Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
Vom Netzwerk:
Allerfeinsten. Wollen wir uns einen teilen?«
    Clara neigte den Kopf und dachte darüber nach. »Hmmm … Nein danke. Ich bin total voll von dem carne asada . Oh, und von dieser Guacamole ! Guacamooooole«, wiederholte sie. »Das ist vielleicht ein witziges Wort. Wo wir gerade über grünes Ecstasy in einer Schale reden.« Sie stöhnte zufrieden. »Ich bin für noch eine Margarita.«
    »Na gut, wenn du drauf bestehst«, stimmte Todd zu. »Ich will mich schließlich nicht mit Mon Chéris Mutter anlegen. Ganz zu schweigen von Libbys Tochter.«
    Todd ist zweifellos ein Charmeur , dachte sich Clara. Außerdem war er ein exzellenter Gesprächspartner. Ihr gefiel, dass er ihr wirklich zuzuhören schien, wenn sie ihm von Scuppernong und von Boston erzählte oder von ungewöhnlichen Lebkuchen-Dekorationen. Er wusste, wann es passend war, einen Witz zu machen, aber auch, wann er besser ernst und aufrichtig war. Und Clara hatte keine Ahnung, wie es so lange hatte dauern können, bis sie Todds Kinn bemerkte oder diese perfekt geformten Lippen oder diese großen, sexy, tüchtigen Hände. Es ließ sich nicht leugnen, dass dieser Mann mit einem unglaublich attraktiven Äußeren gesegnet war.
    Clara sprang auf und entschuldigte sich kurz mit dem Hinweis, sie müsse mal »für kleine Señoritas«. Noch bevor Todd aufstehen konnte, zwängte sich Clara bereits zwischen Gruppen von Leuten hindurch, die darauf warteten, einen Platz an der überfüllten Bar zu ergattern. Er schmunzelte kopfschüttelnd, winkte den Kellner heran und bestellte eine letzte Runde Drinks.
    Clara hatte gar nicht realisiert, wie stark die Getränke waren, bis sie ein paar Schritte machte und merkte, dass sich ihr Kopf angenehm leicht anfühlte und ihr der chaotische, knallbunte Raum leicht schief vorkam, wie in einem Zerrspiegel auf dem Jahrmarkt. »Hi!«, sagte sie zu einer primitiven Maske an der Wand, mit der sie auf ihrem Weg zur Toilette beinahe zusammengestoßen wäre.
    »Wow …« Sie riss die Augen auf, als ihr bewusst wurde, dass sie von dem ganzen Alkohol mächtig angeheitert war.
    Es war schon sehr, sehr lange her, dass sie etwas Stärkeres getrunken hatte als ein, zwei Gläser Scuppernong, und seither hatte sie außerdem einige Kilos verloren. Sie hatte völlig vergessen, wie es war, auch nur leicht angeschwipst zu sein. Im Moment fühlte sich das nicht nur gut an, sondern einfach fantastisch. Es war höchste Zeit, dass sie sich mal wieder lockermachte und richtig Spaß hatte, beschloss sie, während sie auf der Suche nach einem Papierhandtuch am Waschbecken war. Als sie nichts finden konnte, beugte sie sich vor und wischte sich die Hände am Innenfutter ihres Rocks ab.
    »Gute Idee«, sagte eine Frau in einem gewagten Minikleid, die am Waschbecken neben ihr stand, und machte Claras improvisiertes Manöver nach.
    Die Rückreise von der Toilette zurück an ihren Tisch wurde allerdings ein ungeordnetes Geschlängel, bei dem sie nur knapp einem Zusammenstoß mit einer Kellnerin entging, die ein Tablett voller Nachspeisen balancierte, und bei dem sie einen kurzen Abstecher in die Küche machte, als sie versuchte, sich zu erinnern, wo sie und Todd saßen. Schließlich wurde die Empfangsdame des Restaurants auf Clara aufmerksam und begleitete sie freundlich zwinkernd an ihren Tisch zurück. »Glauben Sie mir, bei den Killermargaritas und der Größe des Lokals verlaufen sich die Gäste hier ständig.«
    »Danke für die Hilfe«, sagte Clara lächelnd. »Wenn ich das nächste Mal auf die Toilette gehe, dann nehme ich meinen Kompass mit.«
    Nachdem sie und Todd kurz seinem Freund Luke Hallo gesagt und sie ihre letzte Runde getrunken hatten, bezahlte Todd die Rechnung, warf einen Blick auf seine Uhr und grinste. »Tja, was meinst du? Soll ich dich nach Hause bringen?«
    Clara dachte einen Augenblick darüber nach. Wie eine gute kleine Reisende erinnerte sie sich: Jetzt, segle vorwärts . Dann strich sie sich das Haar aus dem Gesicht und sagte kokett: »Nein.«
    Als sie vor Monaten mit Tabitha im Boston Common Park spazieren war, hatte sie mit ihr darüber gesprochen, wie verstörend der Gedanke für sie sei, dass die letzte Person, mit der sie geschlafen hatte, tot war. »Das Gefühl ist schwer zu beschreiben. Es ist einfach … ich weiß nicht …«, Clara runzelte die Stirn, als sie nach dem richtigen Wort suchte, » morbide , falls das einen Sinn ergibt. Ich weiß, das klingt weit hergeholt, aber ich habe mich darüber mit anderen Leuten unterhalten, die

Weitere Kostenlose Bücher