Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
Vom Netzwerk:
schleckte ihre Nase ab.
    »Tja, ich würde sagen, er mag Sie. Jaah, das tut er, gell! « Jane strahlte. »Ich freue mich. Wir hatten schon befürchtet, dass er aufgrund seines Traumas für die meisten Leute gar nicht erst in Frage kommt, weil er gewissermaßen verdorbene Ware ist.«
    Diese Befürchtung konnte Clara nur zu gut nachvollziehen.
    Libby kniff die Augen zusammen. »Nur weil jemand ein Trauma erlitten hat, heißt das doch nicht, dass er verdorbene Ware ist«, stellte sie klar, indem sie Bette Davis gab und streng einen Arm in die Hüfte stützte.
    Jane schluckte beeindruckt.
    Und Clara, die neben Dumbo in die Hocke gegangen war, schaffte es, ihre Aufmerksamkeit lange genug von ihrem neuen Haustier loszureißen, um ihre Mutter dankbar anzulächeln.
    Libby zwinkerte ihr rasch zu. »Packen Sie alles für ihn zusammen«, wies sie die schuldbewusst dreinschauende Tierpflegerin mit einer schwungvollen Armbewegung an. »Er kommt mit uns.«
    Als Clara fragte, ob es in Ordnung sei, wenn sie seinen Namen ändern würde, streichelte Jane dem Hund über den Rücken und sagte: »Kliriklaro.«
    »Hörst du das, Mon Chéri?« Clara küsste ihrem neuen Hündchen die Pfote. »Lass uns heimfahren.«
einen Hund haben (Wen kümmert’s, wenn er haart? AuSSer Libby !)

10
    Clara holte ihren Mantel und ihre Handtasche aus dem Flurschrank. »Ich lasse dich gar nicht gern allein!«, sagte sie zu Mon Chéri. »Mami muss ein paar ganz wichtige Dinge erledigen. Aber ich bin gleich zurück, ich versprech’s.«
    Mon Chéri bellte und hüpfte an ihr hoch.
    »Schsch! Ruhe jetzt. Libby versucht zu arbeiten.« Clara tätschelte ihm den Kopf. »Wir wollen doch keinen Ärger bekommen, weil wir sie stören.«
    »Keine Sorge.« Libby betrat die Diele. »Der Kleenex-Jingle, an dem ich gerade arbeite, muss erst nach Weihnachten fertig sein, also kann mein Enkelhund so viel Lärm machen, wie er will.«
    Clara traute ihren Ohren nicht. » Enkelhund? «
    »Hast du ein Problem damit?«
    Für jemanden, der behauptete, keine Hunde zu mögen, hatte sie Mon Chéri ziemlich schnell und selbstverständlich ins Herz geschlossen. Sie verwöhnte den vernachlässigten Hund mit teurem Gourmet-Trockenfutter und ganzen Bootsladungen voll neuem Spielzeug, das quietschte und rasselte und hüpfte und dabei infernalischen Lärm machte. »Und jetzt verschwinde. Wenn du nicht langsam loskommst, werden die Läden schon geschlossen haben, bevor du dort bist.« Libby nahm Mon Chéri hoch. »Keine Sorge. Ihm geht’s gut bei mir.«
    Zu Claras großer Überraschung hatte Libby heute Morgen angeboten zu hundesitten, während Clara sich um den zweiten Punkt auf ihrer Zeitkapsel-Liste kümmern würde: Lincolns Mama ihre schöne Vase ersetzen, die ich zerbrochen habe . Sie hatte Boston mit einer gnadenlosen Zielstrebigkeit verlassen und sich vorgenommen, mindestens drei Punkte der Liste während ihrer ersten Woche in Chicago zu erledigen, denn sie wollte ihre Mission gleich richtig angehen. Es war geradezu, als müsse sie sich selbst beweisen, dass ihr verrückter, eigenwilliger Plan nicht bloß Quatsch war, sondern womöglich wirklich aufgehen konnte und dass sie über genug Courage und Entschlossenheit verfügte, um ihn umzusetzen.
    »Bist du sicher, dass es dir nichts ausmacht, ein Auge auf Mon Chéri zu haben?«
    »Unsinn«, beharrte Libby und kraulte ihn hinter seinem übrigen Ohr. »Er leistet mir Gesellschaft, während ich auf Todd warte, der mein Klavier reparieren wird. Die verdammte mittlere C-Taste klemmt. Ich hoffe, es ist nichts Ernstes.«
    »Ist Todd also wieder zur Stelle? Du solltest den Mann langsam fest anstellen. Okay, ich bin dann mal weg.« Clara gab ihrer Mutter und Mon Chéri einen Abschiedskuss. »Wünsch mir Glück. Ich hoffe, ich finde etwas, das Mrs. Fosters Vase ähnelt.«
    Vor langer Zeit hatten Lincoln Foster und seine Familie ein Stückchen von den Blacks entfernt in der Broadview Lane gewohnt. Aber sie waren nach Sarasota gezogen, als Lincoln und Clara fünfzehn waren, und danach verloren sich die beiden aus den Augen, obwohl immer eine enge Freundschaft sie verbunden hatte, selbst während der heiklen Teenagerzeit, wenn plötzlich Hormone ins Spiel kommen und das Verhältnis zwischen erblühenden jungen Männern und Frauen gerne kompliziert wird.
    Die beiden hatten ein echtes Talent dafür gehabt, in Schwierigkeiten zu geraten. Sie waren gerade neun Jahre alt und spielten Olympiade im Wohnzimmer der Lincolns, als Clara, »die zweimalige

Weitere Kostenlose Bücher