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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
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Magazins Chicago nicht nur als »heißester Junggeselle«, sondern er hatte sich in der Stadt auch einen Namen als einer der ersten staatlich geprüften Gerichtsdolmetscher für Zeichensprache gemacht – eine verantwortungsvolle Arbeit, die er nicht nur mochte, sondern in der er völlig aufging. »Aber das ist alles an Neuigkeiten, was ich habe«, sagte er. »Wie läuft’s mit dem Bierkönig von Boston?«
    Clara seufzte niedergeschlagen. Sie hatte befürchtet, dass dieses Thema irgendwann aufkommen würde. »Na ja … um ehrlich zu sein«, sie konzentrierte sich darauf, an ihren Nägeln herumzuzupfen, »es lief schon mal besser.«
    Leo zog die Augenbrauen zusammen. »Warum, was ist los?«
    »Versprichst du, dass du es nicht Libby erzählst?«
    »Versprochen«, sagte er und nickte.
    »Großes Geschwisterehrenwort?« Clara ging lieber auf Nummer sicher. Gott oder das Buch, das man die heilige Bibel nennt, hin oder her, zwischen Leo und Clara galt das große Geschwisterehrenwort als der allerhöchste Schwur und ihr geheiligter Ehrenkodex.
    »Großes Geschwisterehrenwort«, sagte Leo, und sein Blick wurde zunehmend besorgter. »Langsam machst du mich nervös.«
    Etwa einen Monat zuvor hatte Claras Boss, Mr. Franklin, auch bekannt als der »Bierkönig von Boston«, sie dazu gedrängt, ein Sabbatical zu nehmen, nachdem sie an einem Samstagmorgen zur Arbeit bei Scuppernong Bier erschienen war, weil sie dachte, es wäre Freitag. Clara merkte gar nicht, dass sie schieflag, bis Mr. Franklin, der das Wochenende nutzte, um in Ruhe ein paar Dinge abzuarbeiten, sich mit überraschtem Blick bei ihr erkundigte: »Was verschafft mir das unerwartete Vergnügen?« Sie war zwar verwirrt gewesen, hatte jedoch versucht, ganz locker zu bleiben, und ihm erklärt, dass sie einfach zur Arbeit gekommen sei, wie jeden Tag. Da hatte der Bierkönig von Boston seine buschigen grauen Augenbrauen hochgezogen und Clara gefragt, ob sie sich darüber im Klaren sei, dass Wochenende sei. Dann hatte er sie zu einer Unterredung in sein Büro zitiert.
    Nachdem er erklärt hatte, dass er und andere »beunruhigte Kollegen« den Eindruck hätten, dass sie seit der »schrecklichen Tragödie« nicht mehr sie selbst zu sein schien, betonte Mr. Franklin, wie »ausgesprochen besorgt« er um sie sei. »Es ist, als wären Sie in einem ständigen Zustand der Benommenheit. Sie sind zwar körperlich anwesend, Clara, aber Ihren Kopf haben Sie ganz offensichtlich woanders. Und darunter leidet auch Ihre Arbeit. Ihre Verkaufszahlen sinken nun schon seit Monaten, und Sie haben den Auftrag des Parker-House-Hotels verloren. Es ist kein Geheimnis, was das für ein Schlag für die Firma war. Ich habe der ganzen Sache schon zu lange zugesehen. Es ist nicht gut für die Firma, aber noch wichtiger ist, dass es Ihnen nicht guttut. Es muss sich etwas ändern.« Mr. Franklin hatte Clara ermutigt, sich so viel Zeit zu nehmen, wie sie brauchte, um sich wieder auf die Reihe zu bekommen, und hatte ihr versichert, dass sie immer einen Platz in der Firma haben würde.
    Nachdem sie ziemlich zu Kreuze gekrochen war, hatte sie es irgendwie geschafft, ihn davon zu überzeugen, dass ein Sabbatical das Letzte war, was sie gerade brauchte. Sie versprach ihm, wieder aufmerksamer zu sein und ihre Leistung zu verbessern, und versicherte ihm, dass er keinen Anlass mehr sehen würde, mit ihr über dieses Thema sprechen zu müssen.
    Seither bewegte sich Clara bei Scuppernong Bier auf sehr dünnem Eis und hatte ständig Angst, es könnte jeden Moment nachgeben.
    In der Woche vor Sebastians Unfall hatte der Bierkönig sie zu ihrer großen Freude wissen lassen, dass er in ihr eine Mitarbeiterin mit enormem Potenzial für die Firma sehe und sie persönlich für eine Beförderung vorschlage. Obwohl Clara erst seit zwei Jahren als Kundenbetreuerin arbeitete, war er sehr beeindruckt von ihren positiven Absatzzahlen und den guten, einträglichen Beziehungen, die sie zu den meisten der Kunden unterhielt. Er vertraute darauf, dass Clara eine gute Verkaufsleiterin abgeben würde (und »in nicht allzu ferner Zukunft« vielleicht sogar eine stellvertretende Geschäftsführerin), und hatte für die darauffolgende Woche bereits einen Termin mit der Personalabteilung für sie arrangiert, um weitere Details zu klären. Clara war sehr stolz auf ihre bevorstehende Beförderung gewesen. Tatsächlich hatte sie sich zusammennehmen müssen, um nicht gleich dort im Büro des Chefs vor Freude herumzuhüpfen. Im Hauptfach an

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