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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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und stolperte nach draußen. Die Tür schloss sich automatisch hinter mir. Wir waren die Hälfte des langen Korridors entlanggelaufen, als Hatch sich mir zuwandte. »Ich hoffe für dich, dass du nicht mehr an diesen Ort zurückkehrst.«
    »Ich gehöre zu meinen Freunden.«
    »Die Frage ist, ob deine Freunde noch da sein werden. Und das liegt einzig und allein bei dir.« Die Fahrstuhltür öffnete sich. »Nach dir.«
    »Wohin gehen wir?«
    Hatch drückte auf einen der Fahrstuhlknöpfe. »Ich möchte mit dir reden. Aber zuerst werden wir ein paar Tests vornehmen.«

TEIL VIER

39
    Erstbefund
    S päter an diesem Nachmittag war Hatch in seinem Büro und unterhielt sich mit Quentin, als Dr. Parker an seine Tür klopfte. »Herein«, sagte er schroff.
    Sie öffnete die Tür. »Guten Abend, Dr. Hatch. Quentin.«
    »Quentin wollte gerade gehen«, sagte Hatch.
    Quentin stand sofort auf. »Ja, Sir. Danke, Sir.«
    Er verließ das Büro, und Hatch zeigte auf den frei gewordenen Stuhl. »Setzen Sie sich.« Bevor sie etwas sagen konnte, fragte er: »Wie geht es unserem Jungen?«
    »So jemanden wie ihn habe ich noch nie gesehen.«
    »Erklären Sie mir das.«
    »Ich habe Ihre ursprünglichen Ergebnisse bestätigt. Seine elektrischen Wellen sind extrem hoch. Und seit Ihrer ersten Begegnung sind sie noch weiter angestiegen.«
    »Also werden seine Kräfte wirklich stärker«, stellte Hatch fest.
    »So sieht es aus. Aber noch seltsamer ist, dass er mit der Elektrizität anders umgeht als die anderen.«
    Hatch beugte sich etwas vor. »Was meinen Sie damit?«
    »Die Elektrizität zirkuliert anscheinend in seinem Körper, entweder durch das Knochenmark oder das zentrale Nervensystem, und das könnte der Grund für ein paar sehr überraschende Phänomene sein. Ich habe ihm einen milden Stromschlag versetzt, um seine Reaktion zu sehen, und seine elektrischen Wellen erhöhten sich um ein Prozent. Ich war so fasziniert von dieser Reaktion, dass ich den Strom auf annähernd dreihundert Volt erhöht habe. Ich war mir sicher, dass er auf diesem Level vom Stuhl springen müsste, stattdessen blieb er einfach sitzen. Die Werte allerdings haben eine andere Geschichte erzählt. Seine elektrischen Wellen schossen um fünfzig Prozent hoch, fielen dann wieder ab und pendelten sich bei einer siebzehnprozentigen Erhöhung bis zum Ende der Untersuchung ein. Es kann sein, dass sie immer noch erhöht sind.«
    Hatch lehnte sich vor. »Sie wollen mir sagen, dass er Elektrizität aus anderen Quellen aufnimmt?«
    »Es sieht ganz danach aus.«
    »Wie Nichelle?«
    »Mit dem Unterschied, dass Nichelle die Elektrizität nicht halten kann; sie ist nur ein elektrischer Leiter bis zur Ausstreuung. Vey scheint sie aufzunehmen.«
    Fasziniert rieb sich Hatch am Kinn. »Wie beeinträchtigt dieses Ansammeln von Elektrizität seine Gesundheit?«
    »Wenn es ihm schadet, dann nicht offensichtlich. Er ist sehr gesund. Bis auf sein Tourettesyndrom.«
    »Er hat das Tourettesyndrom?«
    »Ja. Deshalb hat er diese Zuckungen im Gesicht.«
    »Ich dachte, er wäre einfach nur verängstigt.«
    Hatch rieb die Handflächen aneinander, wie immer, wenn er aufgeregt war. »Könnte sein Tourette etwas damit zu tun haben, dass er sich von den anderen unterscheidet?«
    »Das weiß ich nicht. Wir wissen noch nicht einmal genug über das Tourettesyndrom, um seine Ursachen zu kennen. Wir wissen, dass es eine neurologische Störung ist, aber viel mehr ist nicht bekannt.«
    »Aber ist es möglich?«
    »Es ist möglich.«
    »Ich möchte, dass diese Information streng vertraulich behandelt wird.«
    »Selbstverständlich. Unsere gesamte Forschung ist geheim.«
    »Ich möchte nicht einmal, dass Ihre Assistenten davon erfahren. Das bleibt unter uns.«
    »Sehr wohl.«
    »Sollte Mr Vey kooperieren, könnte er das Modell für den Glow 2.0 werden.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann müssen wir das korrigieren. Wie verhält er sich?«
    »Er war sehr aufsässig.«
    »Das hatte ich mir schon gedacht. Aber es gibt eine Sache, derer ich mir ganz sicher bin.«
    »Was wäre das?«
    »Der Junge liebt seine Mutter.«

40
    Ein Gespräch
    D ie Wachleute der Elgen sahen für mich alle gleich aus. Sie waren ungefähr gleich groß, ähnlich gebaut und trugen die gleiche Uniform: ein schwarzes Barett, eine dunkle Sonnenbrille und schwarze Overalls, die aus einem gummiartigen Material zu sein schienen. Sie alle hatten Funkgeräte, die von ihren Ohren zum Kinn hingen und ein Arsenal von Waffen an einem Gurt – ein Messer, ein

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