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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
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nach Argentinien, gefolgt von den schmerzlichen Erinnerungen, als sie »Night and Day« in seinem Auto gehört hatte. »Ich hab dir nichts davon erzählt, weil ich es selbst erst mal verarbeiten musste«, erklärte sie mit leiser, kraftloser Stimme. »Ich komme mir vor wie ein Idiot, wenn ich das sage, aber ich dachte, es bestünde vielleicht noch eine kleine Chance, dass sich Lincoln am Freitag oder gestern noch mal bei mir meldet, aber …«
    »Gar nichts?«, fragte Leo betreten.
    Clara schüttelte den Kopf. »Was mich eigentlich nicht überrascht, wenn ich bedenke, wie er mich angeschaut hat, als ich aus dem Auto ausgestiegen bin.« Wenn sie dieses schreckliche, quälende Bild von Lincoln, der sie vom Fahrersitz aus todunglücklich und verwirrt anstarrte, doch bloß aus ihrem Kopf verbannen könnte.
    »Wenn du mit ihm reden willst, warum greifst du dann nicht selbst zum Telefon und rufst ihn an?«
    »Weil ich das nicht kann, Leo. Es wäre nicht richtig.«
    »Warum nicht?«
    »Ich hab ihm klipp und klar gesagt, dass ich Abstand brauche. Er hat noch versucht, es mir auszureden, aber ich habe darauf bestanden. Also habe ich null Anrecht darauf, mich jetzt darüber zu beschweren, dass er meinen Wunsch respektiert«, jammerte Clara. »Besonders nach allem, was ich ihm zugemutet habe. Keine Chance. Glaub mir, es war schrecklich, Leo.«
    »Damit ich das auch richtig verstehe. Du lässt dich von deinem sturen Stolz von dem abhalten, was du wirklich willst?«
    »Das ist kein sturer Stolz«, erklärte Clara. »Himmelherrgott noch mal, er wollte mir eine einzigartige Traumreise schenken, hat mir zum ersten Mal gestanden, dass er mich liebt , und mir fällt nichts Besseres ein, als ihm zu sagen, dass ich Abstand brauche! Da hätte ich ihm ja gleich vor die Füße spucken können! Was soll ich ihm denn jetzt noch sagen? Ups, war bloß ein Witz! Sorry, ich hab’s mir anders überlegt?!« Clara seufzte kopfschüttelnd. »Genau das ist mein Problem, Leo. Ich weiß doch gar nicht, ob ich’s mir anders überlegt habe. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Ich bin total hin- und hergerissen, was das Richtige ist. Außerdem habe ich Linc wehgetan. Ziemlich wehgtan …«
    »Fairerweise muss man sagen, dass du ihm ohne Vorwarnung den Teppich unter den Füßen weggezogen hast«, räumte Leo ein. »Du kannst dem armen Kerl also nicht übelnehmen, dass er aufgebracht ist und dich nicht sofort nach so einer Zurückweisung wieder anruft. Besonders nachdem er dir gestanden hat, dass er dich liebt.« Leo fuhr sich nachdenklich mit den Fingern durchs Haar, als er sich das vorstellte. »Oh, Mann … Das ist hart.«
    »Super. Du bist echt eine große Hilfe. Auf welcher Seite stehst du überhaupt?«, fragte Clara mürrisch, denn sie wusste sehr wohl, dass Leo und Lincoln mittlerweile gute Freunde waren. Sie hatte schon damit gerechnet, dass ihr Bruder nicht gerade begeistert über diese Nachricht sein würde.
    »Du weißt genau, dass ich immer auf deiner Seite bin. Und ich verstehe vollkommen, warum du über diese Argentinienreise erst mal nachdenken wolltest und dass es dich erschüttert hat, dieses Lied ein paar Stunden vor eurem Jahrestag, den du beinahe vergessen hättest, zu hören. Absolut … Aber trotzdem, lass uns die Dinge mal beim Namen nennen.«
    »Und das heißt ?«
    »Na ja, du musst schon zugeben, dass du, wenn auch aus verständlichen Gründen, ziemlich ausgeflippt bist und Lincoln von dir gestoßen hast.« Als er darüber nachdachte, schüttelte Leo den Kopf, was Clara, die sich sowieso schon wie die letzte Verbrecherin vorkam, als Missbilligung interpretierte.
    »Ja genau, du musst gerade reden«, griff sie ihn reflexartig an.
    Leo zuckte überrascht zusammen. »Was soll denn das jetzt heißen?«
    »Ach, komm schon, Leo. Du bist doch der unbestrittene Meister, wenn es darum geht, Menschen von sich wegzustoßen!« Es war, als wäre Claras Zensurfilter im Gehirn kaputt, sodass ihr die Worte ungehindert nur so aus ihrem Mund sprudelten.
    »Warum denn das?« Er verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. »Weil ich mich von Ava getrennt habe?«
    »Ava, Anne, Layla, Harper, Joanna, Eleanore …« Clara war nicht mehr zu stoppen. »Kristin, Victoria, Lynn …«
    » Okay … Ganz offensichtlich hätte ich besser auf Libby gehört«, sagte Leo grummelnd zu sich selbst. »Schau, Clara, es tut mir leid, dass es dir schlecht geht. Und es tut mir unendlich leid, dass du das Beste, was dir seit Langem passiert ist, vergeigt hast, nur weil

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