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Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall

Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall

Titel: Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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angeblich pleite war. Vielleicht hilft’s dir weiter …»
    «Danke! Bitte bleib draußen … es ist gerade ziemlich schwierig. Aber geh nicht weg und mach die Tür nicht zu!»
    Peter Baumann nickte, trat nach draußen und zog die Tür hinter sich zu, ließ sie aber nicht ins Schloss schnappen.
    «Was wollte er denn?» Renata Denner hatte sich blitzschnell wieder gefangen, ging in die Offensive.
    «Nur eine Information, allerdings eine interessante!»
    «Was veranstalten Sie hier eigentlich? Ein Ratequiz? Ich brauche Ruhe. Ich muss nächste Woche meine Praxis wieder eröffnen.»
    «Woher hatte Ihr Schwager das Geld für einen neuen Sportwagen?»
    «Was?»
    «Woher er das Geld hatte?»
    «Das war meine Schwiegermutter, nicht wahr? Diese alte Hexe. Sie konnte ihn nicht leiden. Was hat der Sportwagen meines Schwagers mit Valeria zu tun? Worüber reden wir hier eigentlich?» Sie schrie jetzt.
    «Ein kluger Mensch hat einmal gesagt, dass alles mit allem zusammenhängt. Ich denke, dass Ihr Schwager Geld von seinem Bruder bekommen hat und dass er dafür etwas gemacht hat. Und ich denke auch, dass Sie wissen, was das war.»
    Der Angriff kam so überraschend wie der in den Weinbergen der Cinque Terre. Renata Denner griff nach einer Bronzeskulptur, schlug mit ihr nach Laura, traf sie am rechten Oberarm. Der Schmerz war so heftig, dass Laura meinte, das Bewusstsein zu verlieren. Es war ihr Instinkt, der sie zurückspringen, laut schreien ließ. Dann trat sie gegen eine Bodenvase, hörte es splittern, fasste mit dem gesunden Arm nach der großen Palme und schleuderte sie auf die Ärztin, die wieder ausholte, die Skulptur hoch erhoben, um sie auf Laura niedersausen zu lassen. Laura duckte sich, hob den linken Arm, um ihren Kopf zu schützen … kauerte sich am Boden zusammen, rollte zur Seite.
    Die Bronzefigur fiel knapp neben ihr zu Boden. Es war ein nacktes Mädchen mit langen Haaren und hochgestreckten Armen.
    Jetzt schrie Renata Denner. Als Laura nach oben schaute, sah sie, wie Kommissar Baumann einen Arm der Ärztin nach hinten drehte.
    Zwei Sekunden lang blieb Laura liegen, spürte dem tobenden Schmerz in ihrem rechten Arm nach, war trotzdem dankbar, dass sie auch diesmal davongekommen war, dann rappelte sie sich langsam auf.
    «Alles klar?» Baumann warf ihr einen besorgten Blick zu, hielt noch immer Renata Denner im Polizeigriff fest.
    «Jaja. Danke!»
    «Du siehst aber nicht so aus!»
    «Ist schon in Ordnung. Setz Frau Denner in einen der Sessel und pass auf sie auf!»
    Die Ärztin wehrte sich. Baumann musste sie mit Gewalt in einen der tiefen blauen Sessel werfen. Sie schrie immer noch, und Laura war froh, dass die Kinder nicht im Haus waren. Mit ihrem gesunden Arm zog sie sich einen Stuhl heran, setzte sich der Ärztin gegenüber. Die trat mit dem Fuß nach Laura. Baumann drehte ihren Arm ein wenig fester an. Sie krümmte sich, saß endlich still.
    «Ihr Schwager hat das Geld für den Sportwagen von Ihrem Mann bekommen, nicht wahr? Und ich kann Ihnen auch sagen, wofür: Ihr Schwager hat Roberto Malenge niedergeschlagen, um an dessen DNA-Material zu kommen. Ihr Schwager hat die Wohnung in der Herzogstraße präpariert, um den Verdacht auf Valerias Freund zu lenken.»
    Renata Denner antwortete nicht, kämpfte noch immer gegen Peter Baumanns eisernen Griff, schluchzte und schrie vor Schmerz.
    «Lass sie mal los», sagte Laura.
    Baumann lockerte seinen Griff, die Ärztin sank in sich zusammen.
    «Und dann kam er zu Ihnen, nicht wahr? Er wollte mehr!» Laura folgte ihrem Gefühl, tastete sich weiter.
    «Er wollte nochmal hunderttausend», flüsterte die Ärztin. «Und in einem Jahr nochmal. Ich wusste, dass er immer wieder kommen würde. Unser ganzes Leben lang. Er war ein Schwein. Sie sind beide Schweine. Schade, dass die meinen Mann nicht erledigt haben. Ich wäre frei gewesen …»
    «Sie haben sich mit Ihrem Schwager am Eisbach getroffen und ihn erstochen. Dann stießen Sie seine Leiche in den Bach und erzählten mir die Geschichte von der Frau am Fenster und dass Ihr Schwager in der Dunkelheit verschwunden ist.»
    Renata Denner richtete sich auf, umklammerte die Armstützen des Sessels mit ihren Händen.
    «Er bedrohte meine Existenz, die meiner Kinder. Er verdiente es nicht anders. Er war ein Schmarotzer, ein widerlicher Schmarotzer!»
    «Kannst du mal die Kollegen rufen?»
    Baumann nickte und nahm sein Handy aus der Jackentasche. Laura beugte sich ein wenig vor, versuchte, die Augen der Ärztin zu

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