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Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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einem Metallbesen ähnlich, vor dem Unimog montiert. Er nahm Kurs auf die flüchtende Setner.
    Regina reagierte als Erste. Sie drehte sich um, schubste die Lehrerin beiseite, fiel im Flur über einen Koffer und stürmte aus dem Haus über den Schulhof zur Straße. Sie konnte jetzt deutlich Setner erkennen, sie rief etwas, aber Regina verstand es nicht, weil auch der nachfolgende Unimog immer lauter wurde. Noch 50 Meter vielleicht trennten ihn von Setner. Immer wieder verschwand sie in einer Kurve und tauchte dann keuchend wieder in Reginas Blickfeld auf. Regina spurtete die zwar vom tiefen Schnee freigeräumte, aber nur mit wenig Rollsplitt präparierte Straße hinunter. Die Serpentinen über die tief verschneiten Wiesen abzukürzen, kam nicht in Frage. Regina griff an ihrenRücken, wo sie ihre Glock trug, und zog die Waffe heraus. Sie wusste, dass sie angesichts der rutschigen Fahrbahn keine Chance auf einen Treffer hatte. Aber der Unimog würde Setner gleich erwischen. Regina rannte in eine Kurve, aber trotz ihrer groben Schuhe rutschte sie aus, fiel hart auf ihre rechte Seite und schlug mit dem Kopf auf den Splitt. Schmerzvoll schrie sie auf. Ihre Waffe war ihr aus der Hand gefallen und lag zwei Meter hinter ihr auf der Straße. Dann sah sie Setner aus der Kurve kommen, hier lag links und rechts sehr viel Schnee, Verwehungen und geräumter Schnee ließen die Straße wie tief eingegraben wirken. Nur das Blau des Himmels und das Weiß des Schnees waren zu sehen. Regina versuchte, schnell aufzustehen, ihr Bein schmerzte, und sie konnte es kaum belasten. Sie sah sich um und humpelte zu ihrer Waffe, als sie den Motor hörte. Der grüne Unimog donnerte um die Ecke. Regina griff nach der Waffe und zielte auf das Fahrerhaus. Setner fiel auf die Knie und rappelte sich wieder auf, aber der Unimog bremste nicht. Regina zielte und schoss auf die Windschutzscheibe des Unimogs, traf aber nicht genau. Die Kugel prallte am Holm des Fahrerhauses ab. Noch zwei Meter, bis die Fräse Setner erreichen würde. Regina presste die Schusshand in ihre linke, zielte. Aber dann erstarrte sie. Setner fiel erneut. Und die Fräse erreichte sie. Ihr Schrei war kurz und schrill, ehe ihr Körper vom Metall erfasst und zerstückelt wurde. Regina drückte ab. Aber die Waffe blockierte. Erneut drückte sie den Abzug. Nichts. Der Unimog kam nun auf sie zu. Er hatte nur kurz geruckelt, als er den zerstückelten Körper Setners überfuhr. Regina drückte das Magazin aus der Glock heraus, ließ eine Patrone aus dem Lauf fallen und lud erneut. Noch zwanzig Meter war der Unimog entfernt. Sie spannte, schoss und jetzt löste die Pistole aus. Das Geschoss durchschlug das Fahrerhaus, Blut spritzte an die Scheibe, der Unimog verlor sofort an Geschwindigkeit, ehe er schlingerte und gegen die rechte Schneewand fuhr, sich dort hineinfräste und stehen blieb.
    Gespenstische Stille folgte. Regina atmete durch. Ihr Kopf schien zu zerplatzen. Sie musste Faruk und Jelinek warnen, wenn sie es nicht vom Schulhaus aus gesehen hatten. Etwas zerrisswieder die Stille. Ein Automotor heulte auf. Sei lief zur äußersten Fahrbahnseite. Eine schwarze Limousine kam mit hohem Tempo aus dem Dorf hinauf. Es war eine Entscheidung in Bruchteilen von Sekunden. Regina wandte sich herum und lief. Der Wagen war deutlich schneller als der Unimog. Sie hörte hinter sich, wie der Fahrer einen Gang wechselte. Er schien zu beschleunigen. Sie lief um ihr Leben. Keuchend erreichte sie den alten Lehrerparkplatz.
    Eine Böe fegte über den Platz, wirbelte Schnee auf. Der Audi hatte noch eine Kehre. Dann wäre er auf ihrer Höhe. Regina rannte auf das Haus der Leiterin zu. Sie trommelte an die Tür. Niemand öffnete. Verzweifelt drehte sie sich wieder um. Wohin? Das Motorengeräusch kam näher. Neben ihr schien sich etwas zu bewegen. Sie hob ihre Waffe und zielte nach links. Eine Eisenplatte, die unter dem Schnee auf dem Vorplatz verborgen lag, wurde langsam zur Seite geschoben. Faruks Kopf tauchte auf.
    »Darf ich bitten?«
    Mit großen Augen sprang sie zu ihm, wandte sich in die Öffnung hinein und zog mit Faruk zusammen die Platte wieder auf ihre alte Position. Es roch übel. Regina konnte schemenhaft das Gesicht Jelineks erkennen, die einen Filzmantel übergeworfen hatte, aber dennoch erbärmlich fror.
    »Was ist das hier?« zischte Regina.
    »Eine alte Sickergrube …«
    Das Auto fuhr auf den Platz. Regina drückte sich an die Wand und hob ihre Waffe, bereit, sofort zu schießen. Der Wagen

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