwortete Ostin. »Mit seiner Elektrizität.«
    Ian schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich. Die Schlösser sind nicht magnetisch. Die Schieberiegel sind aus Harz und druckluftbetrieben. Jeder hier hat elektrische Kräfte, daher sind sie darauf vorbereitet.« Ian schaute wieder hoch. »Sie kommen.«
    »Wer kommt?«, fragte ich.
    Ian antwortete nicht. Er griff sich die Mädchen und zog sie von der Tür weg wieder zurück in die Ecke des Raums.
    »Wenn nicht ich die Tür geöffnet habe«, wunderte ich mich, »wer war es dann?«
    Eine Stimme ertönte über einen versteckten Lautsprecher. »Das dürfte dann wohl ich gewesen sein, Michael. Wir haben dich erwartet. Willkommen an der Elgen Akademie.«
    Plötzlich hörte ich ein lautes Kreischen in meinem Kopf, und mir wurde genauso schwindlig wie auf dem Parkplatz, als sie meine Mutter mitgenommen hatten. Ich fiel gegen die Wand und hielt mir die Ohren zu. Jeder im Raum stöhnte, nur Ostin schien nichts zu spüren und beobachtete alle neugierig. »Was ist hier los?«
    »Es ist Nichelle«, stöhnte Ian.
    »Was ist Nichelle?«, fragte Ostin.
    Die Zellentür wurde geöffnet. Der Mann vom Parkplatz stand im Türrahmen, und neben ihm tauchte das gruselige Mädchen auf.
    »Hallo, Michael«, begrüßte mich der Mann. »Wie ich sehe, ist die Gruppe wieder vereint.« Er betrat den Raum.
    »Verpass ihm einen Stromschlag!«, rief Ostin.
    Ich ging einen Schritt auf den Mann zu, dann zwang mich das kreischende Geräusch in meinem Kopf auf die Knie. Die anderen schrien auf.
    Hatch wandte sich an Ostin. »Ostin, nicht wahr? Angeblich bist du doch so klug.« Er sah auf mich herab. »Wie nennt ihr euch? Die Elektrokids? Der Elektroklub?«
    »Der Elektroclan«, antwortete Ostin.
    »Genau.« Hatch lächelte böse. »Du gehörst nicht hierher, Ostin. Und doch bist du da.«
    »Ich gehöre dahin, wo Michael ist.«
    Hatch grinste. »Loyalität. Das gefällt mir. Auch wenn sie fehl am Platz ist, hat es doch etwas Rührendes an sich. Bedauerlicherweise endet eure Beziehung hier und jetzt. Michael, du kommst mit mir, und Ostin bleibt bei den anderen.«
    Ostin warf mir einen verzweifelten Blick zu.
    »Ich geh nicht mit«, sagte ich.
    Dieses Mal schoss ein noch schrillerer Ton durch meinen Kopf, gefolgt von einem Gefühl steigenden Drucks, als ob mir jemand ein Metallband um den Kopf gelegt und es zugezogen hätte. Es war genau wie damals, als sie meine Mutter mitgenommen hatten – als würde man mir das Leben durch einen Strohhalm aussaugen. »Aaah.« Ich fiel zu Boden und drückte meine Fäuste an die Schläfen.
    »Hör auf!«, schrie Taylor. »Lass ihn in Ruhe.«
    »Mike weiß, was er zu tun hat, damit es aufhört«, sagte Hatch.
    »Okay«, rief ich. »Ich komme mit.«
    Hatch nickte Nichelle zu, und das Kreischen und der Schmerz hörten auf.
    »Dann beeil dich, Mike. Ich bin ein viel beschäftigter Mann.«
    Ich kam wankend auf die Füße. »Mein Name ist Michael.«
    »Ein anderer Name ändert nichts an deinen Fähigkeiten. Aber, wie du willst.«
    Ich sah zu Ostin und Taylor, denen die Angst ins Gesicht geschrieben stand. »Ich komme zurück«, versprach ich

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