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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
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auch ihre Partner verloren haben, und es scheint ein ziemlich verbreitetes Problem zu sein. Du wärst überrascht. Versteh mich nicht falsch, es ist nicht so, dass ich daran interessiert wäre, Sex nur deshalb zu haben, damit ich Sex habe. Darum geht es überhaupt nicht. Es ist bloß sehr irritierend zu wissen, dass die letzte Person, mit der ich es gemacht habe, nicht mehr lebt«, hatte sie erklärt und dabei versucht, nicht daran zu denken, wie wundervoll und aufregend es mit Sebastian immer im Bett gewesen war. Und in der Dusche. Und in der Küche. Und einmal sogar im Speicher auf dem Dachboden, aber das war ein einmaliges Ereignis gewesen, bei dem sie von einem Waschbären gestört worden waren. Sie hatte sich an ihre Freundin gewandt und gefragt: »Hattest du jemals Sex mit einem Toten?«
    Mit einem geschockten Blick war der ältere Herr, der am anderen Ende ihrer Parkbank saß und Tauben fütterte, aufgestanden und hastig davongeeilt.
    »Gut, wohin willst du als Nächstes?«, holte Todd Clara aus ihren Erinnerungen zurück, und ein neugieriger Blick huschte über sein attraktives Gesicht. »Es gibt da so eine Loungebar, Nightingale’s, die ich mag, gleich hier die Straße runter. Nicht dass ich damit andeuten will, dass wir noch mehr zu trinken bräuchten.«
    »Du meine Güte, sicher nicht!«, kicherte Clara und zappelte unter dem Tisch mit dem Füßen. »Hmm, ich weiß nicht …« Sie zuckte unschuldig mit den Schultern. »Wie wäre es, wenn wir noch zu dir gehen würden?« Sie sah ihm direkt in die Augen, als sie das sagte, und setzte ganz bewusst ein noch verführerischeres Lächeln auf.
    Todd schien wie erhofft begeistert zu sein. Aber dann kniff er die Augen zusammen und lächelte sie mit seinem vertrauten skeptischen Grinsen an. »Diese Margaritas waren verdammt potent .« Er sprach das t aus, als stünde er auf einer Bühne. »Ich muss sagen, ich war noch nie der Typ, der die Situation bei einer schönen Frau ausnutzt. Und falls ich dir das noch nicht gesagt haben sollte, du bist schön.«
    »Ach, Hot-Toddy «, Clara errötete, »du sagst so nette Sachen. Willst du nicht meine Saiten stimmen?«
    Todds braune Augen weiteten sich.
    » Ein Witz! «, platzte sie heraus. »Ich hab natürlich bloß Spaß gemacht. Ich dachte mir, ich steuere einen kleinen Klavierwitz für dich bei …«
    »Das weiß ich zu schätzen«, flirtete Todd zurück. »Die Welt braucht mehr Klavierwitze.«
    »Genau meine Rede.« Claras Grinsen verschwand und wurde von einem ernsthaft sinnlichen Gesicht abgelöst. »Aber ich würde gern zu dir gehen.« Sie blickte ihn erwartungsvoll an und kaute dabei auf ihrer Lippe herum.
    Als sie schließlich in Todds Wohnung in der Nähe des John Hancock Centers ankamen, hatte Clara bereits beschlossen, dass sie nicht mehr zurück zu Libby fahren würde, zumindest nicht in dieser Nacht.
    »Ich hab ein Geständnis zu machen«, flüsterte Todd, der bloß Zentimeter von ihr entfernt stand, in seinem Wohnzimmer neben dem glänzend weißen, mit Kerzenständern besetzten Flügel, der Clara an den ziemlich exzentrischen Pianisten Liberace erinnerte. »Ich hatte nicht erwartet, dass unsere Verabredung so ausgeht.« Langsam fuhr er mit seinen Händen an ihrem Rücken auf und ab und jagte ihr wohlige Schauer durch den Körper.
    »Wirklich?« Clara war ein bisschen schwindelig. Ihr fiel nicht eine intelligente Sache ein, die sie sagen konnte.
    Todd streckte eine Hand aus, hob ihr Kinn an und betrachtete sie im schummrigen Licht des Kronleuchters prüfend. Und dann, mit einem begehrlichen Lächeln, beugte er sich vor, um sie zu küssen.
    Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, als nur noch ein Bruchteil eines Millimeters zwischen ihnen war und Clara bereits seinen Atem riechen konnte, drehte sie plötzlich den Kopf zur Seite, nahm ihn bei der Hand und nuschelte: »Bring mich ins Bett …«

13
    Seit wann, um alles in der Welt, spielte ihre Mutter Meat Loaf, fragte sich Clara, die gerade von einer dramatischen Klavierinterpretation der berühmten Ballade »I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do That)« des Musikers mit den strähnigen Haaren geweckt worden war. Sie öffnete ein Auge einen Spalt breit und warf einen Blick auf ihre Uhr unter der Decke. Und seit wann haute Libby bereits um Viertel nach sieben in die Tasten? Das sah ihr überhaupt nicht ähnlich. Um diese Zeit war sie normalerweise noch nicht einmal wach, geschweige denn bereits im Musikzimmer bei der Arbeit.
    Clara war es, als würde jemand

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