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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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Gesicht ab. „Allegra! Gott sei Dank, du lebst!“
    Sie blieb am Treppenabsatz stehen. Luigis Worte verwirrten sie. Natürlich lebte sie. Oder bezogen sich seine Worte darauf, dass sie ihre Verkleidung aufgegeben hatte?
    Sogleich nach ihrer Heimkehr hatte sie die Männerkleider in eine Truhe geworfen und sich in ihrem Nachthemd vor die Truhe gekniet, in der sie seit ihrer Ankunft in Rom die meisten ihrer Frauenkleider verwahrt hatte. Nun wusste sie, warum sie diesen Teil ihrer Vergangenheit nicht gänzlich aufgegeben hatte.
    Weil Matteo ihr gezeigt hatte, dass sie als Frau noch eine Zukunft besaß.
    Sie fand keine Ruhe, und als sie den Lärm in der Halle hörte, wollte sie sich das erste Mal wieder als Herrin des Hauses zeigen.
    â€žAllegra …“ Plötzlich vermischte sich Luigis Erleichterung mit einem kummervollen Ausdruck, den sie nicht zu deuten wusste. Das letzte Mal hatte Luigi sie so angesehen, als ihr Vater so schwer erkrankt war und er ihr den Brief hinstreckte. Unwillkürlich tastete sie nach dem Geländer der Treppe.
    Erneut wurde die große Doppeltür zum Hof aufgestoßen. Mit dem kalten Wind kamen zwei Männer herein, die auf einem Brett, das ihnen als Trage diente, einen dritten Mann zwischen sich trugen.
    Allegra wusste sofort, wer er war.
    Sie spürte es. Als hätte jemand in ihr ein Licht entzündet. Die Gewissheit traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie flog die Treppe herunter. „Matteo!“, schrie sie. Mit wenigen Schritten war sie bei den Männern und beugte sich über ihren Geliebten. Sein Gesicht war von Blut überströmt und eiskalt.
    War er tot?
    Allegras Hände strichen zitternd über sein eiskaltes, nasses Gesicht. Sie spürte die Tränen nicht, die ihr haltlos über die Wangen rannen.
    Luigis Arme legten sich um ihren Oberkörper. „Komm“, flüsterte er. „Wir werden alles tun, um ihn zu retten.“
    Die Männer trugen Matteos leblosen Körper in den Salon. Erst jetzt begriff Allegra, dass er lebte. Sie wandte sich an Luigi. „Was ist passiert?“
    Mit knappen Worten erzählte Luigi, was sich ereignet hatte. Er hatte kaum geendet, als Allegra sich an ihm vorbei schob. „Ich muss zu ihm.“
    Luigi hinderte sie nicht daran.
    Sie betrat den Salon. Die Diener eilten still hin und her. Mancher blickte kurz hoch und runzelte die Stirn, wenn er Allegra erblickte. Doch das kümmerte sie jetzt nicht.
    Sie hatten Matteo auf eines der Sofas gelegt. Ein Mann kniete vor ihm und untersuchte seine Kopfverletzung. Allegra wartete geduldig, bis der Mann seine Untersuchung abgeschlossen hatte. „Wird er …“
    â€žHat einen heftigen Schlag abbekommen“, meinte der Mann. „Wird noch ein paar Wochen arge Kopfschmerzen haben. Aber solange er kein Fieber bekommt, wird er’s überstehen. Und wenn er Fieber bekommt …“ Er zuckte mit den Schultern. „Dann hilft wohl nur noch beten.“
    Allegra sank auf einen Hocker und griff nach Matteos Hand, die auf seiner Brust ruhte. Sie legte ihre Wange an seine Handfläche. „Hörst du mich, Matteo?“, flüsterte sie. „Ich bin hier … Lass mich jetzt nicht wieder allein, hörst du?“
    Sie wusste nicht, ob sie es sich einbildete. Aber sie glaubte zu spüren, wie Matteo ganz leicht einen Finger an ihrer Wange bewegte.
    Die ganze Nacht wachte sie bei ihm. Irgendwann trat Luigi zu ihr und bot ihr an, die Nachtwache für sie zu übernehmen, doch sie schüttelte nur stumm den Kopf. Luigi setzte sich neben sie und legte seine Hand auf ihren Rücken, als wolle er ihr damit mehr Kraft geben. Und tatsächlich fühlte sie sich durch seine Gegenwart bestärkt.
    â€žWo ist deine Freundin?“, flüsterte sie irgendwann.
    Sie hörte Luigi leise lachen. „Sie schläft. Die Aufregung …“ Er sprach nicht weiter.
    â€žIch frage mich, wie es ist, zu lieben“, fuhr er nach längerem Schweigen fort. „Nicht nur … nicht nur zu lieben, indem man sich in die Augen schaut und weiß, dass der andere der Richtige ist, sondern auch …“
    Sie drehte sich zu ihm um, ohne Matteos Hand loszulassen.
    â€žSondern?“, fragte sie behutsam.
    â€žWie die körperliche Liebe ist.“
    Sie dachte nach. „Vermutlich ist sie nicht so viel anders als dieses Wissen, dass der andere der Richtige ist“, sagte sie schließlich.
    Die Antwort schien

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