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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
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an der Straßenecke. »Es sieht genauso aus wie der echte! Nur viel leckerer«, schwärmte er und berührte behutsam das Gummibonbongewinde, das an einer roten Lakritzschleife an der Tür aus Nougat hing, als würde er die empfindliche Stelle am Kopf eines Neugeborenen abtasten. »Himmel, das haut mich echt um.«
    »Danke.« Claras Wangen liefen rosa an. Zum ersten Mal seit langem war sie stolz auf sich selbst. Und das brachte sie zum Lächeln.
ein komplettes Lebkuchenhaus bauen (keine belämmerten Bausätze erlaubt!) (Und wen kümmert’s schon, wenn’s schlampig wird? AuSSer Libby !)

12
    Clara schloss ihre Schranktür mit mehr Schwung als beabsichtigt. »Warum habe ich bloß ja gesagt? Das war eine totale Schnapsidee. Das Letzte, was ich jetzt will, ist mit Todd essen gehen.« Sie sagte seinen Namen, als würde er mit nur einem D geschrieben. »Ich kenne den Mann doch gar nicht. Vielleicht hat er Herpes. Und außerdem hab ich meine braunen Stiefel in Boston gelassen!«
    »Ich hab ein Paar hellbraune Stiefel mit hohen Absätzen, die kannst du dir gern ausleihen«, bot ihr Libby in ruhigem Ton an und blieb in sicherem Abstand von Clara vor deren Zimmertür. »Und Todd hat keinen Herpes. Warum sagst du denn so was?«
    »Ich weiß nicht.« Clara schlich miesepetrig in ihrem Zimmer herum. »Warum sage ich einem völlig Fremden, dass ich mit ihm essen gehe? Falls du es noch nicht gemerkt hast: Ich bin im Moment nicht gerade in Bestform.« Sie ließ sich auf den Stuhl vor ihrem Schminktisch fallen und starrte verzweifelt in den großen Spiegel. »Ich hoffe, Todd steht auf Pferdeschwanz, weil ich sicher nicht extra meine Haare für ihn mache.«
    »Du hast dir fast ein Jahr nicht mehr die Haare gemacht. Und du führst dich ziemlich lächerlich auf. Todd ist doch kein Fremder . Er ist ein absolut entzückender, herpesfreier Mann, und du wirst einen wunderbaren Abend mit ihm verbringen, falls du nur deine Einstellung änderst und dich ein bisschen entspannst.«
    »Weißt du, was absolut entzückend wäre?«, fauchte Clara. Aber sie wartete Libbys Antwort nicht ab. »Wenn ich zu Hause bleiben und mir mit Mon Chéri die Wiederholung von ›Golden Girls‹ anschauen könnte.«
    Mon Chéri, der mit seiner neuen Freundin Natalie Marissa auf dem Bett herumlungerte, hob wie aufs Stichwort den Kopf, spitzte einen Moment lang sein verbleibendes Ohr und legte den Kopf dann wieder zwischen den Pfoten ab.
    »Und warum stehst du da überhaupt im Flur herum?«, fragte Clara.
    »Weil ich lieber etwas auf Abstand bleibe.« Libby war noch nie eine begnadete Lügnerin gewesen. »Und es tut mir leid, wenn ich dich darauf hinweisen muss, aber du benutzt die ›Golden Girls‹ als Vorwand zu kneifen.«
    » Was? «
    Libby atmete tief durch, betrat vorsichtig das Zimmer und näherte sich wie auf rohen Eiern ihrer Tochter. Als sie hinter ihr angekommen war, legte sie ihr eine Hand auf die knochige Schulter und suchte Blickkontakt mit ihrem Spiegelbild. »Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, wie es war, als ich nach dem Tod deines Vaters meine erste Verabredung hatte. Sein Name war Warren Noble. Er lud mich in Chungs Chinapalast ein.« Libby lächelte, als sie daran dachte. »Ich war sicher, es würde ein Desaster werden. Ich hatte das Gefühl, etwas Verwerfliches und Falsches zu tun.« Sie verfolgte Claras Reaktion auf das, was sie sagte. Dann zuckte sie mit den Schultern. »In meinen Augen war es, als würde ich deinen Vater betrügen. Ich war nervös und hin- und hergerissen …«
    » Und? «, drängte Clara ungeduldig und nestelte an einer Haarklammer herum. »Ist deine Verabredung mit Warren so schlimm geworden, wie du gedacht hast?«
    »Ja«, ihre Mutter nickte, »allerdings.«
    »Na toll. Danke dass du mir das erzählst.«
    »Anfangs«, betonte Libby. »Dank einer verdorbenen Garnele. Ich hab meinen Glückskeks noch am Tisch wieder von mir gegeben. Sogar die Krawatte vom armen Warren hat etwas abbekommen.« Bei der Erinnerung daran schüttelte sie den Kopf. »Aber weißt du, was dann passiert ist?«
    »Du hast Warren nie wiedergesehen?«
    »Hey. Sei nicht so frech. Nein, das Eis war gebrochen «, sagte Libby betont. Sie hielt inne, um sicherzugehen, dass Clara ihr auch zuhörte. »Ich hab mich so geschämt, dass ich aufgehört habe, mir Gedanken zu machen und wegen deinem Vater Schuldgefühle zu haben. Und dann habe ich angefangen, sogar Spaß zu haben. Das Nächste, woran ich mich noch erinnere, ist, dass wir rumgemacht haben wie die

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